Auf ihrer Jahrestagung, dieses Jahr im Kurhaus in Wiesbaden, zeichnete die Fraunhofer-Gesellschaft herausragende Projekte ihrer Forscherinnen und Forscher aus. Das Motto der Veranstaltung lautete »Licht gestaltet«. Rund 700 Teilnehmer wurden erwartet.
Europas größte Organisation für anwendungsorientierte Forschung hat ihre Jahrestagung 2015 unter das Motto »Licht gestaltet« gestellt – ein Anklang an das von der UNESCO für 2015 ausgerufene Internationale Jahr des Lichts. Rund 700 geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ließen sich im Kurhaus von den Themen der Wissenschaftspreise und den Menschen dahinter begeistern. Passend zum Thema gaben die Sound- und Lichtinstallationen von Björn Hermann den künstlerischen Rahmen. Susanne Holst, Moderatorin von »Wissen vor acht«, führte durch die Veranstaltung bei der Bundespräsident Joachim Gauck und Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, als Ehrengäste und -redner auftraten.
Licht – universelles Werkzeug in Wissenschaft und Industrie
»Licht ist ein physikalisches Phänomen, das die Menschen schon immer faszinierte. Ohne Licht wäre das Leben, so wie wir es kennen, nicht vorstellbar. Und seine Bedeutung nimmt stetig zu: Licht transportiert Informationen, liefert Energie. Licht ist heute ein universelles Werkzeug in Wissenschaft und Industrie. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten wichtige Beiträge, innovative Forschung in die industrielle Anwendung umzusetzen – und das nicht nur mit Blick auf Licht basierte Technologien. Einige von ihnen wollen wir in Wiesbaden für ihre exzellenten Ergebnisse und deren Umsetzung auszeichnen«, sagte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.
Bundespräsident Joachim Gauck würdigte die Leistung der Fraunhofer-Gesellschaft nicht nur rund um die Entwicklung lichtbasierter Technologien: »Die Weltbevölkerung wächst. Deshalb geht es darum, möglichst vielen Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen – und das ist nur mit Innovationen zu erreichen: bei erneuerbaren Energien, bei ressourcenschonenden Produktionsprozessen, bei der Lebensmittelversorgung. In all diesen Feldern ist die Fraunhofer-Gesellschaft aktiv und leistet so einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Lebens- und Wirtschaftsweise.«
»Ich freue mich, die Jahrestagung 2015 der Fraunhofer-Gesellschaft in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zu wissen. An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Anwendung in Technik und Wirtschaft erbringt die Fraunhofer-Gesellschaft seit über 65 Jahren großartige Leistungen. Ich bin zuversichtlich, dass die Tagung viele positive Impulse setzen wird, um die Zukunftsfähigkeit Hessens und Deutschlands als Wissenschafts- und Forschungsstandort wie als Industriestandort zu sichern«, so Volker Bouffier.
Lichtbogen lasert diamantartige Schichten
In diesem Jahr gehören auch Forschungsarbeiten zum Thema Licht zu den Preisträgern: Am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden nutzen Forscher den Lichtbogen eines Lasers, um diamantartige Schichten in großtechnischem Maßstab mit gleichbleibender Qualität herzustellen. Die Technologie verspricht den Kraftstoffverbrauch von Motoren und Antrieben deutlich zu senken. Die Forscher erhalten dafür einen Joseph-von-Fraunhofer-Preis.
Wie vielfältig die Forschungsarbeiten von Fraunhofer zum Thema Licht sind, zeigt zudem eine Ausstellung im Wiesbadener Kurhaus. Neun Fraunhofer-Institute aus ganz Deutschland präsentieren eine Auswahl von Projekten rund um Licht basierte Technologien. Das auffälligste Ausstellungstück sind zwei Meter hohe Lettern, die den Schriftzug »light«, englisch für »leicht« bilden. Die Buchstaben bestehen aus einer komplex geformten luftigen Gitterstruktur. So wie dieses per 3D-Druck hergestellte Sonderexponat aus Kunststoff entwickelt und fertigt das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen mit seinen Industrie-Kunden metallische Bauteile, die durch eine Innenstruktur gewichtsoptimiert sind. So lassen sich maßgeschneiderte und individuelle Bauteile und Werkzeuge per 3D-Druck zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten produzieren.
Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft