„Aktuelle Entwicklungen im Bereich der LED-Technologie erlauben dem Einzelhandel völlig neue Beleuchtungslösungen. Eine prinzipiell erfreuliche Entwicklung, die einher geht mit einer wachsenden Akzeptanz von LED für den Einsatz auf der gesamten Fläche inklusive Akzentbeleuchtung.“ Dies ist die Analyse von Pablo Theux, Mitinhaber der auf Handelstechnik und Energieeffizienz spezialisierten KMLS GmbH, Hamburg.
Richtig sei aber auch, dass es innerhalb des wachsenden LED-Angebotes teilweise erhebliche Qualitätsunterschiede gibt. „Nicht jeder Hersteller von LED-Lichtlösungen hat zudem das richtige Verständnis bezüglich des Umgangs mit dieser neuen Technologie.“ Im Mittelpunkt sollte stets die Frage stehen, ob und wie mit LED-Licht die Verkaufsprozesse im Handel besser als mit statischem Licht unterstützt werden können. Laut Theux hat die Beleuchtungsindustrie in diesem Punkt noch Nachholbedarf. Wörtlich: „Die Spreu wird sich vom Weizen trennen.“
Auch das Argument des reduzierten Energieverbrauchs dank LED müsse differenziert betrachtet werden. Meist werde bei der Planung eine Lebensdauer des Stores von acht bis zehn Jahren zugrunde gelegt und anschließend eine Pay-off-Rechnung erstellt. „Dabei wird aber nur selten berücksichtigt, wie sich diese Geschäftsräume mit samt der angebotenen Sortimente bzw. Warenbilder innerhalb dieses Zeitraumes verändern können. „Ideal ist es, wenn sich ein Beleuchtungssystem auf wechselnde Sortimente und veränderte Platzierungen der Warenträger flexibel anpassen kann.“
Praktikabilität versus Energieeffizienz
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Skalierbarkeit. „Es macht einen großen Unterschied, ob ich die Beleuchtung für ein einzelnes Geschäft plane, oder ob es um hunderte oder sogar tausende Filialen geht, für die eine Lösung gefunden werden muss, die neben Energieersparnis auch Flexibilität und Praktikabilität berücksichtigt“, erklärt der Experte. Dabei könne es durchaus Situationen geben, in der eine angestrebte Praktikabilität im Gegensatz zur Energieoptimierung steht.
Gute Licht-Berater verschleiern diesen Konflikt nicht, sondern unterstützen den Handel aktiv bei der Suche nach einer Lösung, die so energieoptimal wie möglich und gleichzeitig so flexibel und realitätsbezogen wie nötig ist. „Nur so lässt sich letztlich der Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten nachhaltig senken“, ist Theux überzeugt.
Richtig sei aber auch, dass manche Händler nach wie vor skeptisch gegenüber LED-Lösungen eingestellt sind. Da ist zum Beispiel die Befürchtung, dass LED nicht das ideale Licht für jede Warengruppe bietet (Beispiel: Anzug-Abteilung im Modehandel). Dazu Theux: „Wir respektieren diese Vorbehalte und stellen unterschiedliche Lösungen zur Wahl. Genau diese Transparenz kommt gut bei unseren Auftraggebern aus dem Handel an.“