Starke Markenzeichen an der Fassade, digital bedruckte Wände im Inneren, unterstützt von Lichteffekten, dazu interaktive Displays und 3D-Animationen: Die Welt der visuellen Kommunikation, sie wächst zusammen. Egal ob am PoS, im gesamten store design, in der Außenwerbung oder der Medienproduktion: Klassische stand-alone-Lösungen sind zunehmend weniger gefragt, ganzheitliche und crossmediale Gestaltungs- und Kommunikationsangebote liegen dagegen voll im Trend.
Das zeigte auch die diesjährige viscom düsseldorf, Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design, auf der 306 Aussteller (Vorjahr: 305) für drei Tage aktuelle Trends und Neuheiten aus den Bereichen Lichtwerbung, Werbetechnik, Digitaldruck, Digital Signage, Out-of-Home-Media und PoS-Marketing präsentierten. Mit insgesamt 10.700 Fachbesuchern (Vorveranstaltung: 10.900) unterstrich die viscom düsseldorf ihre bisherige Bestmarke: „Seit der Neuausrichtung der viscom, die sich seit 2006 zunehmend zur 360-Grad-Messe der visuellen Kommunikation entwickelt hat, ist das ein Plus von 78 Prozent bei der Zahl der ausstellenden Unternehmen und ein Zuwachs von 60 Prozent bei der Besucherzahl", so viscom-Chefin Petra Lassahn zum Messeschluss am Samstag. Die angesichts der europaweit deutlich abgeschwächten Konjunkturaussichten in Teilen erwartete Zurückhaltung internationaler Einkäufer bestätigte sich nicht. Im Gegenteil: Nahezu jeder vierte Besucher kam aus dem Ausland - mehr als jemals zuvor.
Vom virtuellen Schaufenster über bedruckte Möbel bis zur Medienproduktion
Ein digitales billboard, das vom Passanten via smartphone angesteuert werden kann und ihn zum Spielen einlädt und dem Sieger einen Coupon direkt auf sein Mobiltelefon sendet oder ein virtuelles Schaufenster, in dem der Kunde über eine digitale Projektion sein Produkt individuell und interaktiv gestalten kann: Es sind Out-of-Home- und store-Projekte - wie beispielsweise dieses vom Planungsbüro ppm in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein präsentierte Shop-Konzept -, die zeigen, dass den kreativen Möglichkeiten in der visuellen Kommunikation technologisch kaum noch Grenzen gesetzt sind. „Ob obi, die METRO, IKEA oder Estella - das Interesse, Produkte in einer neuen Markenwelt zu inszenieren, ist sehr groß", so Maria Pohlmann, Marketingleiterin der ppm planung + projekt management gmbh, deren Unternehmen zum ersten Mal auf der viscom ausstellte.
Ein Beispiel, das voll im Trend liegt und zeigt, dass die Grenzen zwischen real und virtuell, „on" und „off" und zwischen klassisch und digital zunehmend fließend werden. Das gilt auch für die Medienproduktion, die traditionell stark auf der viscom vertreten ist. Egal ob als Tablet, als Out-of-Home-Medium oder als klassisches Printprodukt: Das A und O ist es, einmal zu produzieren, den Content crossmedial aufzubereiten und zu verarbeiten.
„Die Messe setzt kreative Fantasien frei - gerade das macht sie zusätzlich zu den klassischen Besucherzielgruppen für immer mehr Marketingentscheider und kreative Köpfe aus der Agenturwelt interessant," so Hans-Joachim Erbel, der CEO des Veranstalters Reed Exhibitions Deutschland.
Denn längst ist aus der ursprünglich nur technisch und handwerklich ausgelegten Messe eine Veranstaltung geworden, die inzwischen genauso das Marketing, den Handel und Endkunden wie die Konsumgüterindustrie anspricht.
„Ich druck mir meine Welt":
Customised Printing auf dem Vormarsch Das zeigt beispielsweise das Forum Individualdesign, in dem unter dem Titel „print design" in Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Materialagentur raumProbe, dem rgf - Ring Grafischer Fachhändler, FORTEAM Kommunikation und Mutoh Deutschland digital bedruckte Produkt- und Materialwelten präsentiert wurden. Sie vermittelten speziell Designern, Architekten und Planungsbüros einen Eindruck davon, was inzwischen in Industriequalität drucktechnisch gefertigt werden kann. „Zuspruch und Interesse waren enorm. Für uns eine klare Bestätigung, das Thema print design weiter auszubauen", so Michael Wartmann, Marketing-/ Project Manager, Mutoh Deutschland GmbH.
designmaker 2012 mit mehr als 75 Anmeldungen
Auf der Messe fiel auch der Startschuss zur zweiten Auflage des designmakers. Gesucht werden Designideen, die sich auf möglichst vielen Werbeträgern umsetzen lassen und so exemplarisch für die Vielfalt in der visuellen Kommunikation stehen. Bereits im Messeverlauf haben sich 75 kreative Köpfe für den Wettbewerb angemeldet. Der Einsendeschluss für Anmeldung ist der 31. Januar 2012, die Entwürfe müssen dann bis zum 28. Februar eingereicht werden.
viscom frankfurt 2012
Termin der kommenden viscom frankfurt ist der 25. bis 27. Oktober 2012. Bereits jetzt ist mehr als die Hälfte der verfügbaren Standfläche gebucht. In Düsseldorf findet die viscom dann wieder 2013 statt.