Weihnachten 2017: Es darf ein bisschen weniger sein
Hochwertiges, Ausgefallenes und Traditionelles ist im Trend
Innehalten, friedvolle Momente genießen, in Erinnerungen schwelgen – 2017 wird das Weihnachtsfest genutzt, um die Seele baumeln zu lassen und zarte Töne zum Klingen zu bringen. Dementsprechend zeigte sich die Farbpalette auf der Christmasworld vom 27. bis zum 31. Januar 2017: warmes Kupfer, edles Gold, Schneeweiß sowie leuchtende und satte Rottöne, natürliches Grün und entspannende Blautöne schaffen ein ruhiges, angenehmes aber auch feierliches Ambiente. Mithilfe von formalen Rückgriffen auf vergangene Zeiten, hochwertigen Produkten wie mundgeblasenen Kugeln und traditionellen Motiven werden alte Werte wiederbelebt und schenken Sicherheit und Geborgenheit. Vintage ist ein wesentlicher Trend 2017. Aber auch Fundstücke, Urlaubsmitbringsel und lustige Figuren aus der Comic- und Märchenwelt sorgen für lichte Momente. Daneben sind weiterhin Produkte aus natürlichen Materialien gefragt und der milde Schein von Kerzenlicht.
Diese und viele weitere Trends präsentierten insgesamt über 1.000 Aussteller aus 42 Ländern auf der internationalen Leitmesse für saisonale Dekoration und Festschmuck in Frankfurt am Main. Einen Überblick über die wichtigsten Deko-Trendaussagen bot die Christmasworld den mehr als 43.200 Fachbesuchern aus der ganzen Welt auch in diesem Jahr in der Christmasworld Trendschau. Das übergreifende Leitmotiv „delightful moment“, entwickelt vom Stilbüro bora.herke.palmisano, spiegelt die aktuellen Strömungen aus Mode, Interior und Architektur und findet sich in den Produktpräsentationen der Hersteller wieder. Ab September sind sie in den Regalen im Handel zu finden.
Farbtrends 2017: Von sanft und stimmungsvoll bis hin zu klassisch
2017 wird das Weihnachtsfest eher in gedämpften als in lauten Farben gefeiert. Kupfer wird noch wärmer und geht ins Rötliche, Rosa sorgt in Kombination etwa mit einem warmen Nougat – oder Haselnuss-Ton für zarte Frische. Weiß schenkt das ganze Jahr über Leichtigkeit. Wenn die Tage kälter und dunkler werden, werden die Farben allerdings satter, tiefer, dunkler – aber auch leuchtender und feierlicher: Nachtblau liegt im Trend, ebenso wie Jeansblau. Bei der Abfrage, was nach der Messe am stärksten geordert wurde, gehen die Meinungen hierzu auseinander. „Blau lief bei uns nicht so gut. Wir machen die Erfahrung, dass alle immer etwas Neues sehen wollen, schlussendlich aber doch immer das Bewährte kaufen, also die Klassiker: weiß, pink, grün, lila“, sagt Joost Wieseman, Eigentümer von Jodeco Glass. „Klassische Farben sind immer gefragt“, bestätigt auch Matula Bogumil von Dagmara. „Doch in diesem Jahr waren unsere Kunden außerdem an türkisfarbenen und auch dunkelblauen Baumkugeln sehr interessiert“.
Der Klassiker Rot also darf natürlich nicht fehlen, präsentiert sich mal dunkler, mal in kräftigem Rotorange, fast Lobsterfarben, mal Erdbeerfarben. Gold bleibt ein Trend, auch elegantes Silber gehört einfach zu Weihnachten, ebenso wie Grün. Und auch edles Schwarz sowie dunkles Lila fehlen nicht.
Motive aus der guten, alten Zeit
Anlehnungen an die Stile der 50er, 60er und 70er Jahre gibt es bereits seit einer Weile, doch in diesem Jahr zeigt sich die Freude an alten Formensprachen besonders stark. Insbesondere beim Weihnachtsschmuck finden sich zauberhafte Motive etwa aus den 30er, 40er und 50er Jahren: pausbackige Engelsgesichter, griesgrämig dreinschauende Weihnachtsmänner und Katzen, pummelige Mondgesichter, kleine Mädchen mit großer roter Schleife im Haar. Kurzum: Vintage ist angesagt. Auch antike Sammel-Bildchen mit Glitzer in Rosa und hellblau zieren Kugeln, Kerzen und schlichte Metall- Anhänger. „Hochwertig gearbeitete Kugeln und Figuren mit alten Motiven laufen bei uns schon seit vielen Jahren sehr gut. Das mag aktuell als Trend propagiert werden, hat aber schon lange seine Liebhaber – und das weltweit“, erklärt Johann Pöcksteiner, Geschäftsführer von Hanco.
Kontrastiert wird der Trend mit modernen und lustigen Motiven aus der Manga- und Comic-Welt wie etwa clownsgesichtigen Schneemännern mit dicker roter Nase sowie schlichten Kugeln mit flotten Sprüchen.
„Besonders gut in diesem Jahr liefen Produkte zum Selbermachen, wie etwa unser Ginger-Bread-House aus Pappe, das man selber bemalen kann. Daneben war unser Kunstkranz in Formen eines Peace-Zeichens ein echter Renner. Das Thema passt zurzeit und ist ein Statement, das bestens auch zur Weihnachtszeit passt. Gut angekommen sind außerdem unsere Flaschenstöpsel aus Keramik mit kleinen Bäumchen, Rentier oder auch einem Weihnachtsmann, von dem man nur den Unterkörper sieht. Verspielte und lustige Motive also. Dafür konnten sich auch unsere südländischen Kunden erwärmen“, so Dimitrios Apridis, Geschäftsführer Vertrieb von Donkey Products.
Gefühlvoll dekorieren
2017 wird aber nicht nur in Erinnerungen geschwelgt, es geht Feinsinniger zu: Das Zarte und das Feine liegt im Trend – Omas Spitze feiert ein Comeback und findet sich etwa auf Christbaumkugeln oder in Form von Anhängern. Filigranes aus Papier etwa ist en vogue. „Unsere Sterne aus Papier, die kleinen Papier-Ornamente und auch Lampen in Form einer Schneeflocke, waren in diesem Jahr bislang unsere erfolgreichsten Produkte“, bemerkt auch Virender Kumar, Managerin Director von Inmark. „Die haben wir vor allem nach Skandinavien aber auch Deutschland und Australien verkauft.“ Besonders im Trend sind in seinen Augen dieses Jahr natürliche Materialien, Recyceltes und umweltfreundliche Produkte.
Aber auch Zartes aus Draht, Glas und Metall ist aktuell angesagt: Hauchdünne Metallsterne, feine Drahtkränze, filigrane Holzanhänger und schlichte Glasmedallions lenken den Blick auf Details. Die pure Schönheit von Glas verleiht aber nicht nur dem Christbaum etwas Zartes – auch Frühlingssträuße, Kerzen, sowie Bonbons, Kuchen, Weine und Liköre wertet das Material deutlich auf.
Machen sich überall gut: Tiere
Tiervideos sind nicht nur auf Facebook und Youtube äußerst beliebt – Füchse, Rehe, Hirsche, Eulen, Hasen, Hunde, Katzen und Vögel setzen auch im Dekorationsbereich weiterhin besondere Akzente; es gibt sie in allen erdenklichen Größen, Materialien und Gestalten. Sie zieren Kissen, Kerzen, Kugeln. Einen besonderen Stellung nimmt in diesem Jahr allerdings der Vogel ein: Vögel der unterschiedlichsten Gattung finden sich vielfach auf Weihnachtsschmuck: aufwändig und naturalistisch gemalt, mit feiner Linie gezeichnet oder komplett als Vogel geformt. Vögel hängen daher am Weihnachtsbaum, dekorieren Zweige und Fenster. „Die Eule ist Trend“, bestätigt etwa Johann Pöcksteiner von Hanco“. Und auch Dijk setzt auf das Federvieh: „Vögel sind ganz generell ein Trend – und das zu jeder Jahreszeit. Daneben laufen bei uns allerdings auch Produkte aus Teakholz hervorragend, etwa in Form von Kugeln. Natürliches ist einfach am boomen“, berichtet Marvin Honsbeck, Salesmanager des niederländischen Unternehmens.
Aufwändig und ausgefallen: Christbaumschmuck
Weiterhin als Baumschmuck beliebt sind außerdem Phantasie-Figuren: Feen, Meerestiere, Einhörner und Engel sowie Hunde jedweder Rasse und Tiere ganz generell. Ebenfalls angesagt sind Anhänger-Formen mit kulinarischen Motiven. Oder auch Starwars-Anhänger für den galaktischen Weihnachtsbaum.
Verstärkt in diesem Jahr fanden sich auf der Christmasworld 2017 außerdem Glaskugeln mit darin eingebetteten Zweigen, bunten Perlen, Sternen oder winzigen Bäumchen und Weihnachtsmännern. „Klare Kugeln und Sterne mit natürlichen Füllungen wie etwa Zweigen sind bei unseren Kunden aktuell besonders beliebt“, bestätigt Janine Siegfried von Kaheku. Daneben seien weiße Kugeln mit Glitzer- oder Perlenverzierungen verstärkt geordert worden.
Auch sehr hochwertig gearbeitete Kugeln sowie kunstvolle Glasbäumchen sind 2017 ein Trend. Das zeigte sich zum Beispiel bei detailreich gearbeiteten Käfern für den Christbaum mit zarten Glasbeinchen, Glasscheiben mit fein gezeichneten Katzengesichtern und feinsten Federn oder auch Kugeln mit aufwändig bemalten Naturmotiven sowie steinbesetzte Kugeln. „Unser Anhänger in Form eines Medallions mit einem Katzengesicht war der Renner“, bestätigt Matula Bogumil von Dagmara.
Gut geordert würden aber grundsätzlich auch Kugeln mit ungewöhnlichen Oberflächen, etwa mit spezieller Lackierung, sandigen Strukturen sowie 3D Kristallglitzer-Besatz. „Außergewöhnliches und Hochwertiges ist in, das zeigen unsere Verkaufszahlen.“
Weiterhin im Trend: Natürliches, der Kaktus und die Ananas
Die Natur ist Vorbild, ist Inspirationsquelle, ist Rohstofflieferant. Natur ist einfach in. Keramiktöpfe und Schalen imitieren die Form von Blättern und Holzmaserungen, bilden Feder nach.
Geweihe werden aus Porzellan oder Silber nachgeformt. Holz wird zu Schalen verarbeitet, zu Übertöpfen, zu Kerzenhaltern. Blumen, Zweige, Reisig und Moos formen Kränze, bilden frische Sträuße, beleben Tische und Entrées. Aber auch natürliche Früchte wie Eicheln, Zapfen, Zweige sind angesagt. Ebenso beliebt sind weiche Materialien wie Filz und Wolle – in Form von fröhlichen Anhängern.
Und auch Vasen können gerne „natürlich“ sein. Joost Wieseman von Jodeco Glass: „Wir haben eine Produktlinie aus recyceltem Glas und die haben wir in diesem Jahr sehr, sehr gut verkauft.“
Zu sehen gab es außerdem Filz-Übertöpfe und Kränze mit eingebundenem Filz. Besonders beliebt 2017: Kakteen und Sukkulenten – in echt ebenso wie nachgebildet, als Gefäß, als Vase, als Kerze, als Lichterkette, als Motiv auf Kissen.
Und auch die Ananas und der Flamingo bleiben sogar im Winter ein Thema. Zum Beispiel als schwarze Kerze oder Lichterkette.
Sorgen für Frische und Stimmung: Sterne und Bäume
Daneben sind traditionelle Motive wie der Stern und der Baum Trend: Kleine Metallsterne in Kupferfarben oder in Silber, aus feinem Holz oder aus Papier sind ebenso angesagt, wie Kränze, Übertöpfe und Teelichtgläser in Sternform. Insbesondere der Baum ist in der kommenden Saison ein wichtiges Motiv: Mal kommt er stilisiert daher, mal naturalistisch. Es werden die unterschiedlichsten Baumformen zitiert und es gibt ihn in unterschiedlichen Materialien, Farben und Größen – winzig für den Küchentisch oder riesig für Läden und Eingangsbereiche; als Wachs-Anhänger, als Kerze, als Kerzenmotiv, aus Holz geschnitzt, geschlagen, gesägt. „Wir haben eine ganze Reihe verschiedener Bäume zur Tischdekoration mit unterschiedlichen Motiven wie etwa Märchenmotiven, besonders gut lief bisher allerdings der klassische Waldbaum mit Waldtieren“, erzählt Michaela Gollnisch von Kölnschätze.
Daneben sei auch der Mistelzweig sehr gut geordert worden. Generell würden ihre Kunden klassische Farben wie Rot, Braun und Gold den poppigen Farben vorziehen, so die Eigentümerin.
Mehr Atmosphäre mit Kerzenlicht
Soll es besinnlicher zu gehen und romantischer, ist Kerzenlicht gefragt. Das zeigt sich an der Vielfalt der Kerzen-Formen, -Farben und -Stilen, die auf der Christmasworld 2017 präsentiert wurden. Schlichte Stumpen, gedreht oder in Form von Eiszapfen, mit Struktur, wie gebatikt oder stark glänzende, mit unregelmäßiger Oberfläche, als Ananas, als Nikolaus, als Hase, in Porzellangefäßen mit Holzdeckel oder in feinem geschliffenen Glas, mit zarten Illustrationen oder Spitzenbanderole. Auch den eigenen Namen kann man sich extra auf die Kerze bringen lassen – der Selfie-Kult lässt grüßen. Auffällig aber ist der Trend zu mehr Hochwertigkeit.
„Extrem erfolgreich waren wir in diesem Jahr mit unserer luxury collection“, informiert Amanda Martinucci, Marketingverantwortliche von Graziani „Die Kerzen sind sehr hochwertig und verfügen über eine besonders glänzende Oberfläche. Vier Tage dauert es, bis diese spezielle Farbe trocknet. Um die Hochwertigkeit zu unterstreichen kommen sie daher auch in speziellen Geschenkverpackungen daher, und das kommt super an. Die Kunden suchen eben stets nach etwas Besonderem und darauf haben wir reagiert.“
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