Firmennachricht • 26.07.2013
Lebensmittel aus dem Internet? Nein, lieber vom Laden an der Ecke
Handelstagung zeigt, wie und wo wir in Zukunft einkaufen werden
Lebensmittel per Mausklick? Die meisten Konsumenten winken ab. Hingegen erlebt Tante Emma als Convenience Shop eine Renaissance. Braucht sich der Lebensmittelhandel also um seine Zukunft keine Sorgen zu machen? Die Internationale Handelstagung am 12. und 13. September in Zürich gibt Antworten.
Musikgeschäfte sind aus dem Stadtbild fast verschwunden. Buch- und Elektronikhandel sind auch auf dem Rückzug. Und für die Warenhäuser ist kein Ende der Krise in Sicht. Der Einzelhandel befindet sich im Umbruch. Treiber ist das Internet, es eröffnet neue Vertriebswege und verändert das Verhalten der Verbraucher.
Nur ein Segment des Einzelhandels scheint bisher von diesen Umbrüchen unbehelligt: Lebensmittel. In Europa ist der Online-Marktanteil bei Nahrungsmittelkäufen zwar gewachsen, liegt aber im einstelligen Prozentbereich. In Deutschland haben 9 Prozent der Konsumenten schon mal Lebensmittel per Telefon oder Internet bestellt, aber nur 1 Prozent gibt an, dies regelmäßig zu tun. In der Schweiz kaufen laut einer Untersuchung der Universität St. Gallen knapp 7 Prozent der Bevölkerung Lebensmittel online ein.
Wie isst Deutschland in Zukunft?
Und daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern, wie eine Studie des Schweizer Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) und der KPMG zeigt. Die wichtigsten Gründe: Kunden wollen sehen, fühlen, riechen, was sie kaufen, und sich vor allem der Frische und Qualität vergewissern. Nahrungsmittel bilden die emotionalste Produktkategorie überhaupt, Vertrauen ist von zentraler Bedeutung.
Hinzu kommt, dass weniger Menschen ihre Ernährung über Tage hinweg planen. Vielmehr entscheiden Verbraucher immer kurzfristiger, was sie als nächste Mahlzeit wann und wo zu sich nehmen; die Bereitschaft, sich in der Flexibilität durch Lieferzeitpunkte einschränken zu lassen, ist gering. Zahlen aus das Schweiz bestätigen den Trend: Seit 2005 wächst dort die Zahl der Tankstellen- und Convenience-Shops, in denen man Lebensmittel kaufen kann. Es ist eine Art Renaissance von Tante Emma, wenn auch als Filialgeschäft und ermöglicht durch datengestützte Logistik.
Kommt der Kühlschrank, der selbst bestellt?
Der Edeka-Vorstandsvorsitzende Markus Mosa hält die Verderblichkeit von Lebensmitteln für ein Hindernis: «Beim Online-Lebensmitteleinzelhandel ist die letzte Meile unter Berücksichtigung der hygienerechtlichen Vorschriften nicht mit vertretbarem Aufwand lösbar.» Obst, Gemüse und Milchprodukte eignen sich daher nicht gut für den Verkauf übers Internet.
Aber bleibt es dabei, wenn die Bestellung immer bequemer, die Lieferung immer flexibler und das Angebot immer grösser wird? Wenn Kühlschränke online sind und Bestellungen abschicken? Ist es nur eine Frage der Zeit und der Gewöhnung, bis wir im Internet unser Essen einkaufen?
Antworten gibt die Internationale Handelstagung vom 12. bis 13. September 2013 in Zürich. Thema: „Wachstum? Wo die Handelsmärkte der Zukunft liegen“. Experten aus den USA, Großbritannien, der Schweiz und Deutschland präsentieren am Gottlieb Duttweiler Institut ihre Prognosen über den Wandel im Handel und den Konsum in der Zukunft.
Weitere Informationen unter www.gdi.ch/iht2013.
Quelle: Gottlieb Duttweiler Institut (GDI)
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