Das Anwendungs- und Marktpotenzial von Augmented Reality wird auf breiter Basis völlig unterschätzt. Diese Einschätzung vertritt eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Dabei reicht das Einsatzspektrum von Augmented Reality laut eco weit über Entertainment hinaus. Bei Augmented Reality werden in die Wahrnehmung der realen Welt passgenau digitale Informationen eingeblendet. Das unterscheidet sie von Virtual Reality, die den Menschen in eine künstliche Umgebung ohne Bezug zur Realität versetzt.
Anreicherung der Wahrnehmung wird Mega-Trend
„Die Anreicherung der Wahrnehmung der realen Welt durch Zusatzinformationen wird sich als ein Mega-Trend entpuppen“, prognostiziert Dr. Bettina Horster, Vorstand VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco Verband. Sie erklärt: „Das Einblenden des Headup-Displays auf die Windschutzscheibe moderner Autos stellt das wohl geläufigste Alltagsbeispiel dar. Es wird heute schon an verschiedenen Wegen gearbeitet, wie das digital angereicherte Bild künftig direkt vor die Augen gebracht wird, etwa durch eine Brille ähnlich den Google Glasses oder durch digitale Kontaktlinsen, oder ob es einfach durch Hologramme in den Raum projiziert wird. Vermutlich werden sich für verschiedene Einsatzgebiete unterschiedliche Technologien für Augmented Reality durchsetzen.“
„Mit der neuen Generation von AR-Brillen wird sich beispielsweise eine völlig neue Generation von Brett- und Raumspielen durchsetzen“, nennt Thorsten Unger, Geschäftsführer des mit eco eng kooperierenden GAME-Verbandes, eine Anwendung aus dem Entertainment. Er gibt ein Beispiel: „Wer künftig eine mit Augmented Reality angereicherte Version von Monopoly im eigenen Wohnzimmer spielen wird, wird wohl nie mehr zu einem klassischen Brett zurück wollen. Es stehen dann ganz andere Möglichkeiten der Interaktion und Darstellung zur Verfügung.“
Weite Verbreitung in der Fertigung und Logistik
Die Augmented oder Mixed Reality wird künftig nach Einschätzung von eco auch in der Fertigung und der Logistik eine weite Verbreitung finden. „Mit der Industrie 4.0 hält auch die Augmented Reality Einzug in die industrielle Fertigung“, sagt Dr. Bettina Horster.
So könnten beispielsweise in Werksbrillen direkt die nächsten Arbeitsschritte eingeblendet und Warnungen bei falschen Handgriffen angezeigt werden. Sie erläutert: „Montage- und Reparaturtätigkeiten werden einfacher, fehlerfreier und nachvollziehbarer, wenn die jeweils notwendigen Maßnahmen im Sichtfeld eingeblendet werden und beispielsweise auch gleich die notwendige Passform eines Ersatzteils in der korrekten Position dargestellt wird.“
Auch in der Logistik sieht eco ein weites Einsatzfeld für Augmented Reality. „Der Gabelstaplerfahrer sieht im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor seinen Augen, was er genau wo abholen und wohin fahren soll“, gibt Dr. Bettina Horster ein Beispiel.
Am 09. Juni 2016 finden in Düsseldorf die 9. Mobile Business Trends statt: „Das Internet der Dinge und die Datenfrage: Aus Daten Geld machen – wie läuft das eigentlich?“