Der CSR-Tracker des IFH Köln zeigt: die Mehrheit der Konsumenten bescheinigt Industrie und Handel Nachholbedarf in Sachen sozialer und ökologischer Verantwortung. Lebensmitteleinzel-handel erreicht die höchsten Imagewerte.
Authentische Nachhaltigkeitskommunikation kann das Image eines Unternehmens beeinflussen und den langfristigen Erfolg steigern. Aktuelle Ergebnisse des CSR-Trackers des IFH Köln zeigen, dass die Verbraucher Industrie und Handel im Fach Nachhaltigkeit allerdings bisher kein gutes Zeugnis ausstellen. 87 Prozent der befragten Konsumenten sind der Auffassung, dass sich Handel und Industrie noch nicht ausreichend engagieren. Dabei stehen Frauen und höhere Altersgruppen dem Nachhal-tigkeitsengagement von Unternehmen tendenziell kritischer gegenüber.
Kontrollen und Transparenz sind wichtigste Nachhaltigkeitskriterien für Konsumenten
Zu einem konsequenten Engagement in Sachen Nachhaltigkeit gehört für die Befragten auch, dass vermehrt kontrolliert wird, ob die selbst gesetzten Standards auch tatsächlich erfüllt werden. Darüber hinaus stehen die Aspekte Kommunikation und Transparenz ganz oben auf der Wunschliste. „In Puncto Nachhaltigkeit fordern Konsumenten einen Dialog auf Augenhöhe. Unternehmen, die hier ernst genommen werden wollen, tun gut daran, ihr Engagement auch wirklich transparent zu gestalten", rät Bettina Willmann, Bereichsleiterin Forschung & Konzepte am IFH Köln. Grundsätzlich zufrieden sind die Verbraucher mit dem Angebot an nachhaltigen Produkten im Handel. Lediglich zwei Prozent der Befragten wünschen sich eine Erweiterung des Sortiments um mehr nachhaltige Artikel. Die CSR-Tracker-Ergebnisse unterstreichen die wachsende Bedeutung von Corporate Social Responsibility. Knapp drei Viertel der Befragten gehen davon aus, dass die Relevanz von Nachhaltigkeit auch zukünftig weiter steigen wird. „Nachhaltigkeit ist kein kurzfristiger Trend. Unternehmen müssen sich jetzt mit konsequenten Nachhaltigkeitskonzepten für die Zukunft positionieren", so Willmann.
Unternehmen holen auf - vor allem Drogerien und der Lebensmitteleinzelhandel können punkten
Insgesamt scheint aber ein Umdenken im Bereich Nachhaltigkeit einzusetzen. Kein Unternehmen hat sich im Vergleich zur ersten Erhebung im Mai 2011 signifikant verschlechtert und viele Betriebe vor allem im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels sowie die großen Drogerieketten setzen bereits erfolgreich gut durchdachte Nachhaltigkeitskonzepte um. Vor allem Drogeriemärkte haben offenbar kräftig in ihr Nachhaltigkeits-engagement investiert. Das honorieren auch die Konsumenten - fünf von sechs, darunter auch Branchen-primus dm, konnten ihr Ergebnis teilweise deutlich verbessern. Schlecker hingegen konnte die Konsumenten nach wie vor nicht überzeugen und landet auch im CSR-Ranking auf dem letzten Platz. Im Ranking des Lebensmitteleinzelhandels steht Alnatura als Bio-Supermarkt unangefochten an der Spitze. Aber auch Edeka und REWE erreichen wieder gute Werte und können ihre Platzierungen unter den Top Vier behaupten.