Kundenbewertungen: Keine Kaufhilfe ist wichtiger
Welche Kriterien beeinflussen das Kaufverhalten der Online-Shopper?
Kundenbewertungen gehören zu den wichtigsten Vorteilen, die der Online-Handel zu bieten hat. Im Gegensatz zu stationären Geschäften können sich Kunden im digitalen Raum meistens genau darüber informieren, welche Vor- und Nachteile andere Käufer in Bezug auf ein bestimmtes Produkt sehen. Auch eine neue Studie des Branchenverbandes Bitkom hat erneut die große Bedeutung von Kundenbewertungen bestätigt und damit noch einmal belegt, welchen entscheidenden Einfluss diese Bewertungen auf einen potenziellen Kauf haben.
Im Zuge der Studie wurden 1.114 Online-Käufer ab 14 Jahren befragt, wobei rund zwei Drittel der Online-Käufer (65 Prozent) angaben, Kundenbewertungen als Entscheidungshilfe beim Shoppen in Online-Shops zu nutzen.
Kundenbewertungen sind nicht die einzige Einkaufshilfe
Neben den Kundenbewertungen gibt es allerdings auch andere Hilfsmittel, die vor einem Kauf zurate gezogen werden: Auf Platz zwei landeten demnach mit 51 Prozent Preisvergleichsportale wie etwa Idealo oder guenstiger.de. Knapp dahinter liegen mit 50 Prozent private Empfehlungen durch Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen und so weiter.
Zu guter Letzt gaben die Befragten Shopper an, dass auch die Qualität der Websites (49 Prozent) sowie Testberichte im Fernsehen, in Print-, aber auch in Online-Medien (42 Prozent) eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.
Vertrauen durch Kundenbewertungen
„Kunden nutzen das Internet zunehmend als Informationsquelle, bevor sie auf den Kaufen-Button drücken. Unabhängige Bewertungen können ein guter Wegweiser durch die große Auswahl im Netz sein“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Mit transparenten Bewertungen auf ihrer Homepage können Online-Shops ihren Kunden wichtige Kaufhilfen bieten und gleichzeitig das Vertrauen potenzieller Neukunden gewinnen und sich von anderen Online-Händlern positiv absetzen.“
Obwohl Kundenbewertungen als enorm wichtig sind, gaben nur 45 Prozent der Shopper an, selbst entsprechende Online-Bewertungen zu verfassen. Dabei schaffen Bewertungen viel Vertrauen, wie auch folgendes Ergebnis zeigt: Jeder vierte Nutzer (39 Prozent) bestätigt nämlich, weniger Vertrauen in Produkte oder Angebote zu haben, zu denen noch keine Einschätzungen anderer Käufer vorliegen.
Kundenbewertungen werden von allen Altersgruppen genutzt
Dabei gibt es durchaus auch Unterschiede in den Altersstrukturen: Während drei Viertel der 14- bis 29-Jährigen Kundenbewertungen lesen, finden sie in der Generation 65+ „nur“ von jedem Zweiten Beachtung. Nur 19 Prozent aller Shopper gaben an, kein Vertrauen in Produktbewertungen zu haben, da es durchaus auch zu Fälschungen kommen kann. „Für Shopbetreiber muss die Echtheit und Authentizität der Bewertungen höchste Priorität haben“, fasst Rohleder zusammen. Nicht umsonst haben Portale wie Amazon auch umfassende Strategien entwickelt, um die schwarzen Schafe herauszulesen und gefälschten Bewertungen Einhalt zu gebieten. Auch die vom Händlerbund angebotene Käufersiegel Kundenbewertung bietet einen Schutz vor Bewertungsmissbrauch.
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