Der deutsche Einzelhandel hat kräftig in das Erscheinungsbild und die technische Ausstattung seiner Geschäfte investiert, um sich gegenüber dem Online-Handel weiterhin als attraktiver Einkaufsort zu positionieren. In 2012 gaben die Unternehmen allein für die Ladeneinrichtung 1,72 Mrd. Euro aus und lagen damit um 320 Mio. Euro höher als im Vergleichsjahr 2009 (1,4 Mrd. Euro).
Das ergab der EHI Ladenmonitor 2014, dessen erste Ergebnisse heute den rund 220 Teilnehmern der EHI Retail Design Konferenz 2013 in Düsseldorf präsentiert werden.
Hochwertige Materialien und individuelle Elemente
Eine hohe Wertigkeit des Marktaufritts kennzeichnet vor allem Konzepte im Lebensmittel- und Fashion-Handel. Befragte aus dem textilen Fachhandel (einschl. Schuhe und Sport) stellen einen um 15 Prozent gestiegenen Investitionsbedarf auf rund 500 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche fest. Supermärkte verzeichnen eine rund 4-prozentige Steigerung auf bis zu 590 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche.
Mehr Mittelraumpräsentationen und hochflexible Rückwandsysteme im Textilhandel sowie eine in allen Branchen gestiegene Nachfrage nach hochwertigen, natürlichen Materialien und mehr individuellen Einrichtungselementen werden hier als Ursachen genannt.
Beleuchtung und Kühlung
Unverändert hoch ist der Anteil der Beleuchtung, auf die je nach Konzept im Textilhandel bis zu 30 Prozent und im Supermarkt bis zu 16 Prozent der Sachkosten entfallen. Während die meisten Unternehmen aus dem textilen Fachhandel weiterhin konventionelle Beleuchtungstechnologien vorziehen, setzt sich die LED als neues Beleuchtungsmedium allmählich in der flächendeckenden Beleuchtung von Lebensmittelgeschäften durch.
Mit der Erwartung an die Industrie, die Energieeffizienz beider Systeme weiter kontinuierlich zu verbessern, wird die Beleuchtung auch künftig höchste Priorität bei den Einrichtungsinvestitionen des Handels genießen. Hinzu kommt eine nach wie vor hohe Investitionsbereitschaft des Lebensmittelhandels für energetisch hocheffiziente Kälteanlagen und Kühlmöbel.
Die Bestandsoptimierung wird in einem intensiven Wettbewerbsumfeld immer wichtiger, zumal neue Standorte immer schwieriger zu realisieren sind. Bei weitgehend unverändert kurzen Zyklen für komplette Umstellungen werden gleichzeitig immer schneller Teilrenovierungen vorgenommen und neue Konzepte entwickelt.
Der Handel erwartet von seinen Lieferanten daher eine hohe Innovationsfähigkeit einschl. der Information über neue Materialien und Produktionsverfahren sowie eine stärkere konzeptionelle Unterstützung, zumindest in der ersten Planungsphase neuer Konzepte, bei zugleich maximaler Flexibilität durch eigene Produktion.
Bei einem weiterhin straffen Kostenmanagement des Handels und einem nochmals gestiegenen Anteil ausländischer Lieferanten hat sich der Druck im Einrichtungsmarkt nicht entspannt.
Die vorläufigen Ergebnisse der Studie (Stand September 2013) beziehen sich auf Angaben von Handelsunternehmen aus Deutschland und der Schweiz. Im deutschen Markt repräsentieren sie einen Anteil von rund 24 Prozent des Einzelhandelsumsatzes. Die Studie basiert ausschließlich auf persönlichen Interviews, die bis zum Abschluss der Studie zur nächsten EuroShop im Februar 2014 noch ergänzt werden.