LED-Beleuchtungen für Shops sind auf dem Vormarsch. Kaum ein Neubau kommt ohne die kleinen, effizienten Lichtquellen aus und auch viele bestehende Stores und Supermärkte rüsten um. Miniaturisierte Leuchten und dynamische Beleuchtungslösungen sind die Trends der Stunde. Stefan Tasch, Geschäftsführer bei LUMITECH Lighting Solution, bringt für uns Licht ins Dunkel und erklärt, warum Lichtqualität und Farbwiedergabe entscheidende Faktoren bei der Auswahl von LED-Leuchten sind.
Herr Tasch, gibt es denn – neben all den Vorteilen, die LED-Lösungen bieten – auch Schwachstellen bei einer LED-Beleuchtung?
Stefan Tasch: Es findet gerade ein generelles Umdenken bei der Beleuchtung von Shops und Waren statt. Bisher wurden LED-Lichtquellen beziehungsweise LED-Leuchten oft als Ausstattungsaccessoire eingesetzt und standen im Vordergrund einer Lichtlösung. Man wollte damit Modernität und Zeitgeist demonstrieren. So galten in der ersten Phase der LED-Adaptierungen sichtbare LED-Lichtpunkte sogar als Qualitätsmerkmal, trotz Blendung und störender Reflexionspunkte auf den Produkten. Auch wurde das Licht vielfach nicht für eine homogene Ausleuchtung der Ware genutzt, sondern auf andere Elemente, wie zum Beispiel Preisschilder, ausgerichtet. Kommt dann noch dazu, dass aus Gründen der maximalen Effizienzoptimierung LEDs mit einer schlechten Farbwiedergabe eingesetzt wurden, konnten Kunden letztlich die angebotenen Produkte in ihrer tatsächlichen Farbe nicht mehr richtig wahrnehmen. Ebenso waren Konturen und Haptik nur schwer wahrnehmbar. Das alles ist für den Verkauf wenig förderlich.
Gibt es schon LED-Lösungen, die Waren authentisch und repräsentativ ausleuchten?
Sowohl Leuchtenhersteller als auch LED-Technologie-Unternehmen setzen seit einiger Zeit alles daran, Lösungen zu entwickeln, die eine optimale und naturgetreue Beleuchtung von Waren sicherstellen. Der aktuelle Trend geht dahin, Blendungen und Reflexionen komplett zu vermeiden und Leuchten zu verbauen, die so in den Hintergrund treten, dass sie im besten Fall unsichtbar sind. In ihrer Leistung sollen sie jedoch wahre Alleskönner sein und Waren effizient, zielgerichtet und mit einer sehr guten Farbwiedergabe naturecht ausleuchten. Und das natürlich in allen Anwendungen, von Kopf-, Türsteg-, und Fachbodenbeleuchtung bis hin zu Handläufen von Regalen und Truhen. Technologisch erfordert das sehr kompakte Leuchten mit hochentwickelten Optiken – oftmals auch mit 2-Strahl oder asymmetrische Optiken –, die sich exzellent und passgenau in das jeweilige Möbel integrieren lassen.
Damit gibt es keine Blendungen und Reflexionen mehr und die Leuchten verschwinden aus dem Blickfeld. Bleibt das Problem mit der schlechten Lichtqualität, welche beispielsweise die Farben der Waren verfälscht?
Neben der Miniaturisierung von Leuchten gibt es einen weiteren wichtigen Entwicklungstrend für die Verbesserung des Einkaufserlebnisses. Das Licht wird dabei hinsichtlich seiner Farbtemperatur optimal an die zu beleuchtenden Waren angepasst. Essenziell ist hierbei der Aspekt, dass es keineswegs darum geht, durch Licht eine optische Verfälschung der Ware zu bewirken, sondern um die intelligente Nutzung des idealen Weißpunktes für eine rundum authentische Warenpräsentation.
Dafür gibt es bereits unterschiedliche technologische Lösungen. Am einfachsten ist eine statische Beleuchtung mit speziell auf die entsprechenden Warengruppen angepassten LEDs. Für Shops und Supermärkte mit wechselnden Sortimenten und Anforderungen gibt es aber auch dynamische Beleuchtungslösungen, bei denen sich das Licht per Schalter oder App individuell auf die jeweiligen Produkte einstellen lässt. Eine Schlüsseltechnologie in diesem dynamischen Bereich ist die PI-LED-Technologie, mit der jede Farbtemperatur zwischen 1.800K (Kerzenlicht) und 16.000K (Himmelsblau) in bester Lichtqualität und Farbwiedergabe stufenlos eingestellt werden kann.
Können diese Technologien auch nachträglich ohne Weiteres in den Store integriert werden?
Der Einbau statischer LEDs als auch innovativer PI-LED-Technologie erfolgt in der Regel direkt beim (Kühl)-Möbelhersteller. Für Nachrüstungen können beide Varianten aber natürlich auch nachträglich in Form von Plug- and Play-Lösungen in bestehende Märkte integriert werden.