Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) speichert und analysiert die im aktuellen Betrieb erfassten Beobachtungsdaten seines Radarsatelliten TerraSAR-X mit Progress ObjectStore PSE Pro. Eine entscheidende Anforderung dafür ist das Management riesiger heterogener, in Echtzeit zu verarbeitender Datenbestände.
Zu Beginn dieses Jahres hat der neue deutsche Erdbeobachtungssatellit TerraSAR-X offiziell seine Arbeit aufgenommen. Er war Mitte 2007 vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in eine erdnahe Umlaufbahn in 514 Kilometern Höhe gestartet. Mit einem hochfrequenten X-Band-Sensor bietet TerraSAR-X Beobachtungsmöglichkeiten, die bisher aus dem All nicht möglich waren: Es können Radardaten mit einer Auflösung von bis zu einem Meter geliefert werden. Die daraus resultierende riesige Datenmenge stellte die für die Verarbeitung und Archivierung von Daten genutzte Applikation DIMS (Data Information and Management System) vor neue Herausforderungen.
Da die Mission im Rahmen einer Public Private Partnership durchgeführt wird, gibt es vielfältige wissenschaftliche und kommerzielle Anfragen zur Datennutzung. Das DIMS muss in der Lage sein, bis zu 500 Aufträge pro Tag zu verkraften. Um alle Geschäftsabläufe von der Datenakquisition, über die Datenprozessierung bis zur Datenauslieferung zu managen, nutzt das DLR die objektorientierte Datenbank ObjectStore von Progress Software, einem der führenden Anbieter von Applikations-Infrastruktur-Software für die Entwicklung, Implementierung, Integration und das Management von Geschäftsanwendungen.
Nativ unterstützt ObjectStore Java und C++ und ist in der Lage, Daten bis zu 100-mal schneller zu speichern als mit einer relationalen Datenbank oder einem dateibasierten Speichersystem. Das für die eigentliche Verarbeitung der Daten zuständige Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum des DLR kann damit tausende von Anfragen in einer verteilten Cache-Forward-Architektur managen.
Progress ObjectStore bietet alle Transaktions- und Hochverfügbarkeitsfunktionen wie sie das DIMS erfordert. Gleichzeitig benötigt ObjectStore bis zu 80 Prozent weniger Programmcode als traditionelle Datenbanken. Auf Basis dieser technologischen Infrastruktur bietet das DIMS umfassende Funktionalitäten zum Management großer heterogener digitaler Datenbestände mit Raum-Zeit-Bezug. Das gilt für alle hoch auflösenden Datenprodukte der Erdbeobachtungsmission TerraSAR-X.
"Die Komplexität und die Vielfalt der Informationen, die wir mit DIMS bearbeiten, wären mit einer herkömmlichen Datenbanklösung einfach nicht zu bewältigen", erklärt Stephan Kiemle, Chief Software Engineer beim Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR in Weßling bei München. "Das Business Information Model von DIMS wird von der Progress-Technologie hervorragend unterstützt und ermöglicht uns, mit einer generell verwendbaren Infrastruktur die unterschiedlichsten Projekte durchzuführen."