Brandheiße Erkenntnisse für die Kühlung am POS

Neue Basisstudie zu steckerfertigen Kühlmöbeln im LEH: Bestand – Strombedarf – Einsparpotenziale

Wärmequellen im Supermarkt.
Wärmequellen im Supermarkt.
Quelle: Dr. Steinmaßl Managementberatung

Das Einspar-Potential durch energieoptimierte steckerfertige Kühlmöbel im Lebensmitteleinzelhandel liegt bei mindestens 400 Mio. kWh jährlich. Das zeigt die neue Studie der Dr. Steinmaßl Managementberatung. Sie zeigt auch, dass im Lebensmitteleinzelhandel nicht selten Geldvernichtungsmaschinen stehen.

Für die Basis-Studie „Steckerfertige Kühlmöbel im LEH. Bestand – Strombedarf – Einsparpotenziale“ wurden in den letzten Jahren von der Dr. Steinmaßl Managementberatung bei zahlreichen Messungen Lastverläufe und Strombedarfe steckerfertiger Kühlmöbel erfasst und ausgewertet.

Dr. Jürgen Steinmmaßl zieht daraus deutliche Erkenntnisse: „Erstens sind die pauschalen Aussagen ‚Steckerfertige Kühlmöbel weisen einen höheren Strombedarf auf als Verbundlösungen‘, ‚Bedingt durch die starke Wärmeentwicklung sind steckerfertige Kühlmöbel für eine Klimatisierung im Markt verantwortlich‘ und ‚Bei steckerfertigen TK-Truhen ist keine automatische Abtauung vorhanden‘ nicht mehr haltbar, auch wenn sie in in Teilen der Fachliteratur regelmäßig wiederholt werden.“

Zweitens: Energieoptimierte, hocheffiziente, steckerfertige Kühlmöbel weisen einen geringeren oder zumindest vergleichbaren Strombedarf auf wie Verbundanlagen der neuesten Generation. „Es wird festgestellt, dass energieeffiziente TK-Truhen selbst bei höchster Kühlmöbel-Dichte nur zu maximal 12 % zum Wärmeeintrag eines Marktes beitragen und dass beim Einsatz energieoptimierter, steckerfertiger Kühlmöbel die Installation einer Klimaanlage im Markt nicht notwendig ist“, sagt Dr. Steinmaßl.

Drittens: Der Strombedarf steckerfertiger Kühlmöbel hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, auf die die Produzenten der Kühlmöbel zum Teil keinen Einfluss haben. So z. B. Umweltbedingungen am Standort, Pflege, Nutzungsgrad, Alter des Kühlmöbels oder Temperatureinstellungen. Schnell kann sich dadurch in Summe der Strombedarf verdoppeln.

Viertens resümiert Dr. Steinmaßl: „Überrascht haben uns die hohen Strombedarfs-Bandbreiten innerhalb einzelner Kühlmöbelgruppen. Ein Blick auf die Energieeffizienz  lohnt sich absolut. Denn vergleichsweise kleine Beträge können sich zu stolzen Summen auftürmen. So kann ein Getränkekühler mit knapp 900 Liter Nennvolumen über 10 Jahre rund 3.100,– EUR kosten, ein anderer, mit einem um 360 Liter geringeren Fassungsvermögen, 11.500,– EUR. Die Entscheidung über einen zusätzlichen Getränkekühler wird häufig in Sekundenschnelle getroffen, kann den Marktinhaber aber in Summe um 8.400,– EUR mehr belasten als nötig.“

Ähnlich verhält es sich bei den Tiefkühltruhen. Eine Truhe mit rund 645 Liter Nennvolumen kann über zehn Jahre 5.700,– EUR kosten, eine andere, mit 395 Liter (knapp 40 % weniger Nennvolumen) kann über zehn Jahre 21.000,– EUR kosten. Das entspricht Mehrkosten in Höhe von rund 15.000,– EUR. Sicher ein gewichtiger Grund, die Pros und Contras verschiedener Kühlmöbel gründlich gegeneinander abzuwägen.

„Unsere neue Studie“, so Dr. Steinmaßl, „zeigt auf, dass ein Wechsel des Blickwinkels beim LEH in Sachen Energie-Controlling dringend geboten scheint. Denn hier haben wir es tatsächlich mit fehlender Kapitalkraft zu tun, die sich kumuliert und letztendlich über die Wettbewerbsfähigkeit eines Marktes entscheidet oder zumindest mitentscheidet.“

Rein ökologisch betrachtet, ergeben die Werte ebenfalls Erstaunliches, schließt Dr. Steinmaßl: „Werden nur 25% der genannten 400 Mio. kWh erreicht, bedeutet das einen reduzierten Strombedarf in Deutschland von 100 Mio. kWh bzw. 60.000 Tonnen Kohlendioxyd pro Jahr. Bei einem Strom-Durchschnittsbedarf von 1.800 kWh pro Person und Jahr entspricht dieses Potenzial dem Strombedarf von rund 55.000 Personen. Das ist vergleichbar mit der Einwohnerzahl von Ulm oder Schweinfurt.“

Quelle: Dr. Steinmaßl Managementberatung

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