Angenehmes, helles Licht auf Knopfdruck, ohne hohen Stromverbrauch – das leisten moderne Leuchtdioden (LEDs). Im Außen- wie im Innenbereich bietet LED-Beleuchtung eine Alternative zu herkömmlichen Glüh- und Energiesparlampen.
Wie das aussehen kann, zeigt der Schauraum SILUET: Auf rund 20 Quadratmetern sind zehn innovative LED-Leuchten ausgestellt. Sie sind Ergebnis des Verbundprojekts ZAFH LED-OASYS baden-württembergischer Fachhochschulen, welches das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wissenschaftlich begleitete. Vom 26. Juni bis 27. Juli können Interessierte SILUET auf dem KIT-Campus Süd besichtigen.
„LED-Leuchtmittel sind in den vergangenen Jahren nicht nur deutlich leistungsstärker, sondern auch energieeffizienter geworden“, sagt Simon Wendel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lichttechnischen Institut (LTI) des KIT und Mitarbeiter beim OASYS-Projekt. Zudem ließen sie sich unter anderem farblich variieren, dimmen und ohne Verzögerung ein- oder ausschalten – Vorzüge, über die gängige Energiesparlampen nicht verfügten.
Ergebnis des OASYS-Projekts sind zehn Prototypen innovativer LED-Leuchten, die die vielseitigen Möglichkeiten der LED-Technik vorstellen. In Funktion, Material und Design sind sie so unterschied-lich wie ihre Namen: Die „Leuchtkachel Luuk“, kurz für Lukas, der Helle, wird beispielsweise direkt an der Decke angebracht und spendet über Streuung großflächig gleichmäßiges Licht. Bei der Hängelampe „Levi“ – hebräisch: der Anhängliche – hingegen lenken Spiegel die Lichtstrahlen um und werfen zwei bewegliche Lichtkegel an die Wand. Ein Beispiel für die Farbvielfalt der LED-Technik ist die Leuchte „Amaru“, bei der ein langer Rundstab aus speziellem Plexiglas als Leuchtkörper und Türgriff dient: An beiden Enden lassen sich beliebige Farben einstellen, sodass er beispielsweise am oberen rot und am unteren blau leuchtet. Dazwischen nimmt er je nach Farbmischverhältnis unterschiedliche Lilatöne an. Premiere hatte der Schauraum SILUET bei der Fachmesse Light + Building 2014 in Frankfurt. Jetzt geht er auf Rundreise an die beteiligten Hochschulen und macht als Erstes für einen Monat am KIT Station.
Die Entwicklung der ausgestellten Beleuchtungskonzepte verlief disziplinübergreifend: Architekten der Hochschule für Technik, Wirt-schaft und Gestaltung Konstanz definierten zunächst unterschiedli-che Beleuchtungs- und Raumsituationen. Im nächsten Schritt ging es darum, das Licht, welches sich ausgehend von einem LED-Chip halbkugelförmig ausbreitet, entsprechend zu „designen“: Das heißt, es mit individuell geformten Linsen und Reflektoren so zu bündeln und umzulenken, dass der gewünschte Lichteffekt erzielt wird. Wis-senschaftler des LTI und der Hochschule Ravensburg-Weingarten führten hierfür aufwendige Berechnungen und Simulationen durch.
"Wir können genau bestimmen, wie und mit welcher Intensität sich das Licht ausbreitet, wo Reflexionen auftreten und welche Beleuch-tungssituation sich letztlich einstellt", erklärt Wendel. Für die Wahl der Materialen und Kühlkörper sowie für die Lebensdauer des LED-Chips sei es entscheidend, auch die Wärmeentwicklung zu simulie-ren und zu managen. Ingenieure der Hochschule Aalen fertigten schließlich die optischen Bauteile aus Plexiglas, Aluminium und Stahl, während sich die Hochschule Esslingen um Steuerung und Elektronik kümmerte.
Für die interessierte Öffentlichkeit oder Vertreterinnen und Vertreter aus der Industrie gibt es bis zum 27. Juli täglich um 16 Uhr eine kostenlose Führung mit Demonstration der LED-Systeme. Treff-punkt ist am Osteingang der KIT-Bibliothek auf dem Campus Süd, Straße am Forum 2. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter www.siluet-led.de.
Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)