Der Sound, der Kunden glücklich macht
Kofi Ansuhenne gibt Marken und Geschäften Tipps für ein optimales Soundkonzept im Geschäft.
Am 1. Oktober wird mit dem „Internationalen Tag der Musik“ eines der wirkungsvollsten Medien überhaupt gefeiert, um Kunden zu erreichen. Eine Vielzahl von Studien belegt die positive Wirkung akustischer Reize – wenn es denn die richtigen sind. Denn genauso wie die richtige Musik den Erlebnisfaktor beim Einkaufen steigert und den Aufenthalt im Geschäft verlängert, kann eine unpassende, zu laute oder zu wenig abwechslungsreiche Musikauswahl das Einkaufserlebnis schnell kaputt machen – und den Kunden gehörig auf die Nerven gehen.
Wenn es nach Kofi Ansuhenne geht, ist der „Internationale Tag der Musik“ besonders für Marken und Geschäfte ein guter Anlass, sich Gedanken über die geeignete Hintergrundmusik für die Verkaufsfläche zu machen. Als Music Designer bei Mood Media sorgt Kofi Ansuhenne für den passenden Sound zur hippen Fashionmarke oder zum Alltagseinkauf im Supermarkt - vom Biohandel bis zum Discounter. Nach seiner Karriere in einer Popband in den 90er Jahren hat Kofi Ansuhenne in der Musikberatung von Marken seine Leidenschaft gefunden. Für Ixtenso-Leser gibt der Musik-Profi, der auch als Songschreiber und Produzent arbeitet, seine Tipps für ein ultimatives Soundkonzept im Geschäft.
Verzichten Sie auf den Lieblingsradiosender und auf selbstgekaufte CDs
Die Lieblingssounds der Inhaber oder Store-Manager haben nicht zwangsläufig den optimalen Effekt auf die Kundschaft. Auch lassen sich schlechte Nachrichten und die Werbebotschaften der Konkurrenz nicht aus dem Radioprogramm herausschneiden. Wenn es plötzlich um Nachrichten über Finanzkrisen geht, denken die Kunden ans Sparen. Wenn Sonnenschein gemeldet wird, verlassen sie womöglich den Laden, um ein Eis zu essen.
Deshalb sollten Profis ans Werk, deren Playlists die Kunden in die richtige Stimmung versetzen und zum Bleiben animieren – und damit indirekt den Verkauf ankurbeln. In Kombination mit Voice-Messaging und Werbeangeboten für die eigene Marke wird Instore-Musik zu einer wirkungsvollen Verkaufsförderungsmaßnahme.
Koppeln Sie Ihr Musikkonzept an Markenwerte und Zielgruppe
Am Anfang eines jeden Musikkonzepts steht eine intensive Beschäftigung mit der Markenpositionierung und der Zielgruppe. Welche Werte transportiert meine Marke? Geht es um Luxusartikel oder Massenware? Wer kauft? Wer könnte kaufen? Wie sehen die Läden aus, in denen die Ware angeboten wird?
Die Wahl der richtigen Musik hängt somit immer von den Bedürfnissen der Marke, der Zielgruppe des jeweiligen Stores und individuellen Zielsetzungen ab. Mag für den Supermarkt ein Top-40-Programm funktionieren, kann damit die potenzielle Kundschaft für teure Füllfederhalter nicht erreicht werden. In Bioländen wiederum empfehlen sich überwiegend akustische Instrumente und klare Arrangements. Überproduzierte Musik wirkt dort wie ein Störfaktor.
Zu jeder Tageszeit der richtige Sound
Bedenken Sie, dass sich Ihre Zielgruppen im Store wahrscheinlich über den Tag ändern – und dementsprechend auch der Musikgeschmack. Viele Fashion-Stores beispielsweise richten ihre Musik zum Nachmittag hin auf jüngere Zielgruppen aus, die Musik wird schneller und intensiver. Morgens hingegen, wenn auch ältere Leute oder Mütter mit Kindern in die Läden kommen, sollte die Musik ruhiger sein. Das automatische Ausspielen verschiedener Musikstile und Stimmungen zur jeweils richtigen Tageszeit – im Fachjargon „Dayparting“ genannt, sorgt dafür, dass sich über den Tag wechselnde Zielgruppen im Geschäft wohlfühlen.
Context is King
Egal ob es die Sommer-Hits des Jahres sind, die Hymnen der Fußball-EM oder der Gewinner des Eurovision Song Contest: Wenn bestimmte Ereignisse die Konsumenten bewegen, profitiert auch der Handel von dieser Euphorie und den passenden Tracks in der Playlist. Oft hat der Handel thematisch passende Angebote im Regal und kann die Konsumenten mit der entsprechenden Musikauswahl in Kauflaune zu bringen.
Nehmen Sie Rücksicht auf die Mitarbeiter
Die Mitarbeiter hören das Programm oft acht Stunden oder länger und sollten daher in die Betrachtung einbezogen werden. Schließlich sind zufriedene, gut gelaunte Mitarbeiter ein wichtiger Erfolgsgarant. Vermieden werden sollten vor allem eine übertriebene Lautstärke und eine unangemessen hohe Rotation, d.h. das allzu häufige Abspielen derselben Tracks in einem bestimmten Zeitraum.
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