Acht Unternehmen wurden am Dienstag, 3. November, mit dem Präventionspreis 2015 der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) ausgezeichnet. Der Präventionspreis wird jedes Jahr für besonders gelungene und vorbildliche Projekte zur Arbeitssicherheit und im Gesundheitsschutz vergeben.
Rund 250 Gäste begrüßte die BGHW zur Preisverleihung in Bamberg, darunter Vertreter der ausgezeichneten Unternehmen, der Stadt, Mitglieder der BGHW-Selbstverwaltung sowie die Vorstandsvorsitzenden von BGHW und DGUV, Manfred Wirsch und Dr. Rainhardt von Leoprechting.
Insgesamt hatten sich in diesem Jahr rund 60 Mitgliedsunternehmen der BGHW um den begehrten Preis beworben. Acht Einreichungen wählte die Jury, die sich aus Mitgliedern der Selbstverwaltung zusammensetzt, aus und vergab dafür einen Hauptpreis. „Wir haben in diesem Jahr eine interessante Mischung aus cleveren technischen Lösungen und nachhaltigen Konzepten im Gesundheitsschutz“, fasst Dr. Klaus Schäfer, stellvertretender Präventionsleiter der BGHW, zusammen. Jedes der ausgezeichneten Projekte sei ein Beleg für das Engagement von Unternehmen und Mitarbeitern, die bereit seien, sich über das gesetzliche Geforderte hinaus für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz einzusetzen. „Die Beiträge unserer Preisträger haben einen starken Vorbildcharakter und können auch von anderen Unternehmen übernommen und umgesetzt werden“, so Schäfer.
Übersicht der prämierten Beiträge
Baywa, München
„Special Y-Cover": Um leichte Baustoffe auf Lkw stabil zu sichern, wurde eine Niederhalteplane, das Y-Cover, entwickelt. Die Plane ist einfach, ohne körperliche Belastungen anzubringen und kommt bei den Lkw-Fahrern der Baywa sehr gut an.
Globus Handelshof St. Wendel, Zell
„Gesunde Ausbildung": Ein Projekt aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Zielgruppe sind Azubis, die im Laufe ihrer Ausbildung nachhaltig und weit über das übliche Maß hinaus in den Bereichen Arbeitssicherheit, Ernährung, Ergonomie, Suchtprävention und Fahrsicherheit geschult und beteiligt werden.
Netto Marken-Discount, Maxhütte-Haidhof
„Transponderwesten für Ballenpressen": Für die Arbeit an Ballenpressen (zum Recycling von Verpackungsmüll) wurden spezielle Westen entwickelt, um schwere Unfälle zu vermeiden. In den Westen steckt ein Transponder, der die Maschine sofort stoppt, wenn ein Mitarbeiter zum Beispiel auf das Förderband gerät. Das Besondere: Der Transponder stoppt die Presse immer, auch wenn der Mitarbeiter beispielsweise ohnmächtig wird.
Rewe-Zentralfinanz für Penny Markt, Köln
„Azupoly – Schulungen für Auszubildende bei der Penny Markt GmbH": Das Projekt dient der Einstiegsschulung für Auszubildende im Handel. Dafür wurde eine besondere Art der Wissensvermittlung entwickelt. Angelehnt an das Spiel Monopoly werden den Auszubildenden Themen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes spielerisch vermittelt.
J. Müller Breakbulk Terminal, Brake
„Sicheres Bündeln von gesundheitsschädigenden Rückständen aus Rußpartikelfiltern“: Eine saubere Reinigungsmethode für Rußpartikelfilter von Diesel-Gabelstaplern. Ein Feinstaubabsorber bindet den Ruß mit Wassernebel, anschließend wird der Schlamm fachgerecht entsorgt. Es gelangen keine Schadstoffe mehr in die Umgebungsluft.
Rewe Markt, Eching
„Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Fläche": Ein Gesundheitsschutzkonzept, speziell für die Filialstruktur von Rewe entwickelt. Es wurden über 350 Gesundheitsmultiplikatoren ausgebildet und in den Märkten eingesetzt. Sie sind Ansprechpartner für die Beschäftigten in den Märkten zum Thema Gesundheitsschutz.
TIP Trailer Services Germany, Nürnberg
„Grubenabsturzsicherung": Beim Neubau der Lkw-Werkstätte wurde ein einfach zu handhabendes Absicherungssystem für die Lkw-Arbeitsgrube entwickelt. Früher mussten Gitter zur Absturzsicherung per Hand herangetragen werden. Jetzt sind an der Grube bereits Gitter angebracht, die nur aufgeklappt werden müssen. Die Lösung ist schnell, platzsparend und sicher.
SCA Service Center Altenwerder, Hamburg
„Der Twistlockheber": Container werden am Hafen mit Spreadern hochgehoben. Wie ein Schloss rasten die Twistlocks des Spreaders am Container ein und verbinden beide. Die Twistlocks müssen häufig gewartet werden, früher eine körperlich sehr anstrengende Arbeit. SCA entwickelte eine hydraulische Hebeeinrichtung, mit der sich die Twistlock einfach und sicher austauschen lassen.
Quelle: BGHW