"Wer jung ist, hat mehr Geschmack als Geld" - das war der Titel des ersten IKEA Katalogs und die Botschaft, mit der der schwedische Möbelhändler 1974 nach Deutschland kam: Am 17. Oktober eröffnete das erste deutsche IKEA Einrichtungshaus in Eching bei München.
Deutschland war gerade Fußballweltmeister geworden, die Bee Gees, Diana Ross und Boney M. waren musikmäßig schwer angesagt, der Partyigel, die "kalte Ente" und der Toast Hawaii gehörten zum kulinarischen Repertoire.
Während man Mitte der 70er Jahre in Deutschland eher traditionell in schweren Eiche-Schrankwänden und voluminösen Polstergarnituren lebte, propagierte IKEA unkompliziertes Wohnen im skandinavischen Stil. "Design gehört zu den Begriffen, die wie Lebensstil und Nachhaltigkeit eng mit der Marke Schweden verbunden sind. Zahlreiche schwedische Unternehmen, nicht zuletzt IKEA, haben dazu beigetragen, schwedisch inspiriertes Design in der ganzen Welt bekannt zu machen, so auch in Deutschland", so Staffan Carlsson, schwedischer Botschafter in Deutschland.
Aber auch beim Möbelkauf setzte IKEA neue Maßstäbe: Vor den Toren Münchens ließ "das unmögliche Möbelhaus aus Schweden" die Kunden ihre Ware selbst aussuchen, nach Hause transportieren und dann auch noch selbst aufbauen. Peter Betzel, Geschäftsführer IKEA Deutschland: "Das war für den deutschen Möbelhandel eine kleine Revolution und dementsprechend sagten die Mitbewerber dem neuen Stern am Möbelhimmel keine große Zukunft voraus." Ungeachtet dessen konnte sich IKEA Deutschland in den vergangenen vier Jahrzehnten einen festen Platz im Zuhause der Menschen erobern und ist heute mit 48 Einrichtungshäusern und einem Umsatz von 4,12 Milliarden Euro (+3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) der Marktführer unter den deutschen Möbelhändlern.
"Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir in allen Verkaufskanälen und auf nahezu allen Märkten wachsen. Ich freue mich sehr, dass wir auch in Deutschland unseren Umsatz weiter steigern konnten. Ich werte das als ein Zeichen, dass die Menschen unsere fantastischen Produkte zu einem erschwinglichen Preis sehr schätzen. Wir haben in Deutschland ein großartiges Team von Mitarbeitern, die mit Leidenschaft und Begeisterung dabei sind, und wenn ich nach vorne schaue, sehe ich große Möglichkeiten für weiteres Wachstum in diesem Land, sowohl online als auch in unseren Einrichtungshäusern", sagt IKEA Konzernchef Peter Agnefjäll.
Parallel zum Erfolg und zur Expansion von IKEA entwickelten sich auch die Mitarbeiterzahlen des schwedischen Möbelhändlers. Startete IKEA in Eching vor 40 Jahren mit gerade einmal 215 Mitarbeitern, arbeiten heute 15.997 Menschen bei IKEA Deutschland. Aber auch jenseits der Kennzahlen wurde die Entwicklung von IKEA von grundsätzlichen Veränderungen begleitet: Themen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Frauen in Führungspositionen, eine multikulturelle und vielfältige Mitarbeiterschaft sowie das Thema Nachhaltigkeit wurden zunehmend wichtiger und spiegeln damit auch den gesellschaftlichen Wandel in den vergangenen vier Jahrzehnten wider.
Dass nach 40 Jahren noch keine Midlife-Crisis in Sicht ist, zeigt sich unter anderem daran, dass IKEA weiterhin auf Expansion setzt. Die nächsten Einrichtungshäuser werden in Bremerhaven und Kaiserlautern eröffnet. Aber nicht nur mit zusätzlichen Einrichtungshäusern, sondern auch mit vielfältigen neuen Möglichkeiten einzukaufen, bietet IKEA seinen Kunden eine bessere Erreichbarkeit.
Peter Betzel, Geschäftsführer IKEA Deutschland: "Im Moment beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema Multichannelling, also damit, wie wir die unterschiedlichen Kanäle miteinander vernetzen und so noch besser für unsere Kunden erreichbar sein können. Aber auch für die Zukunft gilt, dass wir unser Angebot immer im Zusammenspiel von online und offline sehen. Das Einrichtungshaus hat nichts von seiner Bedeutung eingebüßt, aber der Kunde entscheidet, wie und von wo aus er einkauft."
Quelle: IKEA Deutschland GmbH & Co. KG