Gastbeitrag • 19.03.2020

Lochbleche im Ladenbau: ein nachhaltiger Werkstoff

Langlebiges Produkt mit zweitem Lebenszyklus

Als funktionales Designelement in den unterschiedlichsten Größen, Formen und Materialstärken eignet sich dieser Werkstoff für die vielseitigen Anwendungen im Ladenbau: Lochbleche.

Sie sind flexibel anpassbar an die gestalterischen und optischen Anforderungen, pflegeleicht und wenig staubanfällig, licht- und luftdurchlässig sowie extrem langlebig und ressourcenschonend. 

Über die richtige Wahl des Lochbildes kann die gewünschte Atmosphäre im Raum eingestellt werden: kühle Eleganz, moderne Coolness bis hin zur harmonischen Wärme. Häufig sind auch spezielle Lichteffekte ein Designziel der Planer zum Erfüllen der Kundenanforderungen. Mitunter werden diese über Sonderprägungen der Lochbilder eingestellt.

Nachhaltiger Werkstoff Lochblech

Auch die nahezu unverwüstlichen Lochbleche sind eine nachhaltige Ressource. Erstens werden hochwertige Lochblech-Produkte mitunter über mehrere Jahrzehnte unverändert verwendet. Aufgrund ihrer robusten Eigenschaften können sie auch regelmäßig in einem zweiten Anwenderkreislauf genutzt werden. Dann etwa, wenn das Grunddesign bei Anpassungen des Corporate Designs bestehen bleibt, der Anwender aber nach einigen Jahren eine neue Farbgestaltung wünscht.

Zweitens können Kunden der auf Laden- und Innenausbau spezialisierten Firma Jüngst in Netphen die Lochblechkonstruktion zurückliefern. Zur Wiederverwertung werden die Lochbleche bei Jüngst zunächst thermisch „entlackt“. Die Abluft wird über eine Filteranlage gereinigt. Anschließend können sie neu lackiert bzw. pulverbeschichtet werden. Durch die optische Auffrischung werden sie quasi in einen zweiten Lebenszyklus überführt. Das ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig, insbesondere für den Kunden: Er zahlt lediglich für die Aufarbeitung des Produktes, dessen Haltbarkeit durch die Überarbeitung noch verlängert wird.

Ein Schuhgeschäft mit rosanen Regalen aus Lochblechen...
„Die Zusammenarbeit mit SCHÄFER Lochbleche hat sich seit vielen Jahren bewährt. Wir beziehen den Hersteller je nach Projekt schon bei der Materialplanung mit ein, die Zusammenarbeit ist zuverlässig, auch was die Lieferzeit und Qualität der Lochbleche angeht“, sagt Holger Jüngst, Geschäftsführer des Unternehmens.
Quelle: Jüngst Ladenbau

Beispiele für Lochbleche im Einzelhandelsdesign

Ein Beispiel für den Einsatz von Lochblechen ist das Modehaus Stackmann aus Buxtehude. Das Unternehmen wollte seine Verkaufsräume mit individuellen Ladenbaumöbeln in auffälligen Farben einrichten und damit den „Style“ seiner Ware in den Vordergrund stellen. Es entstanden zwei Sneaker-Flächen mit kubischen Ausstellungsmöbeln, deren Bodenelemente sowie teilweise Rück- und Seitenwände aus Lochblechen mit unterschiedlichen Rundlöchern gestaltet wurden. Die Lochbleche wurden in die kubische Möbelkonstruktion eingeschweißt und anschließend pulverbeschichtet.

Auf diese Weise war es nicht nur möglich, mit der „Sneak in“-Area für Damen- und Herrenoberbekleidung den optischen Vorgaben des Architekten zu entsprechen, sondern auch eine filigrane, und dennoch stabile Bauweise auszuführen, die dem Kunden durch Rekombination der einzelnen Kuben viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

Seit zwei Jahrzehnten setzt der Schuh-Filialist Schuhmann unter anderem in Aurich in der Inneneinrichtung für seine Verkaufsflächen auf Lochblechböden. Diese sind mit quadratischer Lochung versehen, mit Trägerplatinen zu Regalsystemen verschweißt und anschließend pulverbeschichtet. Der Anwender schätzt die Langlebigkeit, geringe Staubanfälligkeit und die einfache Reinigung.

Handwerkstradition meets Innovation 

Die Jüngst GmbH & Co. KG in Netphen fertigt nicht nur moderne Einrichtungen und Warendisplays, sie erstellt zusammen mit ihren Kunden individuelle und maßgeschneiderte Konzepte. Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung steht Kunden auch ein Online-Konfigurator mit 3D-Planung inklusive Preiskalkulation zur Verfügung.

Um den heutigen Kundenanforderungen gerecht zu werden, wird darüber hinaus auch eine Lagerproduktion gefahren. Damit können saisonale Schwankungen abgefangen und die Wünsche des Kunden, sei es Endkunde oder Architekt, schnell bedient werden. „Im sich immer weiter digitalisierenden Umfeld, sowohl auf der Konsumenten- als auch auf der Lieferanten- und Kundenseite, müssen wir es als klassischer Handwerksbetrieb mit einer industriellen, stark maschinenlastigen Produktion und Ausrichtung schaffen, unsere Kunden durch unsere schnelle und unkomplizierte Art anzusprechen“, erklärt Holger Jüngst, Geschäftsführer des Familienbetriebs mit 50-jähriger Tradition.

Autor: Holger Jüngst, Geschäftsführender Gesellschafter von Jüngst Ladenbau

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