Noch Platz auf der Ladefläche

Studie EHI/Fraunhofer IML "Trends in der Handelslogistik 2015"

Zu den ökologischen Maßnahmen im Transportbereich gehören der Einsatz von...
Quelle: EHI Retail Institute

Die immer kürzeren Transportzeiten und flexibleren Liefermengen sind nicht unbedingt förderlich für eine bessere Transportauslastung der Lieferfahrzeuge. Außerdem machen Restriktionen bei der innerstädtischen Belieferung –bedingt durch die zunehmende Urbanisierung – der Handelslogistik zu schaffen.

Dennoch will sie den CO2-Ausstoß noch weiter senken. So einige der Ergebnisse der Studie „Trends in der Handelslogistik 2015“, die auf dem diesjährigen Logistikkongress Log 2015 heute in Köln vorgestellt werden.

Lieferfahrzeuge nicht ausgelastet

Die Transporteffizienz gemessen an einer durchschnittlichen Volumenauslastung der Transportfahrzeuge ist noch nicht optimal. „Full-Truck Loads“ sind eher die Ausnahme, die Ladekapazität von Lkws wird nicht vollständig ausgeschöpft. Trotz anders lautender Prognosen der befragten Händler und Hersteller in der Trendabfrage von 2012 liegt die Transportauslastung heute unter 80 Prozent. Dies zeigt, dass das Ziel einer besseren Volumennutzung sich angesichts immer kürzerer Transportzeiten und flexiblerer Liefermengen nur schwer umsetzen lässt.

Alternative zum Lkw

Alle Befragten gehen davon aus, den CO2-Ausstoß innerhalb der nächsten 3 Jahre um weitere 10 - 15 Prozent senken können. Zu den ökologischen Maßnahmen im Transportbereich gehören der Einsatz von alternativen Antriebstechnologien für Lkws. Langsam wächst die Entwicklung von Hybrid- und Elektroantrieben aus den Kinderschuhen heraus. Bei den Herstellern setzen bereits 28 Prozent auf Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien. Bei den Händlern sind es allerdings nur acht Prozent. Die Nutzung alternativer Verkehrsträger in der Beschaffung (Handel) bzw. Distribution (Hersteller) soll ebenfalls ökologischen Ansprüchen gerecht werden. Rund 43 Prozent aller Befragten nutzen bereits Alternativen wie Schiffe oder die Bahn.

Mit dem Rad zum Kunden

Bei der Auslieferung an die Kunden stehen dem Handel allerdings kaum geeignete Alternativen zum Transportfahrzeug Lkw zur Verfügung. Es überrascht nicht, dass 92 Prozent ausschließlich auf dieses Fortbewegungsmittel setzen. Bei Dienstleistern sind es dagegen schon 53 Prozent, die auch andere Varianten wie das Lastenrad nutzen oder zumindest deren Einsatz planen. Unter anderem dürfte hier der zunehmende Online-Vertrieb mit den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten der Heimbelieferung eine Rolle spielen.

Neue Mobilitätsbedürfnisse

Die Handelslogistik muss auf die Veränderungen durch Urbanisierung und demografischer Entwicklung reagieren. Für urbane Räume werden zunehmend Konzepte für Anlieferungen in den Nachtstunden erarbeitet, was zu einer zeitlichen Entzerrung des Anlieferverkehrs führen würde. Für Nachtanlieferungen zwischen 22 und 6 Uhr müssen vorhandene Lärmschutzgrenzen eingehalten werden und an der Abladestelle eine rechtskonforme Warenübergabe möglich sein.

Von den Händlern und Logistikdienstleistern arbeiten bereits über die Hälfte (54 Prozent) mit neuen Transportzeitmodellen in der Belieferung des Point of Sale und weitere 27 Prozent befinden sich gerade im Vorbereitungsstadium. Die befragten Hersteller setzen zu 44 Prozent auf neue Transportzeitmodelle und weitere 17 Prozent prüfen die Umsetzung.

Quelle: EHI Retail Institute

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