Ford startet Serienproduktion des E-Transporters in Köln
StreetScooter WORK XL
Volumenhersteller kann auch Kleinserie: In den Ford-Werken hat die Serienproduktion des StreetScooter WORK XL begonnen. Den rein-elektrischen Transporter produziert Ford in Kooperation mit der StreetScooter GmbH, einer Tochter von Deutsche Post DHL Group.
Die Basis des Fahrzeugs bildet ein Ford Transit Fahrgestell, das mit einem batterieelektrischen Antriebsstrang und einem Karosserieaufbau nach Vorgaben von StreetScooter ausgestattet wird. In den Produktionshallen in Köln-Niehl bauen rund 180 Ford-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb bis zu 16 WORK XL-Modelle pro Tag. Daraus ergibt sich eine Produktionskapazität von bis zu 3.500 Fahrzeugen im Jahr.
Das Fahrgestell, also der sogenannte Glider, wird im Ford-Otosan-Werk in Kocaeli in der Türkei produziert. In der Manufaktur in Köln wird dann der Rahmen für den Einbau der Batterie und den Aufbau des Laderaums angepasst.
Die Ford-Mitarbeiter bauen den elektrischen Antriebsstrang inklusive Steuerelektronik ein, alle elektrischen Zusatzkomponenten sowie die Batterie. Außerdem montieren sie auch den in Einzelteilen angelieferten Aufbau, also den sogenannten Koffer, auf die E-Transporter und bauen die Fahrerkabine nach den speziellen Vorgaben um.
"Die Kooperation mit StreetScooter und Deutsche Post DHL Group ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der beide Seiten ihre speziellen Kompetenzen in die Waagschale werfen", sagt Jörg Beyer, Geschäftsführer Produktentwicklung der Ford-Werke GmbH.
StreetScooter als agiles Unternehmen und Marktführer im Bereich elektrischer Nutzfahrzeuge in Deutschland bringe enorme Kompetenz und Innovationskraft bei der Entwicklung von E-Transportern ein. "Und wir von Ford wissen als Europas Marktführer, wie man erfolgreich qualitativ hochwertige Nutzfahrzeuge in Serie baut."
Die komplette Produktionslinie für den WORK XL hat Ford innerhalb weniger Monate auf die Beine gestellt. "Das beweist, wie innovativ und flexibel wir im Bereich Manufacturing sind: Als Volumenhersteller können wir auch kleine Serien in Manufaktur produzieren", so Beyer weiter.
Prof. Dr. Achim Kampker, Geschäftsführer und Gründer der StreetScooter GmbH, lobt ebenfalls die Zusammenarbeit mit dem Kölner Autohersteller: "Mit Ford haben wir den optimalen Partner gefunden, der unsere flexible und vom Kunden her gedachte Produktionsweise versteht. Gemeinsam bringen wir die Elektromobilität in Deutschland voran und gestalten den innerstädtischen Lieferverkehr umweltfreundlicher und leiser. Mit dem neuen StreetScooter WORK XL haben wir jetzt den perfekten E-Transporter für die Paketzustellung in Ballungsräumen, den perspektivisch auch andere Transportunternehmen werden nutzen können."
Wichtiger Beitrag zur Luftreinhaltung in deutschen Städten
Der ausschließlich bei Ford in Köln produzierte WORK XL ist der bisher größte Transporter im Portfolio von StreetScooter. Sein Ladevolumen beträgt 20 Kubikmeter. Damit ist Platz für mehr als 200 Pakete. Als Zuladung sind bis zu 1.275 Kilogramm möglich, der E-Transporter erreicht somit ein zulässiges Gesamtgewicht von 4.050 Kilo.
Allerdings dürfen aufgrund der in Deutschland gültigen Ausnahmeregelung für batterieelektrische leichte Nutzfahrzeuge auch Inhaber eines Führerscheins der Klasse B dieses Fahrzeug fahren.
Je nach Anforderungsprofil fertigt Ford den E-Transporter mit unterschiedlich leistungsfähigen Elektro-Motoren und Lithium-Ionen-Batterien. Der elektrische Antrieb leistet bis zu 90 kW (122 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von bis zu 276 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit der WORK XL ist auf 90 km/h begrenzt. Mit einer Batteriekapazität von bis zu 76 kWh kommt er auf eine Reichweite von bis zu 200 km.
Damit leisten beide Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung in deutschen Städten und zur Vermeidung von klimaschädlichem CO2. Pro Jahr spart jeder WORK XL durchschnittlich rund 5 Tonnen CO2 und 1.900 Liter Diesel.
Auch über die Partnerschaft mit StreetScooter hinaus ist die Elektrifizierung ein überaus wichtiger Pfeiler der Ford-Strategie. Erst vor wenigen Wochen hat der Kölner Hersteller auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover beispielsweise den Ford Transit Custom PHEV vorgestellt.
Er kommt 2019 auf den Markt und fährt als Plug-in-Hybrid rund 50 Kilometer elektrisch. Bis 2022 wird Ford weltweit 40 elektrifizierte Fahrzeuge auf den Markt bringen und rund 9,5 Milliarden Euro in Elektromobilität investieren.
Zunächst ist eine Auslieferung der WORK XL-Modelle ausschließlich an Deutsche Post DHL vorgesehen. Doch perspektivisch soll der bisher größte StreetScooter auch an Drittkunden verkauft werden, so wie dies mit seinen Geschwister-Modellen WORK und WORK L bereits geschieht.
Für die beiden kleineren E-Transporter übernehmen auch Ford Transit Center den Verkauf und den Service in Deutschland, bundesweit an mehr als 50 Standorten. Insgesamt gibt es die Elektrotransporter von StreetScooter damit an über 100 Verkaufsstandorten zu kaufen.
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