Green Retail Spaces: Nachhaltiges Store Design – Trends und Praxis

Tipps für dich und deinen Shop

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Quelle: iXtenso/Laska

Nachhaltigkeit ist kein nettes Extra mehr, sondern wird von Händler*innen zunehmend als unverzichtbarer Erfolgsfaktor erkannt. Kund*innen erwarten heute mehr als nur schöne Waren: Sie wollen wissen, wie und womit gebaut wird – und was das für Umwelt und Gesellschaft bedeutet.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und wachsender Resilienzanforderungen müssen Stores nicht nur ästhetisch, sondern auch flexibel, langlebig und umweltverträglich geplant werden. Das bedeutet, die Materialwahl bewusst zu treffen, auf modulare Systeme zu setzen und Lieferketten transparent zu machen.

Trends bei nachhaltigen Materialien im Ladenbau

  • Warum sie beliebt sind:

Nachhaltige Materialien verbinden ökologische Verantwortung mit funktionaler Vielseitigkeit und schaffen ein positives Kundenerlebnis. Sie basieren auf nachwachsenden, recycelten oder kreislauffähigen Rohstoffen, die helfen, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.

  • Ihre Einsatzbereiche:

Besonders geeignet sind sie für Innenausstattungen, Wandverkleidungen, Bodengestaltungen und Möbelbau. Beispiele sind:

  • Innenausstattung & Möblierung: FSC- oder PEFC-zertifiziertes Holz wird für Regale, Theken, Wandverkleidungen und Ladeneinrichtung genutzt. Diese Materialien sind stabil, ästhetisch und strahlen natürliche Wertigkeit aus.
  • Bodenbeläge: Recycelte Materialien wie Denim-Böden aus Jeansresten oder Recycling-Vinyl-Böden sind robust und nachhaltig – ideal für stark frequentierte Einkaufsbereiche.
  • Wand- und Raumgestaltung: Biobasierte Tapeten aus Almheu, Moos oder Blüten sorgen für ein angenehmes Raumklima und ein authentisches Naturerlebnis.
  • Displays und Dekoration: Upcycling-Kunststoffe erlauben nachhaltige, gleichzeitig kreative Produktinszenierungen und Präsentationsflächen.
  • Verpackungen und Transport: Nachhaltige Materialien ergänzen die Ladenplanung durch umweltfreundliche Verpackungen und Lieferketten, um die gesamte Customer Journey grüner zu gestalten.

Globetrotter - Ein schönes Beispiel für Nachhaltigkeit im Store Design

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Foto: Green Retail Spaces: Nachhaltiges Store Design – Trends und Praxis...

An Beliebtheit gewinnen im Ladenbau immer mehr:

  • Materialien mit Cradle to Cradle-Zertifizierung, die den geschlossenen Materialkreislauf garantieren.
  • Innovative modulare Systeme mit klimaneutralen Bauteilen, die Flexibilität und Nachhaltigkeit verbinden.
  • Der Einsatz von biobasierten Klebstoffen und Bindemitteln, etwa in Spanplatten und Tapeten, um den ökologischen Fußabdruck weiter zu reduzieren.


  • Die Grenzen und Herausforderungen:

In stark beanspruchten Bereichen mit hoher Frequentierung (z. B. Eingangsbereiche) oder speziellen Hygieneanforderungen (z. B. Frischezonen im Lebensmittelhandel) stoßen nachhaltige Materialien teilweise an ihre Grenzen. Hier werden oft besonders robuste und leicht zu reinigende Oberflächen benötigt, für die nachhaltige Alternativen noch in Entwicklung sind oder teurer sind.

Deine Tipps für nachhaltigen Storebau: So gelingt dir die Umsetzung

  • Denk Nachhaltigkeit von Anfang an. Plane deinen Store so, dass Nachhaltigkeit von Beginn an ein zentraler Bestandteil ist. Wähle Materialien aus, die langlebig, modular und recycelbar sind. Denke an deine Strategie für morgen.
  • Verstehe Normen, Zertifikate und Regularien. Die wichtigsten Standards für nachhaltigen Ladenbau sind:

1. DGNB – Nachhaltigkeitsbewertung für Gebäude und Innenräume

2. FSC und PEFC – Zertifikate für nachhaltige Holzprodukte

3. Cradle to Cradle – Auszeichnung für Materialkreisläufe und Umweltverträglichkeit

4. Blauer Engel – Umweltzeichen für besonders umweltfreundliche Produkte

  • Verlass dich nicht nur auf Marketingversprechen, sondern setze auf geprüfte Labels – so gelingt echte Nachhaltigkeit.
  • Prüfe Lieferketten und Materialherkünfte - Achte darauf, dass alle Materialien klare Herkunftsnachweise haben. Frag deine Lieferanten gezielt nach CO₂-Bilanzen und Umweltleistungen.
  • Setze auf Flexibilität und Modularität: Nutze modulare Systeme, die dir schnelle Anpassungen und Wiederverwendung ermöglichen. So reduzierst du Abfall und senkst langfristig deine Kosten, wenn du dein Sortiment anpasst oder den Store umbauen möchtest.
  • Mach Nachhaltigkeit sichtbar und erlebbar. Zeige deinen Kund*innen ganz konkret, welche nachhaltigen Maßnahmen du umsetzt: Beschilderungen, Info-Stationen oder digitale Displays, die Materialien, Recycling oder Energieeinsparungen erklären, schaffen Nähe und Vertrauen.
  • Rechne praxisnah und plane clever! Klär' frühzeitig die Wirtschaftlichkeit nachhaltiger Investitionen, etwa durch Lebenszyklusanalysen oder CO₂-Fußabdruck-Betrachtungen. Nachhaltige Konzepte zahlen sich oft langfristig durch Haltbarkeit und bessere Kundenbindung aus.

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