Firmennachricht • 16.10.2009
Branchentrends: Entwicklungen im Bereich Bio, PBS, Sport und Outdoor, Lebensmittel, Online und Möbel
Bio-Branche: sinkende Umsätze; Alnatura setzt auf umweltfreundlichen Ladenbau
Nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist der Umsatz auf dem gesamten Biomarkt im ersten Halbjahr 2009 um 4 % zurückgegangen. Davon unbeeindruckt zeigt sich die deutsche Bio-Supermarktkette Alnatura, die vor wenigen Tagen in Berlin die 51. Filiale eröffnet hat. Alnatura plant auch in Zukunft acht bis zwölf neue Märkte im Jahr und setzt so auf Wachstum. Nach Angaben von Götz Rehn, Geschäftsführer von Alnatura, investiert das Unternehmen in umweltfreundliche Ladengestaltung: Glastüren vor den Kühlregalen, die Strom einsparen sollen. Auch bei den Baumaterialien achtet Alnatura auf Umweltverträglichkeit: Der Boden besteht aus Natursteinfliesen, die Wände sind mit Naturfarben gestrichen und die wellenförmigen Deckenverkleidungen aus recyceltem Aluminium hergestellt.
PBS-Markt: moderate Umsatzsteigerung
Der PBS-Markt konnte das Jahr 2008 mit einer moderaten Umsatzsteigerung von 1,1 % abschließen. Erwartungsgemäß lag das Ergebnis unter den hohen Vorgaben aus den Jahren 2006 und 2007. Das berichtet das Beratungsunternehmen BBE Retails Experts. Die aktuelle Marktgröße schätzen die Experten auf 16,8 Milliarden Euro, wovon ein Drittel den privaten Haushalten zugerechnet wird. Der hohe Anteil der privaten Verwender werde sich zukünftig stabilisierend auswirken, denn viele öffentliche und private Unternehmen sparen bei Produkten der Bürowirtschaft.
Sport und Outdoor: Wachstum ungebremst
Der Markt für Outdoor-Bekleidung wächst auch im Krisenjahr 2009. Nach Angaben der FAZ gehört die Outdoor-Bekleidung zu den wenigen Konsumartikeln, die Jahr für Jahr stärker nachgefragt werden. Allein in Deutschland setzt die Branche inzwischen ca. 1,5 Milliarden Euro um, in Europa sind es 6 bis 7 Milliarden Euro. Der Trend zum aktiveren Leben ist durch die Krise nicht unterbrochen, sagt Manfred Hell, Chef des europäischen – und natürlich deutschen – Marktführer Jack Wolfskin. Der Branchenprimus hat in Deutschland 174 Geschäfte, knapp 30 mehr sollen es Ende 2009 sein. In China sind 25 Läden geplant, 42 Filialen gibt es dort schon.
Die Einkaufs- und Marketing-Verbundgruppe Sport 2000 meldet eine Umsatzsteigerung um 6,2 % für das erste Halbjahr 2009 unter ihren ca. 3.000 Handelspartnern. Das Segment Outdoor hat in den ersten sechs Monaten des Jahres um 17,3 % zugelegt.
Lebensmittelhandel: Umsatzrückgang
Aufgrund niedriger Preise sank der Umsatz im deutschen Lebensmittelhandel bis Juli um 1,8 %. Die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie befürchtet eine weitere Verbilligung der Lebensmittel und macht dafür den Preisdruck durch die Händler verantwortlich. Das sei eine Folge des Verdrängungswettbewerbs im Handel. Ihren Marktanteil ausbauen konnten die Discounter und die großen Verbrauchermärkte, während die kleinen Supermärkte Einbußen erlitten. Der Bundesverband des deutschen Lebensmittelhandels sieht dagegen Preissteigerungen bis Ende 2009 aufgrund der wieder steigenden Rohstoffpreise und der Stabilisierung an den Weltmärkten. Die Strukturen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels sowie Daten und Fakten sind nachzulesen in „TOP-Firmen 2010“, dem Standardwerk der Nielsen Trade Dimensions, zu beziehen bei www.tradedimensions.de.
Online-Handel: der Wachstumstreiber ist die Mode
Der Online-Handel boomt. Laut der Verbraucherstudie „Distanzhandel in Deutschland 2009“ wird der Versandhandel in diesem Jahr über 50 % seiner Erlöse online erwirtschaften. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Online-Handel 2008 um insgesamt 15 % zulegen. Die umsatzstärkste Warengruppe im Internet ist die Kategorie Mode. Insgesamt geben die Deutschen rund 4,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,9 Mrd. Euro) für Bekleidung, Textilien und Schuhe am Bildschirm aus. Das entspricht einem Zuwachs von 18,2 %. Die Aussichten für den Online-Handel bleiben gut, so der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh).
Möbelmarkt: Deutschland ist Europameister!
Mit rund 30 Milliarden Euro Marktvolumen stellt Deutschland den absolut größten Möbelmarkt in Europa. Zudem gab mit 362 Euro jeder der 82 Mio. im europaweiten Vergleich viel Geld für Einrichtungsgegenstände aus. Das berichtet der HDH/VDM in seinem aktuellen Wirtschaftsreport. Danach folgen die Österreicher mit 360 Euro Ausgaben pro Einwohner, gefolgt von den Schweden mit 350 Euro. Schlusslicht ist Serbien mit 38 Euro pro Einwohner. Im Zeitraum Januar bis Juli sanken die Umsätze der Möbelindustrie um insgesamt 13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Erste Erholungen sieht der HDH/VDM bei den Möbelexporten.
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