So bezahlen die Deutschen am liebsten
Statista Infografik im Auftrag von GLORY zeigt die Relevanz von Bargeld in einer zunehmend digitalen Gesellschaft
Die Liebe der Deutschen zum Bargeld ist kein Geheimnis, bietet aber gerne Zündstoff für emotionale Diskussionen mit den Befürwortern einer Bargeldabschaffung. Während Münzen und Scheine von vielen für überholt, unnötig oder altbacken angesehen werden, zeigt sich immer deutlicher, dass die Vorstellung einer bargeldlosen Gesellschaft in Deutschland einer Phantomdebatte gleicht.
Ohne Zweifel: Neue Bezahlverfahren werden immer häufiger genutzt. Umfrageergebnisse sprechen aber dafür, dass Bargeld als konstantes Zahlungsmittel erhalten bleibt. Jüngere Altersgruppen sind offener gegenüber neuen Bezahlverfahren wie Mobile Payment, allerdings auf Bargeld verzichten wollen sie nicht.
Infografik von Statista und GLORY fasst Ergebnisse zur Bargeldnutzung unterschiedlicher Erhebungen zusammen
Die Entwicklung der Bargeldnutzung ist Kern mehrerer Befragungen und Studien im jährlichen Turnus. Das Bezahlverhalten, Beweggründe für die Bargeldnutzung und weitere Aspekte hat Statista Content & Information Design nun im Auftrag von GLORY in der Infografik „Wie bezahlen die Deutschen am liebsten“ zusammengefasst. Als Quellen dienten jüngste Untersuchungsergebnisse renommierter Institute und Bargeldexperten wie Deutsche Bundesbank, EHI Institut, ING oder auch Schufa.
Die Ergebnisse der Studien machen deutlich, dass zwar der Umsatz durch Kartenzahlungen (48,6 Prozent) inzwischen mit Bargeld gleichgezogen hat, die Anzahl der Bezahlung mit Münzen und Scheinen jedoch mit über 76 Prozent aller Transaktionen im deutschen Einzelhandel weiterhin die Nase vorn hat. Dabei gilt: Je kleiner der Betrag, umso häufiger wird bar bezahlt. Der durchschnittliche Einkaufsbetrag mit Bargeld liegt bei unter 15 Euro – Einkäufe mit Kreditkarte belaufen sich im Mittel auf 50 Euro. Die hohe Bargeldnutzung trifft insbesondere auf den Lebensmitteleinzelhandel zu, wo knapp 70 Prozent aller Barzahlungen im Handel anfallen.
Bargeldnutzung ist keine Generationenfrage
Wie die in der Infografik herangezogenen Umfrageergebnisse zeigen, wird Bargeld von jüngeren Menschen weniger häufig genutzt, bleibt jedoch primäres Zahlungsmittel. Gleichzeitig sind jüngere Verbraucher neuen Bezahlmethoden gegenüber aufgeschlossener. 88 Prozent der Jugendlichen sagen, dass digitale Bezahlmethoden in Zukunft wichtig werden. Aber für sie hat auch Bargeld Zukunft: 63 Prozent der Jugendlichen zahlen lieber bar als mit Girocard- oder Kreditkarte.
Mobile Payment oder bar – Bedenken halten sich die Waage
Unaufgeschlossen gegenüber neuen Bezahlmethoden sind die Deutschen nicht. Vielmehr sehen sie auch klare Vorteile: Zum Beispiel sagen 69 Prozent, dass Mobile Payment das Bezahlen schnell macht. 59 Prozent sind sogar der Meinung, dass durch Mobile Payment das Einkaufen weniger kompliziert ist. Dem gegenüber stehen jedoch viele Sicherheitsbedenken: So halten ebenso viele Verbraucher (59 Prozent) herkömmliche Zahlungsmethoden für die sichersten. Ein unsicheres Gefühl bei neuen Payment-Methoden und mangelnde Kontrolle ist offensichtlich eines der Hauptgründe, häufiger zu Münzen und Scheinen zu greifen: Nahezu 88 Prozent führen Ausgabekontrolle und Anonymität als Grund für die intensive Bargeldnutzung an.
Barzahlung bleibt auch in Zukunft beliebt – das verdeutlicht die Infografik von GLORY zu guter Letzt. Die meisten Deutschen (79 Prozent) wollen auch künftig Kleineinkäufe wie beim Bäcker oder Kiosk bar begleichen – sogar beim Einkauf im Supermarkt trifft dies knapp auf die Hälfte zu – und wünschen sich selbst beim Online-Shopping eine Barzahlungsmöglichkeit. Einige Online-Shops haben auf diesen Kundenwunsch bereits reagiert und bieten die Option, im Internet bestellte Ware bei einem stationären Partner-Geschäft an der Kasse bar zu bezahlen.
Eine ausführliche Scroll-Grafik finden Sie unter de.statista.com/infografik
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