Wir machen den Mittelstand RFIDfähig

höltl-Geschäftsführer Johannes Schick

RFID hat den Durchbruch geschafft: Jetzt experimentiert auch der Mittelstand mit dieser Technologie. Damit ist für höltl Retail Solutions, Bad Hersfeld, als Spezialist für IT-Lösungen im Non-Food-Handel die Zeit reif, RFID-gestützte Prozesse jetzt auch im Warenwirtschaftssystem abzubilden.

RFID, eine Technologie zur Identifikation von Einzelartikeln entlang der kompletten Wertschöpfungskette bis hin zur Kasse im Einzelhandel, ist reif für die Praxis. Großunternehmen, die im Bereich Bekleidung mit RFID experimentierten, haben die „Pilot-Phase“ mittlerweile beendet und sich für den „Roll out“ von RFID entschieden. „RFID ist auf dem Weg in die Normalität. Jetzt wird auch der mittelständische Textilhandel das Nutzenpotenzial dieser Technologie ausschöpfen“, prognostiziert Johannes Schick, Geschäftsführer von höltl Retail Solutions, Bad Hersfeld. Das Unternehmen, einer der führenden europäischen Spezialisten für innovative und intuitive IT-Lösungen für den Einzelhandel, sieht in der Verbreitung von RFID eines der zentralen Themen der nächsten Zukunft.

Die logische Konsequenz: „RFID-Lösungen werden ab sofort Kernbestandteil des höltl-Warenwirtschaftssystems“, so Schick. Der IT-Profi geht davon aus, dass RFID mittelfristig flächendeckend genutzt wird und nicht auf vertikal agierende Unternehmen (mit Zugriff auf Produktentwicklung und Produktion) beschränkt bleiben wird. „Aufgrund der ausgesprochen positiven Erfahrungen werden immer mehr Hersteller dazu übergehen, den zur Identifikation eines Einzelartikel notwendigen RFID-Funkchip bei der Produktion in die Ware einzunähen und damit ihren Abnehmern auf Handelsseite die Nutzung von RFID zu ermöglichen“, beschreibt Schick die künftige Situation.

Zwar rationalisiert RFID den gesamten Warenfluss von der Produktion bis zum Point of Sale. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass sich allein rund 60 Prozent des quantifizierbaren Nutzens im Einzelhandel realisieren lassen. „Beispielsweise wird der Aufwand für Zählvorgänge drastisch reduziert – nach bisherigen Erfahrungen um bis zu 85 Prozent“, nennt Schick Fakten.

Das Potenzial dieser Technologie im Einzelnen:

  • Differenzen zwischen tatsächlich gelieferter Warenmenge und den Daten des elektronischen Lieferscheins lassen sich mühelos aufdecken.
  • Inventurdifferenzen werden um ein Drittel verringert.
  • Durch die Installation von sogenannten RFID-Gates oder durch den Einsatz mobiler RFID-Lesegeräte kann jede Warenbewegung festgehalten und die entsprechenden Daten gespeichert werden. Dadurch ist eine exakte Ortung einzelner Artikel jederzeit möglich.
  • RFID ermöglicht eine regelmäßige Bestandsaufnahme fast ohne manuellen Aufwand. So sind Bestandaufnahmen und anschließende Korrekturen in kurzen Abständen möglich.
  • RFID erhöht die Datenqualität und führt durch Reduktion der Fehlbestände zu einer erhöhten Warenverfügbarkeit und damit zu größeren Umsatzchancen.
  • Die Möglichkeiten einer exakten und schnelleren Warensteuerung sind deutlich verbessert. Versorgungslücken, Puffer und Sicherheitsbestände werden minimiert. Die Kapitalbindung wird verringert.
  • Die Menge der Saison-Restanten, die nur mit entsprechenden Preisabschriften abgesetzt werden können, wird drastisch reduziert.
  • Die Effizienz von Flächenbewirtschaftung wird maßgeblich gesteigert. Denn RFID ermöglicht den Partnern aus Handel und Industrie die notwendigen Steuerungsinformationen für eine reibungslose Kooperation. Informationen fließen zeitgerecht und ausreichend detailliert.
  • Mit RFID wissen die Beteiligten von Flächenkooperationen, wessen System die korrekten Bestände führt, wie hoch der tatsächliche, physisch vorhandene Bestand ist, wann die Ware auf der Verkaufsfläche ist, ob sie auf einer Stammfläche oder einer Sonderfläche liegt und auf welcher Fläche sie verkauft wurde. Die Effekte einer RFID-Einführung lassen sich auf Basis bisheriger Erfahrungen in beeindruckenden Zahlen ausdrücken:
    • Zeitaufwand für Wareneingang: - 85%
    • Zeitaufwand für Bestandsaufnahme: -75%
    • Bestandsgenauigkeit: besser als 98%
    • Umsatz: + 2%
    • Kundenzufriedenheit: + 20%

„Alle bisherigen Pilot-Projekte zeigen, dass sich Investitionen in RFID innerhalb von zweieinhalb Jahren amortisieren“, berichtet Schick. Clou: Der RFID-Chip, in dem die Einzelartikelnummer gespeichert ist, kann gleichzeitig der Warensicherung dienen. Die Deaktivierung erfolgt wie bislang bereits üblich an der Kasse. Dazu der höltl-Chef: „Mit der Kombination von RFID und Warensicherung wird ohne großen Aufwand sichtbar, was und wie viele Artikel gestohlen wurden. Der Handel kann umgehende Maßnahmen einleiten.“

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