Im Oktober verharrt der Einzelhandelsindex auf dem Septemberniveau, das gegenüber August etwas nachgelassen hatte. Damit stabilisiert sich der Einzelhandelsindex auf einem Niveau, das deutlich über der Stimmung des Jahresbeginns liegt, aber immer noch eine pessimistische Grundhaltung dokumentiert. Während in den alten Bundesländern sich eine kleine Stimmungsverbesserung abzeichnet, sinkt die Stimmung in den neuen Bundesländern um fast 8 Prozentpunkte. Das weiterhin gute Konsumklima hebt dort nicht die Stimmung der Einzelhändler.
Die laufenden Geschäftsergebnisse geben im Einzelhandel auch keinen Anlass zu großem Optimismus: Wie im Vormonat verzeichnet fast jeder zweite Händler (49 %) Umsatzrückgänge, 13% sogar Rückgänge von mehr als zehn Prozent. Andererseits konnte sich knapp jeder dritte Händler Umsatzzuwächse freuen.
Fast 30 Prozent der Einzelhändler sind auch skeptisch in Bezug auf die Entwicklungen der nächsten 6 Monate. Knapp 30% erwarten einen niedrigeren Umsatz und sogar 43% einen niedrigeren Gewinn für diesen Zeitraum. Die Hälfte der befragten Händler rechnet mittelfristig weiterhin mit stagnierenden Umsatzzahlen. Eine optimistische Prognose wagen etwa 20 Prozent unter den Befragten und erwarten zukünftige Umsatzzuwächse, 17% erhoffen sich steigende Gewinne.
Die zukünftige Konjunktur wird nach den Wahlen noch zurückhaltend beurteilt. Einerseits ist die Zahl der ausgesprochenen Pessimisten um 2 Prozentpunkte auf 26% gesunken, aber auch die Zahl der Optimisten ging um 4 Prozentpunkte auf 8% zurück. So beurteilen etwa zwei Drittel der Befragten die Konjunkturaussichten als mittelmäßig. Anders sieht es bei der Einschätzung der Arbeitsmarktentwicklung aus: Haben im September noch mehr als die Hälfte der Einzelhändler mit einer negativen regionalen Arbeitsmarktentwicklung gerechnet, so ist diese Zahl im Oktober um 5 Prozentpunkte zurückgegangen. Bei der Beurteilung der bundesweiten Entwicklung geht die Einschätzung allerdings nur einen um 1 Prozentpunkt auf 43% zurück. Allerdings sind diese Erwartungen in den alten und neuen Bundesländern sehr unterschiedlich. Während im Westen die Entwicklung für die eigene Region „nur“ von 41% (Vormonat 50%) als schlecht empfunden wird, haben im Osten 62% eine negative Erwartungshaltung – dies sind 9% mehr Händler als im Vormonat.
Nach wie vor nimmt die Mehrheit der Händler eine abwartende Haltung ein, die sich konstituierende neue Regierung gibt – vor allem in den neuen Bundesländern – noch keinen Anlass zu neuem Optimismus.
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