Die M+R Spedag Group AG gehört mit über 1.200 Mitarbeitern zu den führenden Schweizer Logistikunternehmen und ist mit eigenen Ge-sellschaften an 58 Standorten in 23 Ländern operativ tätig. Als anerkannter Spezialist für Textil-Logistik erhielt M+R Spedag von einem führenden schwedischen Textilunternehmen den Auftrag zur Distribution von ‚ready to wear‘ Textilien in der gesamten Schweiz. Textil-Logistik kann allerdings nicht mit dem Transport und Umschlag von normalen Gütern verglichen werden. Um sicherzustellen, dass Kleidungsstücke und Textilien in perfektem Zustand zum richtigen Zeitpunkt in den Läden angeliefert werden, braucht man mehr als nur die richtige Infrastruktur. Unter anderem musste hier die Voraussetzung erfüllt werden, die Ware lückenlos verfolgen zu können.
Mit Hilfe der AutoID-Experten des Schweizer Systemhauses Zetes AG wurde die komplexe Aufgabe analysiert, in vier verschiedene Prozesse unterteilt und schließlich mittels MDE-Lösung mit WLAN-Technik realisiert. Eine Besonderheit des Projekts war die extrem kurze Laufzeit. Bereits vier Wochen nach Auftragserteilung erfolgte die Auslieferung des Systems mit Inbetriebnahme und Schulung der Mitarbeiter. Schon nach wenigen Wochen wurde deutlich, dass die MDE-Lösung unter Verwendung der handlichen Motorola-Terminals MC3090 praxisgerecht ist und sich die einzelnen Arbeitsschritte um jeweils bis zu 20 Minuten abkürzen lassen, weil beim Be- und Entladen keine lästigen Papierlisten mehr bearbeitet werden müssen.
Zu Beginn der Arbeitsprozesse identifiziert sich der Mitarbeiter an seinem mobilen Terminal, indem er seinen ID-Barcode einscannt. Das MDE überprüft die Berechtigung und weist dem Bearbeiter sein hinterlegtes Arbeitsprofil zu.
Beim Prozess Beladung werden die Textilien für die Schweiz im Verteil-zentrum kommissioniert, in speziellen Behältern bereitgestellt und anschließend in einen Shuttle-LKW verladen. Am Ende der Beladung wird das Transportmittel verschlossen und mit einer Plombe gesichert. Die Beladungskontrolle erfolgt durch Scannungen der Plombennummer sowie der Barcodes der einzelnen Packstücke. Nach Abschluss wird eine Beladungsdatei über das WLAN dem FTP-Server der M+R Spedag Group übergeben.
Der zweite Prozess wird im Zwischenlager der M+R Logistik Service AG angestoßen. Nach Eintreffen des Shuttle-LKWs werden die entsprechenden Daten unter Eingabe der Plombennummer auf das MDE-Terminal geladen, das Transportmittel geöffnet und die Waren entladen. Die Entladungskontrolle erfolgt mittels Scannung der Packstückbarcodes. Ungültige oder fehlende Barcodes sind sofort erkennbar. Packstücke mit korrekten Barcodes werden am entsprechenden Umschlagsstellplatz zwischengelagert. Mit dem Abschluss der Entladung am MDE wird die Entladungsdatei dem Server übergeben.
Nach Entladung aller Shuttle-LKWs startet der dritte Prozess, die Verla-dung auf Tour. Das IT-System plant und erstellt die Touren unter Berücksichtigung diverser Parameter (Zustellung, Ablieferzeit, Feiertage, etc.). Diese Tourdaten können unter Eingabe der Tournummer auf das MDE geladen werden. Die Verladungskontrolle erfolgt durch Scannungen der im MDE vorgesehenen Barcodes. Wird ein Behälter gescannt, der nicht dieser Tour zugeteilt worden ist, wird eine Fehlermeldung erzeugt. Nach Verladung aller Packstücke wird dieser Prozess am MDE abgeschlossen und eine entsprechende Verladungsdatei an den Server übergeben.
Der vierte Prozess befasst sich mit der Auslieferung beim Empfänger. Da hier das gleiche MDE wie bei der Verladung benutzt wird, müssen keine zusätzlichen Informationen vom Server angefordert werden. Der Chauffeur wechselt vor der Abfahrt die Funktion von Verladung auf Auslieferung und selektiert bei der Ankunft den angefahrenen Shop. Die Auslieferungskontrolle erfolgt durch Scannung der zu entladenden Barcodes. Nicht zu diesem Shop gehörende Barcodes werden mittels Fehlermeldung angezeigt. Bei eventuell beschädigten Packstücken kann ein Vorbehalt über das MDE erfasst werden. Die Auslieferung wird durch die Unterschrift auf dem Display vom Warenempfänger bestätigt. Automatisch werden die Shopnummer, das Datum und die Zeit hinzugefügt und als Bilddatei (JPG) im MDE-Terminal zwischenge-speichert. Nach Beendigung der Fahrt übergibt der Lieferfahrer das MDE-Gerät der Tourkontrolle, welche den Tourabschluss vollzieht. Sämtliche Scannerdaten sowie die dazugehörenden Bilddateien werden an den Server übertragen. Bei allen Prozessschritten kann sich der Benutzer jederzeit alle für die Tour relevanten Daten, wie beispielsweise Liefertermin, Lieferzeit, Barcodes, Lieferumfang usw. anzeigen lassen.
Stefan Butz, Geschäftsführer der Zetes autoID Systems AG, sieht vielfältige Anwendungsbereiche für diese Lösung: „Ein auf die Kundenbedürfnisse speziell angepasstes MDE-System erlaubt vielen Branchen mit Lieferdiensten die schnelle und sichere Erfassung aller relevanten Daten durch die Fahrer direkt vor Ort.
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