Firmennachricht • 22.08.2011

Unternehmensnachfolge in Ostdeutschland – Viele Chefsessel werden frei

Immer mehr Unternehmer in Ostdeutschland suchen einen Nachfolger. Bis zu 30 Prozent mehr Beratungsanfragen verzeichnen die IHKs in den neuen Ländern seit 2008. Gut 18.000 Betriebe stehen zwischen Ostsee und Erzgebirge bis 2014 zur Übernahme an. Nach der Wende wurden viele Unternehmen gegründet, jetzt steht dort für die Chefs oftmals der Ruhestand an.


Unternehmer unterschätzen das Projekt „Nachfolge“

Häufig wird zunächst innerhalb der Familie eine neue Chefin oder ein neuer Chef gesucht. Will oder kann die nächste Generation den Betrieb nicht fortführen, muss außerhalb der Familie ein neuer Lenker gefunden werden. Ob familienintern oder –extern: Die steuerliche und rechtliche Materie einer Unternehmensübergabe ist komplex. Zudem ist sie für den Senior-Unternehmer mit vielen Emotionen verbunden – schließlich muss er sein Lebenswerk „loslassen“. Auch die gründliche Suche nach einem geeigneten Nachfolger erfordert Zeit. Die IHK-Nachfolgeberater berichten, dass die meisten Unternehmer Dauer und Komplexität des Übergabeprozesses unterschätzen. Nach IHK-Erfahrungen beansprucht eine Unternehmensübergabe den Senior-Unternehmer und seinen Nachfolger im Durchschnitt etwa drei Jahre – eine lange und schwierige Zeit.


Schwierigkeiten: Pensionsbewertung, Eigenkapital, Sicherheiten

Aktuell führt die Höherbewertung von Pensionsrückstellungen im Rahmen der Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) zu schwierigen Verhandlungen über den Kaufpreis – diese Altlasten wollen viele Übernehmer zumindest nicht vollständig übernehmen. Ohnehin ist die Findung des Kaufpreises einer der sensibelsten Prozesse in den Nachfolgeverhandlungen. Insbesondere im Osten haben Übernahmeinteressenten dabei häufig Schwierigkeiten, den Unternehmenskauf zu finanzieren. Eigenkapital ist oftmals knapp. Zudem berichten viele Interessenten über höhere Anforderungen der Kreditinstitute in Sachen Sicherheiten, Datenmaterial und Zinsen. Diese Gemengelage bedroht den Fortbestand vieler ostdeutscher Unternehmen.
Funktionierende Unternehmensnachfolge wichtig für ostdeutsche Regionen

Gerade strukturschwache Regionen in Ostdeutschland brauchen gut aufgestellte Unternehmen als Motoren für Innovation und Wachstum. Zwar berichten die IHKs, dass in der derzeit guten konjunkturellen Lage Existenzgründer vermehrt die Option einer Betriebsübernahme in Betracht ziehen, trotz schwieriger Finanzierungssituation. Allerdings wird die demographische Entwicklung die Lücke zwischen angebotenen und nachgefragten Unternehmen vergrößern – gerade in manchen von Abwanderungstendenzen betroffenen Regionen.


IHKs bringen Unternehmen und Nachfolger zusammen

Die IHKs in Ostdeutschland intensivieren ihren Nachfolgeservice. Mit jährlich über 5.000 Gesprächen und Beratungen, darüber hinaus moderierten Foren zur Unternehmensnachfolge sowie der Unternehmensbörse nexxt-change.org bringen die IHKs Senior-Unternehmer und potenzielle Nachfolger zusammen. Daneben gibt es lokale Nachfolgebörsen. Regionale Netzwerke wie z.B. der „Nachfolgerclub Sachsen-Anhalt“ oder „Gründen & Wachsen“ in Thüringen bündeln den Nachfolgeservice von Kammern und anderen Institutionen.

 

Nachfolge muss erleichtert werden

• Die aufwendige Arbeitnehmerinformation über die rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Unternehmensübergabe sollte deutlich vereinfacht werden.
• Die Rechtsunsicherheit durch das Arbeitnehmerwiderspruchsrecht kann durch eine zeitliche Befristung der Widerspruchsmöglichkeit auf sechs Monate stark reduziert werden.
• Königsweg zu schlankeren Nachfolgeprozessen bleibt die Abschaffung der Erbschaftssteuer. Die sehr gestaltungsabhängige Steuer mit langen Planungshorizonten geht an der Wirklichkeit der kurzfristig gewünschten Unternehmensnachfolge vorbei.
 

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