Firmennachricht • 20.03.2012
Weniger Energiekosten – höhere Lichtqualität
Bielefeld senkt Stromverbrauch erheblich durch Einsatz von LED in der öffentlichen Straßenbeleuchtung.
Um 1,8 Millionen kWh pro Jahr kann die Stadt Bielefeld ihren Stromverbrauch bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung senken. Schlüssel zu dieser begehrten Ersparnis in Zeiten stetig steigenden Kostendrucks in den Kommunen war der Austausch von 5.889 vorhandenen Leuchten in Wohn- und Anliegerstraßen durch moderne LED-Mastleuchten des Typs VFL540 von WE-EF.
Gute Motive für den Wechsel
Knapp 50 Prozent des Straßenleuchtenbestandes, also etwa 16.000 Leuchten, wurden in Bielefeld im Jahr 2010 noch mit Quecksilberdampflampen betrieben. Durch die verbindliche Einführung der EU-Verordnung 245/2009 (Ökodesign-Richtlinie), die vorschreibt, dass ab April 2015 keine Quecksilberdampflampen mehr in Verkehr gebracht werden dürfen, erwuchs für die Stadt dringender Handlungsbedarf und sie erarbeitete umgehend ein Konzept zur Umsetzung dieser Vorgaben. Motiviert von den erheblichen Energieeinsparungen und dem damit kostengünstigeren und ökologischerem Betrieb der Straßenbeleuchtung sowie deutlich niedrigeren Wartungskosten fokussierte Bielefeld dabei von vornherein auf die LED-Technologie. Mit ausschlaggebend für diese Entscheidung war die Möglichkeit, dass die im Nothaushalt befindliche Kommune die Investitionskosten für die neue Technik teilweise durch Fördergelder aus einem speziellen Programm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) abdecken konnte.
Technisch überzeugend bei großer Liefertreue
Sofort nach der Bewilligung der Fördermittel durch das BMU initiierte die Stadt eine öffentliche Ausschreibung, bei der WE-EF mit den VFL540 LED Straßenleuchten überzeugt hat. Da Bielefeld alle Zuschüsse im laufenden Haushaltsjahr abrufen musste, ergab sich für das gesamte Projekt ein ausgesprochen enger Zeitrahmen von nur sechs Monaten.
Von der lichttechnischen Leistungsfähigkeit der VFL540 LED hatte sich der Auftraggeber durch Bemusterungen vor Ort überzeugt. Die LED-Leuchten von WE-EF haben eine Nennleistungsaufnahme von lediglich 21W gegenüber 89W der bisherigen Pilz-Opalglas-Leuchten. Dank maßgeschneiderter Optikkomponenten bringen sie dabei deutlich mehr Licht in die Nutzebene und vermeiden unnötiges Streulicht. Von der Stadt Bielefeld wurde die Beleuchtungsstärke an den alten und neuen Leuchten gemessen, um eine objektivere Aussage treffen zu können, wie sich die neue Beleuchtung im Verkehrsraum auswirkt. Dabei brachten die alten Pilzleuchten mit ihrer um den Mast konzentrischen Lichtverteilung in 12 Meter Entfernung nur noch 0,1 Lux auf die Verkehrsfläche. Die neuen LED-Leuchten generierten am Rand eines deutlich größeren 12 x 35 Meter großen Bewertungsfeldes mindestens 0,2 Lux. Um so eine Lichtverteilung zu realisieren, war allerdings die Verlängerung der vorhandenen Leuchtenmaste um 1 Meter bzw. 1,25 Meter auf fünf Meter Höhe notwendig.
Gute Sicht für Fahrzeuge und Fußgänger
Auf den in der Regel acht bis zehn Meter breiten Wohn- und Anliegerstraßen sorgen die installierten VFL540 LED-Leuchten nun für eine bedeutend hellere Ausleuchtung der Verkehrsflächen. Sie generieren eine asymmetrisch-seitliche Lichtverteilung, die von nur einer Straßenseite aus die gesamte Fahrbahnbreite und den gegenüberliegenden Gehweg sowie auch den auf der Rückseite der Leuchten verlaufenden Fußweg bis zu ca. zwei Meter Breite erhellt.
Ein weiterer Vorteil der exakt definierten Lichtabstrahlung ist die Vermeidung unnötigen Streulichts. Das vorher oft anzutreffende Bild von durch Straßenleuchten angestrahlten Fassaden oder Vorgärten ist deutlich zurückgegangen. Eine Lichtabstrahlung in den oberen Halbraum, die zu der oft beklagten Aufhellung des nächtlichen Himmels, dem so genannten Lichtsmog, beiträgt ist bei den WE-EF-Leuchten ohnehin tabu.
Bei Fußwegen von mehr als 3 Meter Breite wurden die VFL540 LED Leuchten mit zwei weiteren LED-Modulen ausgerüstet, die zusätzliches Licht in ihren rückwärtigen Bereich abstrahlen. Eine weitere Anpassung der Serienausführung der VFL540 LED erwies sich für Straßen mit mehr als 12 Metern Breite als sinnvoll.
Sanierung ist nicht Neubau
Wie jedes Sanierungsprojekt verlangte auch die Umrüstung in Bielefeld, sich mit einigen über Jahre gewachsenen baulichen Gegebenheiten zu arrangieren. So konnten zum Beispiel 390 Maste nicht auf die gewünschten 5 Meter verlängert werden, weil ihre Statik dies nicht erlaubte, bzw. der nötige Zugang mit einem Hubsteiger nicht möglich war. In einzelnen Straßenabschnitten trafen die Techniker auf Mastabstände von 50 bis 60 Metern, in Einzelfällen sogar 80 Meter.
„Solche Einschränkungen verlangen natürlich Kompromisse“, erklärt der bei WE-EF für das Bielefeld-Projekt verantwortliche Mark Malitzki. „Im Ergebnis können wir aber sagen, dass die Umrüstung in allen Fällen einen objektiven Vorteil gebracht hat. So treten bei den besonders großen Mastabständen zwar Dunkelzonen auf, insgesamt sind die Sehbedingungen aber viel besser als vorher, denn die ausgeleuchteten Bereiche sind nun bedeutend heller.“
„Bei unseren Abnahmefahrten haben wir solche Schwachstellen unserer Anlage dokumentiert und eine Prioritätenliste für künftige Anpassungen aufgestellt“, ergänzt Hans-Werner Schütte vom Bielefelder Amt für Verkehr. „Abhängig von den personellen und finanziellen Möglichkeiten bei der Stadtwerke Bielefeld GmbH und der Stadt Bielefeld wird diese Liste in den nächsten Jahren abgearbeitet. Ein positives Fazit nach der Umrüstung können wir jedenfalls heute schon ziehen – bezüglich der deutlich reduzierten Energiekosten und CO2-Emmissionen, hinsichtlich der neu gewonnenen Lichtqualität und auch angesichts des reibungslosen Ablaufs trotz des enormen Projektumfangs.“