Virtual Reality auf der EuroShop 2017

Worin liegt eigentlich der Sinn virtueller Applikationen im Einzelhandel?

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Ist es mehr der Spaßfaktor, der zählt? Oder doch die Möglichkeit, sich umfassender zu informieren? Der interaktive Charakter dieser Lösungen bietet auf jeden Fall viele Möglichkeiten für den Einzelhandel – online wie offline.

Immer mehr Einzelhändler planen ihre Zukunft mit interaktiven Lösungen, um den Ansprüchen der digital versierten Kunden gerecht zu werden. Was für einige noch nach Zukunftsmusik klingt, wird in wegweisenden Projekten bereits angewendet. Wenn beispielsweise Ikea einen Showroom anbietet, in dem Kunden mithilfe einer VR-Brille Möbel virtuell und ich Echtzeit konfigurieren können, wird deutlich, welche Perspektiven möglich sind – auf der Fläche, wie auch im Online-Bereich.

Ingrid Franov, Corporate Communications Manager bei Ikea Communications AB, prognostiziert: „Der Bereich Virtual Reality wird sehr schnell in den nächsten fünf Jahren wachsen. Vielleicht werden sich unsere Kunden ihre Küchen zu Hause kreieren und erst dann in den Store kommen. Und sie werden mehr davon wollen.“

Foto: Virtual Reality auf der EuroShop 2017
Quelle: beta-Web/Scholze

Die EuroShop spiegelt diesen Trend wider: Die Zahl der Aussteller, die sich mit der Umsetzung virtueller Szenarien am POS beschäftigen, ist stark gestiegen.

Der Aussteller Premium Scenting beispielsweise nähert sich diesem Thema auf der EuroShop (Hall 18, Stand A21) mit einer multisensorischen Herangehensweise – mit Gerüchen in Kombination mit VR-Elementen – um zu zeigen, wie Kunden emotional an eine Marke herangeführt werden können.

Auch das Unternehmen Fast Forward Imaging (Halle 6 / Stand G24) präsentiert ein Virtual Reality-Projekt, für stationäre Stores – darunter ein Weinladen, eine Modeboutique und ein Concept Store, die in einen virtuellen Raum übersetzt wurden. Hier kann sich der Betrachter durch die Ladengeschäfte bewegen, einzelne Produkte anschauen und kaufen.

Anna Rojahn, Gründerin von Fast Forward Imaging beschreibt: "Die immersiven Qualitäten der virtuellen Realität lassen sich natürlich mittels eines Headsets am intensivsten erleben. Aber selbst die Möglichkeit, einen Retail Space innerhalb des Browsers zu erkunden, verändert das Einkaufserlebnis signifikant. Das emotionale Erlebnis verändert sich vollkommen. Dem digitalen Handel steht mit Virtual Commerce eine neue Ära bevor".

Der große Unterschied von virtuellen Welten zu „einfachen“ filmischen Darstellungen ist die Möglichkeit, damit zu interagieren. Das Erlebnis wird dadurch immens gesteigert. Für die Kunden ein interaktives Erlebnis, dass die Bindung zum Produkt und der Marke stärken kann. Ein weiterer Vorteil für Einzelhändler: für diese Technologien braucht es auf der Fläche wenig Platz. Dagegen steht ein schier unendliches Potenzial, auf virtueller Ebene Räume zu erschaffen.

Foto: Virtual Reality auf der EuroShop 2017
Quelle: Messe Düsseldorf

Was auf der Fläche funktioniert, ist aber auch für das Online-Shopping denkbar. Wie wäre es beispielsweise, mit einer VR-Brille und einem speziellen Handschuh mit Tastsensoren einen virtuellen Supermarkt zu durchkämmen und sich Produkte aus einem Regal in den Einkaufswagen zu legen, um sie dann online zu bestellen und zu bezahlen? Die Technologien hierfür stehen schon bereit.

Hans J. Even, Geschäftsführer der TWT Interactive GmbH sagt: „Ob online oder offline oder die Nutzung von Virtual oder Augmented Reality: ‚Mixed Worlds‘ machen Shopping heute bereits zu einem multimedialen Mehrwert-Erlebnis. Die zunehmende Verbreitung von Cardboards und die größere Anbietervielfalt lassen auch die Preise bald stark sinken. Dann können wir vermehrt in der heimischen Garage unser Wunschauto betrachten oder im Autohaus verschiedene Felgen und Farben virtuell testen. Virtual Reality bietet neue Hardware, die die Customer Journey, wie wir sie kennen, grundlegend verändert.“

Die EuroShop selbst hält in diesem Jahr für ihre Besucher auch ein Erlebnis bereit: Der Stand der Grand Départ-Roadshow, die anlässlich des Starts der Tour de France initiiert wurde, bietet in Halle 5 am Stand J43 eine virtuelle Radtour. Auf Rennradtrainern können Besucher durch Düsseldorf fahren – mit 360 Grad VR-Brille und Fahrtwind, der durch Ventilatoren simuliert wird.  

Und auch online spiegelt sich der virtuelle Trend auf EuroShop.de wider. Hier lassen sich die neuen 7 Dimensionen der Messe auch mit einer VR-Brille erkunden. So können Besucher der Seite in die Themenwelten eintauchen, Videos sehen und sich über die Inhalte und Neuheiten der EuroShop-Welt interaktiv erkundigen.

Autor: Natascha Mörs, iXtenso

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