Bericht • 27.10.2014

Deutsche optimistisch wie nie dank hohem Konsumpotenzial

Acht von zehn Bundesbürger denken, dass sich ihr Lebensstandard in den nächsten Monaten verbessern wird

Trotz Krisenmeldungen aus dem Ausland und eingetrübter Stimmung in der Wirtschaft: Die deutschen Verbraucher beurteilen ihre persönlichen Zukunftsaussichten zuversichtlich. Der Anteil der Optimisten, der im CreditPlus Verbraucherindex Frühjahr 2014 noch 77 Prozent betrug, steigt noch einmal auf nun 79 Prozent - und damit auf einen neuen Höchstwert.

Der Anteil pessimistisch gestimmter Bürger, die mit einer Verschlechterung ihres Lebensstandards rechnen, sinkt von 19 auf 17 Prozent. Der CreditPlus Verbraucherindex erreicht daher mit 107 den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Frühjahr 2006.

In dieser klickbaren Infografik können sie die Ergebnisse im Zeitverlauf betrachten: http://www.creditplusblog.de/verbraucherindex/

Der steigende Optimismus der Deutschen hängt damit zusammen, dass ihnen im Durchschnitt mehr Geld für größere Anschaffungen zur Verfügung steht. Die Gruppe derjenigen, die für unerwartete Ausgaben auf mindestens 2.500 Euro zurückzugreifen können und damit ein relativ hohes Konsumpotenzial haben, ist um einen Prozentpunkt auf 28 Prozent gewachsen - der Höchstwert seit Herbst 2011. Die Gruppen mit mittlerem Konsumpotenzial (625 bis unter 2.500 Euro) und geringem Potenzial (bis zu 624 Euro) haben sich mit 31 beziehungsweise 25 Prozent minimal verkleinert (-2/-1). Der Rest hat kein Budget für Spontankäufe (unverändert zwei Prozent) oder traut sich keine Aussage zu (14 Prozent, +1).

Hohes Konsumpotenzial steigert nicht zwingend die Kauflaune

Die große Zuversicht in Bezug auf Lebensstandard und Haushaltseinkommen führt dazu, dass sich 16 Prozent der Verbraucher sagen: Ich habe ausreichend finanzielle Möglichkeiten - was spricht dagegen, zu konsumieren? Das ist der zweithöchste Wert kaufkräftiger Verbraucher mit Konsumlaune seit Beginn der Studie, nur im Herbst 2012 lag er noch höher (19 Prozent). Andererseits ist die Gruppe derer, die zwar entsprechende Konsummöglichkeiten haben, aber ihr Geld trotzdem nicht ausgeben wollen, mit 36 Prozent so groß wie nie (+1). Etwas kleiner geworden ist der Anteil derer, die weder in Konsumlaune sind noch ausreichend Geld haben (9 Prozent, -1).

Größere Familien ab fünf Personen sehen sich in ihrer finanziellen Situation im Herbst 2014 allerdings deutlich eingeschränkter als noch im Frühjahr. Der Anteil derjenigen, deren Einkommen auch Spontankäufe zulassen würde, sinkt von 46 auf 41 Prozent.

"Middle Ager" besonders zuversichtlich - Jugendliche befürchten Verschlechterung

Zuversichtlicher als noch zu Anfang des Jahres blickt die mittlere Generation zwischen 35 und 54 Jahren in die Zukunft: 82 Prozent von ihnen zählen jetzt zu den Optimisten (+4), mehr als in jeder anderen Altersklasse. Eingetrübt haben sich die Aussichten dagegen vor allem bei den jüngsten Befragten im Alter 14 bis 21: Von ihnen erwarten nur noch 76 Prozent eine Verbesserung ihrer Lebenssituation (+7).

Im Geschlechtervergleich haben sich die Einschätzungen wieder angenähert, denn bei den Frauen hat sich die Stimmung aufgehellt. 78 Prozent von ihnen sehen ihre Lebenssituation in den kommenden Monaten optimistisch (+4), bei den Männern bleibt der Anteil bei 80 Prozent.

Wenn größere Anschaffungen geplant sind, geht es meistens um Möbel

Mit der eher geringen Konsumneigung geht einher, dass die Kaufabsichten auch in Bezug auf bestimmte Produkte stabil bleiben oder gar zurückgehen. Seit Herbst 2013 führen Möbel die Liste der geplanten größeren Anschaffungen an. 19 Prozent der Verbraucher hegen Kaufabsichten in diesem Bereich (-2).

Dahinter folgen mit 16 Prozent Reisen, die saisonbedingt im Winterhalbjahr weniger gefragt sind (-4). Elektrogeräte mit einem Wert von über 500 Euro wollen unverändert 14 Prozent anschaffen. Auch bei Autos (5 Prozent) und Motorrädern (1 Prozent) ist der Anteil der Kaufwilligen konstant. Bei den Autos hat sich allerdings der Trend zum Gebrauchtwagen noch einmal klar verstärkt.

Bereitschaft zur Kreditaufnahme steigt geringfügig

17 Prozent der Deutschen können sich derzeit vorstellen, zumindest für einen Teil der Anschaffungen eine Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Das entspricht einem Zuwachs um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Frühjahr. Besonders Verbraucher mit einem mittleren Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.500 und 2.499 Euro sind für diesen Weg jetzt offener als zu Jahresbeginn (23 Prozent, +7). Signifikante Unterschiede bestehen nach wie vor zwischen Ost- und Westdeutschland (23 Prozent vs. 16 Prozent).

CreditPlus-Vorstandsvorsitzender Jan W. Wagner: "Die verhaltene Konsumlaune wird sich auch auf den Kreditmarkt auswirken. Der stabile Anteil der Verbraucher, die mit einer Finanzierung planen, zeigt aber die breite Akzeptanz von Ratenkrediten für Konsumgüter. Die Konditionen sind dank niedriger Zinsen gerade besonders günstig, das nehmen die Verbraucher gern an."

Wagner weiter: "Die Deutschen gehen sehr vorsichtig mit ihrem Geld um, wie der CreditPlus-Verbraucherindex zeigt. Zwar sind die Konsummöglichkeiten der Bundesbürger so gut wie nie. Doch eine 'Insel der Glückseligen' ist Deutschland nicht. Gerade angesichts aktueller politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen wollen die Bundesbürger sich vor allem langfristig absichern, das macht sich auch in der verhaltenen Kauflaune bemerkbar."

Laden Sie den Ipsos Verbraucherindex Herbst 2014 hier herunter.

Quelle: CreditPlus Bank AG

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