Angesichts der positiven Umsatzentwicklung seit Jahresbeginn hebt der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Prognose für 2011 auf plus zwei Prozent an. „Die stabile Lage am Arbeitsmarkt und die gute Entwicklung der Einkommen sorgten bisher für eine positive Konsumstimmung“, sagte heute HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in Berlin. Der Einzelhandel hatte bis zum dritten Quartal ein Umsatzplus von 2,6 Prozent erreicht und damit die HDE-Prognose (plus 1,5 Prozent) übertroffen.
Für das Weihnachtsgeschäft im November und Dezember rechnet der Verband nach einer Händlerumfrage mit einem Plus von nominal 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Die Branche sieht in der Sorge um einen Konjunktureinbruch als Folge der Euro-Schuldenkrise die größte Gefahr für den Konsum“, begründete Sanktjohanser die gedämpften Erwartungen. Der Einzelhandel sei jetzt auf klare Signale und verlässliche Entscheidungen der Politik angewiesen. Die Entlastung unterer Einkommen, wie sie die Regierungskoalition beschlossen hat, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Die Vorstöße der verschiedenen Parteien zu Lohnuntergrenzen bezeichnete Sanktjohanser dagegen als kontraproduktiv. Prognosen für das kommende Jahr 2012 abzugeben sei derzeit vor allem wegen der Unwägbarkeiten im Euroraum kaum möglich.
Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel von großer Bedeutung. In den letzten beiden Monaten des Jahres macht die Branche im Schnitt etwa ein Fünftel ihres Jahresumsatzes. In den typischen Geschenkebranchen sogar noch mehr. Bei Spielwaren, Uhren und Schmuck, Büchern und Unterhaltungselektronik beträgt der Umsatzanteil zwischen 25 und 30 Prozent.