Bericht • 02.08.2010
Spar baut in Österreich einen Energie-Spar-Supermarkt
Die Supermärkte entdecken das ökologische Bauen. Wal-Mart errichtet in Kanada ein riesiges energieeffizientes Kühllogistik-Zentrum, Rewe wurde im Februar vom Handelsverband HDE für seinen grünen Supermarkt in Berlin mit dem Prädikat „Shop of the year“ ausgezeichnet und Spar in Österreich feierte im Mai den Spatenstich für einen Markt, der nur noch halb so viel Energie verbrauchen soll wie eine übliche Filiale.
Die Eröffnung des Spar-Supermarktes im steirischen Murau ist im Herbst 2010 geplant. Er wird 1.035 Quadratmeter Nutzfläche haben, davon 743 Quadratmeter Verkaufsfläche. Er wird die erste Handelsimmobilie sein, die von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) in Gold zertifiziert wird. Die ÖGNI ist eine Initiative von Unternehmen und Institutionen, die nachhaltiges Bauen, Planen und Bewirtschaften von Immobilien in der Alpenrepublik fördern will. Mit einem Zertifizierungssystem nach internationalen Standards werden Gebäude ausgezeichnet, die besonders umweltschonend und Ressourcen sparend sind sowie langfristig wirtschaftliche und soziale Anforderungen berücksichtigen. Dadurch soll ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Erreichung von Emissionszielen geleistet werden. Spar ist als einziges Lebensmittelhandelsunternehmen ÖGNI-Gründungsmitglied.
Insgesamt will Spar in Murau jährlich etwa 80 Tonnen CO2 einsparen. Dies entspricht dem Verbrauch von 26 Haushalten. Dazu muss das Gebäude geplant werden wie ein Passivhaus. Zumtobel liefert die Beleuchtung. Eingesetzt werden sowohl innen als auch außen ausschließlich Energie sparende LED-Lampen und -Lichtleisten.
Klampfer Elektroanlagen aus Leonding an der Donau installiert eine Photovoltaikanlage und die Energie-Gebäudesteuerung. Mittels ASKI-Lastmanagement für Heizung, Klima und Licht will man den gesamten Energieverbrauch drastisch senken.
Viel Energie im Supermarkt verbrauchen die Kühlmöbel. Hier soll Hauser aus Linz helfen. In Murau wird das alternative Kältemittel R 134A bzw. das natürliche Kältemittel CO2 verwendet. Alle Kühlmöbel werden mit Abdeckungen geschlossen.
Besam baut Schiebetüren ein, mit denen möglichst wenig Heizenergie nach draußen entweichen soll. Die Stadtwerke Murau liefern Strom aus Wasserkraft; vorgesehen ist auch eine E-Tankstelle für Elektroautos.
Auch bei den eingesetzten Geräten kann man grün entscheiden: Der Backofen in Murau spart 50 Prozent der Energie im Vergleich mit einem normalen Gerät ein, der Kombidämpfer 25 Prozent, der neue Leergutautomat 20 Prozent. Auch bei der Wahl des Kassensystems spielte der Stromverbrauch eine Rolle.
„Energiesparen ist für uns schon seit langem Pflicht und einige der jetzt in Murau durchgeführten Maßnahmen wurden bereits einzeln in verschiedenen Spar-Standorten eingebaut,“ sagte Hans Reisch, Vorstandsdirektor von Spar Österreich, beim Spatenstich Anfang Mai. Er versicherte, dass der Markt in Murau kein allein stehendes Klimaschutz-Projekt bleiben werde. „Spar reduziert bei jedem Neu- oder Umbau einer Filiale durch neue Technologien den Energieverbrauch um mindestens ein Drittel. Bei unseren Projekten testen wir außerdem laufend Energie-Innovationen, um bei positiven Ergebnissen den größtmöglichen Nutzen für Unternehmen, Umwelt und Gesellschaft zu bewirken.“