Falschgeld hat im ersten Halbjahr 2010 einen Schaden in Höhe von 1,9 Millionen Euro verursacht. Das sind zwar 400.000 Euro mehr als im zweiten Halbjahr 2009. Aber, so Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE; „gemessen am Umsatz des Einzelhandels von 400 Milliarden Euro liegt der von Falschgeld verursachte Schaden nach wie vor im Promillebereich.“
Laut der Bundesbank ist in Deutschland von Januar bis Juni vor allem die Anzahl der gefälschten 50 Euro-Scheine gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr wurden knapp 48 Prozent mehr Scheine dieser Nomination entdeckt. Insgesamt wurden in Deutschland mit 33.654 Scheinen fast 20 Prozent mehr Falschgeldscheine entdeckt als im Vorjahreshalbjahr. Ein Großteil des Schadens falle dort an, wo mit Bargeld bezahlt wird, also hauptsächlich im Einzelhandel, sagte Genth. „Die Kunden des Einzelhandels können weitgehend sicher sein, dass sie echtes Wechselgeld bekommen. Dies zeigt schon die Verteilung der Falschgeldnoten auf die Werte. 5, 10 und 20 Euro-Scheine sind das klassische Wechselgeld im Handel. Diese werden aber kaum noch gefälscht“, so Genth. Generell sei die Wahrscheinlichkeit extrem gering, als Verbraucher mit einer falschen Banknote in Kontakt zu kommen. Hochgerechnet fallen jährlich rund acht falsche Noten je 10.000 Einwohner an. Die Chance, im Lotto zu gewinnen, sei nicht viel geringer, so der Verbandschef. Zudem setze der Einzelhandel auf umfassende Präventionsmaßnahmen. Die Schulung des Kassenpersonals und der Einsatz von modernen Banknotenprüfgeräten seien wichtige Bausteine. Der Handel solle dabei offensiv mit der Falschgelderkennung umgehen, sagte Genth: „Händler sollten die Scheine nicht im Verborgenen prüfen, sondern das Prüfgerät offen auf dem Tresen handhaben und alle Scheine prüfen. Damit signalisiert der Händler, dass Fälscher bei ihm keine Chance haben.“ Jedoch solle man bei der Verwendung eines Prüfgerätes auf Qualität achten. Empfehlenswert sei die Anschaffung von Geräten, die mehrere Merkmale eines Geldscheines testen und updatefähig sind. Diese würden einen weitaus besseren Schutz bieten, als zum Beispiel UV-Prüfgeräte. Fast drei Viertel aller Fälschungen würden unter UV-Licht nicht mehr erkannt.