Firmennachricht • 10.12.2012
Wachstumschancen trotz rückläufiger Bevölkerung
Zur Situation des Einzelhandels im Ruhrgebiet
Auf den ersten Blick ist es eine paradoxe Situation: Während das Ruhrgebiet bis 2030 rund 400.000 Einwohner verlieren wird, expandiert gleichzeitig der Einzelhandel an vielen Standorten weiter. Zugleich stehen aber aktuell rund 130 großflächige Ladeneinheiten leer.
Während abseits gelegene Fachmärkte, zu klein gewordene Möbelhäuser und Baumärkte oft keine Nachnutzer finden, passiert in den attraktiveren Lagen Einiges.
Wieder mehr einzelne Häuser in den Citys
Jörg Lehnerdt, Leiter der BBE-Niederlassung in Köln: „Nicht nur CentrO, Ruhrpark und die Möbelpaläste sind auf Expansionskurs, auch in den Citys wird wieder mehr in einzelne Geschäftshäuser investiert. Viele ehemalige Karstadt-/Hertiehäuser stehen zwar immer noch leer, aber in einigen Städten sind bereits Nachfolgenutzungen realisiert oder absehbar. Als Beispiele seien hier Hattingen (Reschop-Carré), Datteln (StadtGalerie) und Dinslaken (NeutorPassage) genannt“. Hinzu kommen zahlreiche neue Nahversorgungszentren, die vom Verbraucher meist sehr gut angenommen werden.
Zu viel Verkaufsfläche in der Region?
Lehnerdt: „Rein rechnerisch mag es vielleicht bereits zu viel Verkaufsfläche geben. Es ist jedoch wenig sinnvoll, allein aus einer Verkaufsflächenbilanz Planungs- und Investitionsentscheidungen abzuleiten.“ Stattdessen sollten immer die Standortqualität und das dort vorhandene Potenzial im Vordergrund stehen. Auch in schrumpfenden Regionen gibt es immer wieder sehr attraktive Teilmärkte, so Lehnerdt.
Weitere Investitionen wahrscheinlich
„Deutsche und internationale Filialisten wollen mit Blick auf die immer noch rd. 5,1 Mio. Einwohner des Ruhrgebietes in jedem Fall dabei sein. Bei rund 100 km Ost-West-Ausdehnung, rund 40 größeren Shopping-Centern und über 160 Haupt- und Nebenzentren lohnt sich ein genaues Hinsehen immer.“
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