Firmennachricht • 09.10.2008

Einzelhandel: „Service-orientierte Strukturen sind der Schlüssel für die Zukunft“

Thomas Ehrke, Business Development Manager bei der Progress Software GmbH...
Thomas Ehrke, Business Development Manager bei der Progress Software GmbH

Demographischer Wandel, verstärkter Preiswettbewerb, Wachstumsschwierigkeiten: Die Retail-Branche steht vor neuen Herausforderungen. iXtenso sprach mit Thomas Ehrke, Business Development Manager bei der Progress Software GmbH über die Herausforderungen der Branche, Zukunftsvisionen und wie man Problemen begegnen kann.


iXtenso: Wie hat sich die Retail-Branche in den letzten Jahren verändert?

Thomas Ehrke: Differenziertere Kundenbedürfnisse und immer kürzere Produktlebenszyklen haben in den letzten Jahren den Wettbewerb angeheizt und den Kostendruck auf die Unternehmen erhöht. Viele reagierten darauf mit Kostensenkungsmaßnahmen. Diese Potenziale scheinen nun ausgeschöpft. Der Aufwand, um Potenziale im Ausgabenbereich zu erschließen, droht mittlerweile den Nutzen zu übersteigen.
Um sich künftig erfolgreich in reifen und gesättigten Märkten behaupten zu können, rücken nun wieder Wachstum, Marktanteil und Umsatz in den Mittelpunkt strategischer Maßnahmen.
Im Vergleich zu anderen Branchen ist der Trend zur Modernisierung der Unternehmens-IT mit einiger Zeitverzögerung auch im Handel angekommen. Der Beitrag der IT zur Effizienzsteigerung sämtlicher Prozesse wird immer stärker als unverzichtbares Instrument zur Erreichung der gesteckten Wachstumsziele sowie zur Erhaltung einer wettbewerbsfähigen Position gesehen.


iXtenso: Welchen aktuellen Herausforderungen steht die Retail-Branche gegenüber?

Ehrke: Der Handel steht gegenwärtig vor enormen Herausforderungen, da die Branche insgesamt unter einem scharfen Preiswettbewerb leidet und der Ertragsdruck auf mittlere Sicht anhalten wird. Insbesondere der Filialhandel befindet sich daher auf absehbare Zeit in einem Spannungsverhältnis zwischen ständigem Kostendruck und einem sich verschärfenden Wettbewerb durch Marktkonzentration. Dazu tragen auch neue Player ihren Teil bei. Denn während der stationäre Handel mit Umsatzproblemen zu kämpfen hat, verzeichnete der Online-Handel 2007 Zuwächse von gut zwölf Prozent.
Auf der Agenda der meisten Handelsunternehmen stehen daher Themen wie profitables Wachstum, Effizienz und Effektivität im Marketing und im Vertrieb sowie der Ausbau der IT-Unterstützung in diesen Bereichen.
Einen anderen Aspekt stellt der demografische Wandel in Deutschland dar. Er erfordert eine sukzessive Anpassung der Sortimente an die sich verändernden Wünsche und Bedürfnisse der Kunden, die nur durch erweiterte Markt- und Bedarfsanalysen ermittelt werden können.


iXtenso: Welche Konzepte bietet speziell Progress Software dem Handel?

Ehrke: Progress Software bietet branchenorientierte Lösungskonzepte und Technologieprodukte. Unsere Technologie wird von Softwareunternehmen sowie von den Entwicklungsabteilungen großer und mittlerer Unternehmen zur Applikationsentwicklung und zur Integration von Daten und Anwendungen in einem heterogenen IT-Umfeld genutzt.
Als Beispiel unserer branchenorientierten Konzepte sei insbesondere das in Zusammenarbeit mit Filialhandelsunternehmen erarbeitete Modell zur flexiblen Filialintegration genannt. Durch den Einsatz einer Standard-basierten und ausbaufähigen Kommunikationsplattform können Daten zeitnah und kontinuierlich mit den Filialen ausgetauscht werden. Dies unterstützt maßgeblich die Forderung nach einer mehr bedarfsorientierten Warendisposition.
Die Integration der Peripheriegeräte innerhalb der Filiale wiederum ermöglicht den direkten Informationsaustausch aller Filialsysteme und schließt damit Informationslücken am Point-of-Sale (POS).
Mit der Initiative „Progress BusinessEdge for Retail“ bieten wir darüber hinaus zusammen mit unseren Applikationspartnern dem Handel eine umfassende Palette von Applikationen. Diese Applikationen sind bekannt für ihre niedrige Cost of Ownership und bewährt im erfolgreichen Einsatz in Handelsunternehmen, von der Lebensmittel- und Gebrauchsgüterbranche bis zum Automobilhandel (www.businessedge.de).


iXtenso: Wie muss die IT in der Retail-Branche aufgestellt sein, um für die Zukunft gerüstet zu sein?

Ehrke: Die Unternehmens-IT ist aufgefordert, einen entscheidenden Beitrag zur Optimierung der Prozesse und zur Verbesserung der Kosten- wie der Umsatz- und Renditesituation zu leisten. Im Fokus der Verantwortlichen stehen zum einen die logistischen Prozesse, zum anderen aber auch das Ausschöpfen neuer Potentiale durch den Einsatz moderner Technologien, wie beispielsweise bei der Filialintegration, am PoS und bei der Kundenbindung.
Grundsätzlich gilt es, auf neue Marktbedingungen und sich verändernde Geschäftsprozesse schnell und effizient reagieren zu können. Die Voraussetzung dafür ist die Schaffung einer flexiblen und schlanken IT-Architektur. Der Aufbau Service-orientierter Strukturen kann der Schlüssel dazu sein.
Auf der Grundlage einer durchgängigen Kommunikations- und Integrationsplattform werden vorhandene Anwendungen miteinander verbunden, Lieferanten und eShops integriert und neue Dienste angekoppelt. Künftige Funktionalitäten und Erweiterungen können dank der modularen Charakteristik der Architektur effizienter als bisher in das Gesamtsystem eingebettet werden.


iXtenso: Warum ist SOA ein zentrales Thema für die Retail-Branche?

Ehrke: Die Retail-Branche sucht nach Einsparpotenzial vornehmlich in der Prozessoptimierung. Der Umbau der IT-Landschaft in Richtung einer SOA kann dies leisten, denn er erfordert schon zwangsläufig die Beschäftigung mit den Fach- und IT-Prozessen. Mittelbar (und mittelfristig) werden auch durch die mögliche Wiederverwendbarkeit von Services Kosten eingespart werden können; wobei dies eine Granularitätsstufe voraussetzt, die erst in der weiteren Verfeinerung einer Unternehmens-SOA erreicht werden wird.
Es sind jedoch nicht vordergründig Kosten- sondern eher Prozessvorteile im Sinne einer schnelleren Anpassbarkeit der IT-Prozesse an sich ändernde Geschäftsbedingungen, die den Nutzen einer SOA ausmachen. Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit steht hier also im Mittelpunkt der Überlegungen.

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