Frankfurt am Main wird ab dem 30. März für sechs Tage zur leuchtendsten Metropole Deutschlands. Die weltgrößte Messe für Licht und Gebäudetechnik wird in diesem Jahr spannend, wie selten zuvor. LEDs von der Rolle, flächige OLED-Beleuchtung, Digitalisierung von Licht und Gebäuden sind nur einige der vielen, interessanten Themen, die vorab schon auf der PREVIEW gezeigt wurden. Björn Czieslik berichtet über die wichtigsten Trends.
Jeder kennt Glühbirnen und das Licht, das sie spenden. LED-Beleuchtung ermöglicht jedoch völlig neue Formen der Beleuchtung. Ein Beispiel: Licht von Rolle. Dr. Peter Laier, Technik-Vorstand bei Osram, stellt die Innovation vor:
„Das sind LEDs auf einer Kupfer- mit Kunststoff ummantelten Folie, die biegsam ist. Wir liefern diese Produkte an Leuchtenhersteller, die die dann von der Rolle abziehen, sich individuell zuschneiden können auf die Länge und dann in ihren Produkten, in ihren Leuchten verbauen können. Das heißt, diese LED-basierten Streifen werden dann an die Stromversorgung angeschlossen und können individuell in der Leuchte positioniert werden, so dass der Leuchtenhersteller größtmögliche Freiheit hat hinsichtlich seines Designs.“
Neue Designmöglichkeiten ergeben sich auch durch die OLED. Die organischen LEDs lassen sich in nahezu jede Form bringen, die sich aus Glas oder Folie schneiden lässt:
Bei der Raumbeleuchtung mit LED-Leuchten trifft Alt auf Neu: Einerseits lassen sich die Leuchtmittel in bestehende Fassungen schrauben, andererseits über Apps steuern. „Hue“ heißt ein innovatives Beleuchtungssystem von Philips, das Michael Kurpiers, Marketing-Direktor bei Philips Lighting, erläutert:
„Sie können schlicht und einfach bestehende Lampen durch eine neue Lampe ersetzen. Wenn Sie zum Beispiel einen E27-Sockel haben, das sind die klassischen Glühlampen, drehen Sie einfach die neuen Lampe rein. Die verbindet sich dann mit der Bridge und schon können Sie über Ihre App diese einzelne Lampe steuern.“
Auch in Sachen Farbtemperatur hat sich einiges getan. Während konventionelle Glühlampen ein warmes Licht abstrahlen, galten LEDs in der Vergangenheit eher als kühl. Aber, so Peter Laier von Osram, das hat sich grundlegend geändert:
„Eine klassische 40-Watt-Glühbirne hat ca. eine Farbtemperatur von 2.600 Kelvin, das wird in Kelvin gemessen, 2.600/2.700 Kelvin. Und wir können mit unseren LED-basierten Lampen auch genau diese Farbtemperatur darstellen, so dass der Verbraucher weiß, dass er hier eine Lampe bekommt, die auch von der Farbtemperatur dem entspricht, was er sich erwartet.“
Lichtqualität heißt hier das Stichwort. Die Lichtqualität ist vor allem bei der Beurteilung von Farben wichtig. Ist das nun ein dunkles Rot oder schon Braun? Und ist das Weiß wirklich weiß? Michael Kurpiers von Philips nennt weitere Beispiele:
„Sie sind morgens vor ihrem Schrank, es ist noch halbdunkel, und sie können nicht sehen, ob sie schwarze oder blaue Socken in der Hand haben. Lustig wird es dann immer im Büro, wenn Sie feststellen, Sie haben es nett kombiniert. Deswegen ist Lichtqualität ein Riesenthema, vor allem für den Handel. Weil Sie wollen natürlich nicht, dass alle Kunden immer mit Ihren Kleidungsstücken vor die Tür rennen, um zu sagen ‚Ich will sehen, wie es aussieht.’ Und da hat Philips ein neues System entwickelt, das nennt sich Crisp White. Und diese Leuchten ermöglichen es, im Handel sowohl die Farben darzustellen, aber auch ein reines Weiß. So dass ich nicht mehr raus rennen muss, sondern sofort sehe, wie toll die Sachen aussehen.“
Um den Laden dann – dank farbechter Beleuchtung – mit Tüte und Einkauf in der Hand zu verlassen…