Bargeld hat seinen Preis: Acht Milliarden Euro bringt die Branche dafür jährlich auf. Kostentreiber sind unter anderem die Versicherungssummen, das Vorhalten großer Mengen an Wechselgeld sowie der Personal- und der Transportaufwand.
Mit den GS1 Standards Prozesse optimieren und gleichzeitig noch mehr Sicherheit schaffen: Das ist der Ansatz der „Cash Community“ unter dem Dach von GS1 Germany, einem Netzwerk aus Banken, Sparkassen, Handel und Dienstleistern. Gemeinsam entwickeln sie Standards für mehr Transparenz, verknüpfen ihre Prozesse über einheitliche Schnittstellen für ein höheres Maß an Effizienz. Jetzt starten sie dazu Pilotprojekte.
Namhafte Unternehmen wie Metro und dm-drogerie markt auf Handelsseite, die Commerzbank und weitere Geldinstitute sowie Werttransportdienstleister wie Koetter und Prosegur gehören zu den insgesamt 16 Projektteilnehmern. „Kosten und Risiken des Bargeldhandlings lassen sich mit den Lösungen von GS1 Germany sowohl für den Handel als auch für Banken gleichermaßen optimieren. Es ist an der Zeit, zukunftsweisende Konzepte zur Automatisierung und Standardisierung im Bargeldkreislauf gemeinsam zu realisieren“, erklärt Stefan Scheiwe, Director of Cash Management der METRO AG.
Die Projektpartner wollen ihre Systeme über einheitliche GS1 XML Schnittstellen verbinden, Nachrichten zur Bargeldlogistik elektronisch austauschen und Aufträge sowie Sendungen durchgängig mit den GS1 Identifikationsstandards verfolgen. „Insbesondere das Risikomanagement ist in der Branche noch eine Herausforderung. Dazu gehören zum Beispiel die ordnungsgemäße Auftragsvergabe und -steuerung“, weiß Christian Fischer, Senior Branchenmanager Cash Logistics bei GS1 Germany.
In den Pilotprojekten wollen die Partner daher folgende Informationen transparenter machen: Wie können Wechselgelder über Artikelnummern bestellt werden? Wann wurde der Geldbehälter wo an wen übergeben? Und kommen die avisierten Gelder rechtzeitig an? Erste Ergebnisse der Projekte sollen bis Ende 2014 vorliegen und werden auf dem Deutschen Bargeldlogistik Kongress am 27. und 28. Januar 2015 in Wiesbaden vorgestellt.
Grundlage für diese Pilotprojekte ist eine Branchenempfehlung, die die Cash Community unter dem Dach von GS1 Germany entwickelt und darin die Hauptprozesse für den kommerziellen Bargeldkreislaufs definiert hat. Im nächsten Schritt, voraussichtlich im Frühjahr 2015, soll die Branchenempfehlung um weitere Komponenten ergänzt und damit vervollständigt werden. Dann sind zum Beispiel die automatische Bestandsüberwachung und das Reporting von Geldautomaten und Zählmaschinen möglich.