Über 124 Mrd. Euro wurden in deutschen Geschäften (ausgenommen Versandhandel, Tankstellen/KFZ-Handel und Apotheken) im vergangenen Jahr per Karte bezahlt. Das sind knapp über 35 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes von 355 Mrd. Euro, ergab die diesjährige groß angelegte EHI-Befragung des Handels.
Seit 1994 erfasst das EHI regelmäßig die Umsatzanteile der verschiedenen Zahlungsarten im klassischen stationären Einzelhandel. Damals wurden gerade mal 21 Mrd. von insgesamt 340 Mrd. Euro – d.h. 6,2 Prozent – per Karte bezahlt. Dieser Anteil hat sich heute nahezu versechsfacht und die Tendenz ist steigend.
Die Wachstumsrate der Kartenzahlung wird aber nicht mit gleicher Intensität steigen. Inzwischen akzeptiert der Handel nahezu flächendeckend die Karte als Zahlungsmittel, ein Sättigungseffekt ist zu erwarten. Allerdings fehlt im deutschen Handel nach wie vor ein von Kunden und Händlern anerkanntes bargeldloses Bezahlsystem für Kleinbeträge. Davon würden vor allem solche Unternehmen profitieren, bei denen die Kunden einen niedrigen Durchschnittsbon haben. Das sind vor allem Kioske, Drogeriemärkte, der kleinflächige Lebensmitteleinzelhandel und Tankstellshops. Das Potenzial für ein geeignetes alternatives Micropayment-System ist groß. So schätzt das EHI die Zahl der Transaktionen im stationären Einzelhandel in Deutschland auf 19 bis 20 Mrd., von denen aktuell ca. 15 bis 16 Mrd. noch nicht bargeldlos abgewickelt werden. In einem Supermarkt beispielsweise liegen rund drei Viertel aller Transaktionen unter 15 Euro. In Drogeriemärkten und an Kiosken ist der Anteil der Kleinbeträge noch deutlich höher.
Die gesamten Ergebnisse der EHI-Untersuchung zu den Zahlungsarten im Einzelhandel sind nun in Form einer Studie beim EHI erhältlich. Preis: 150,- Bestellung unter: Husseck@ehi.org oder www.ehi.org. EHI-Mitglieder erhalten die Studie kostenlos.
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