Der Markt für Kinderbekleidung hat in 2008 eine spürbare Belebung erfahren und ist um 2,7 % auf 2.240 Mio. Euro gestiegen - das ist ein absolutes Plus von 58 Mio. Euro. Kinder sind nicht zuletzt dank Ursula von der Leyen wieder mehr in den öffentlichen Fokus geraten. Die Förderung von Familien sowie das zunehmende Bewusstsein hinsichtlich der Bedeutung von Kindern für die Zukunft des Landes haben sicherlich auch zu den höheren Ausgaben für Kinder beigetragen.
Somit weist der Markt das dritte Jahr in Folge eine positive Entwicklung auf. Zwar ging das Jahr 2007 nur mit einer positiven Null (+0,1 %) zu Ende, den Tiefstwert von 2005 übersteigt das Marktvolumen in 2008 aber um fast 100 Mio. Euro.
Für insgesamt weniger Kinder wird also mittlerweile tiefer in die Tasche gegriffen. Allerdings können und wollen sich längst nicht alle Familien modische (und teurere) Markenkleidung für ihre Kinder leisten. Nur billig darf es aber auch nicht sein, wenn es etwa um mögliche Schadstoffbelastungen der Textilien geht. Vielmehr kommt es auf ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis an. Diesen Trend spiegelt auch die aktuelle Mengenentwicklung wider, die in 2008 deutlich hinter der Wertentwicklung zurückbleibt.
Von Jahr zu Jahr verliert der kleinbetriebliche Facheinzelhandel mit Kinderbekleidung Umsatzanteile, womit sich der Einfluss des klassischen Facheinzelhandels immer mehr abschwächt. Dagegen stellen die Filialisten nach wie vor die Profiteure der Nachfrageentwicklung des Marktes. Mit Flächenerweiterungen, dem Preisfokus einerseits und einem Trading up andererseits folgen sie den Trends auf dem Markt der Kinder- und Jugendbekleidung und bauen so ihre Marktbedeutung zunehmend aus.
Die positiven Impulse für die Kinderbekleidung kommen nicht mehr alleine vorwiegend aus dem Segment der Kleinkinderbekleidung, sondern auch aus dem Segment für Größen bis 176. Nach den Babys erhalten immer mehr größere Kinder die Aufmerksamkeit der (teilweise kinderlosen) Verwandten und Freunde.
UV-Schutz, Schadstofffreiheit, ökologische Qualitäten und andere Innovationen treiben den Markt, allerdings nur, wenn sie mit modischem oder coolem Outfit verbunden werden. Jung gebliebene Eltern, insbesondere aber jung gebliebene Tanten und Onkels orientieren sich am Geschmack der Kids und stützen mit entsprechenden Zuwendungen die leichten Zuwächse in den kommenden Jahren.
Die aktuelle konjunkturelle Schwäche wird dem Markt für Kinderbekleidung in 2009 und 2010 nur ein Wachstum mit „positiver Null“ bescheren. Erst im Anschluss können wieder Steigerungsraten um 1 % p.a. erzielt werden und den Markt im Prognosezeitraum bis 2013 auf über 2,3 Mrd. Euro anwachsen lassen.
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