Firmennachricht • 16.02.2015

Messen - warum sie unverzichtbar sind

Der direkte Kontakt behält trotz Internet seine Bedeutung

EuroCIS: Jährliches Treffen für IT-Experten.
EuroCIS: Jährliches Treffen für IT-Experten.
Quelle: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann

Die Messewirtschaft zählt in Deutschland seit jeher zu den wichtigsten Dienstleistungsbranchen. Die Entwicklung des Gesamtumsatzes deutscher Messegesellschaften hat sich in den letzten Jahren stabil auf einem Niveau von über 3 Mrd. € pro Jahr eingependelt, viele von ihnen erzielten in den Jahren 2012 und 2013 Rekordergebnisse. Auch für das Jahr 2015 erwartet der Branchenverband AUMA  trotz eher unsicherer Konjunkturaussichten konstante oder sogar leicht wachsende Umsätze.

Global kann Deutschland getrost als Messeland Nummer1 bezeichnet werden. 5 der 10 größten Messegesellschaften weltweit haben ihren Sitz hier, darunter die Messe Frankfurt, München und Düsseldorf. Für Letztere war 2014 ein besonders erfolgreiches Geschäftsjahr, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Ergebnisse einiger Großmessen wie der EuroShop oder der Interpack. Der Umsatz der Messe Düsseldorf GmbH lag rund 4 Prozent über Plan und belief sich auf 340 Millionen Euro bei einem voraussichtlichen Jahresüberschuss nach Steuern von über 30 Millionen Euro.

Gutes bleibt

Hätte man diese Zahlen Ende der 90er-Jahre  zu Zeiten des ersten Internetbooms öffentlich so prognostiziert, so hätte man von zahlreichen Online-Experten der ersten Stunde vermutlich nur ein müdes Lächeln geerntet. In nicht wenigen Statements wurde damals die zukünftige Bedeutung klassischer Messen in Frage gestellt und teilweise deren Ende als Teil des Marketing-Mix vorhergesagt. Die Vision von virtuellen Messen machte die Runde, bei denen sich der Besucher nicht mehr von seinem Schreibtisch wegbewegen muss und den Messebesuch über seinen Bildschirm durchführt. Was dabei vielfach vergessen wurde: Der persönliche Kontakt und das physische Erleben von Produkten und Anwendungen sind Elemente, die sich virtuell nur schlecht abbilden lassen. Hinzu kommt, dass viele Messen den eigentlichen Ausstellungsbereich durch umfangreiche Rahmenprogramme mit Foren, Workshops und Award-Verleihungen angereichert haben.

Lernen vom Erfolgsmodell

Als besonders erfolgreich haben sich in den vergangenen Jahren solche Messen erwiesen, die entweder für ihre Branche einen weltweiten Leitcharakter haben (Beispiel Interpack, Medica, Anuga oder eben die EuroShop) oder sich auf einen bestimmten Bereich konzentriert haben und so dem Besucher in besonders kompakter Form die Möglichkeit geben, sich über Innovationen und Trends zu informieren.

Hierunter fällt die EuroCIS, die mit ihrem Fokus auf Technologie für die Retail-Branche seit Jahren ein kontinuierliches Wachstum aufweisen kann. Die EuroCIS ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass es sich auszahlt, frühzeitig auf ein zukunftsweisendes Thema zu setzen und dann einen langen Atem zu beweisen. In diesem Jahr verzeichnet die EuroCIS ein Flächenwachstum von über 30 Prozent zum Vorjahr, auch die Ausstellerzahl hat sich nochmals signifikant auf deutlich über 300 Firmen erhöht. „Geschuldet“ ist diese Entwicklung der rasant fortschreitenden Digitalisierung des Handels, aber der Grundstein für den Erfolg der Messe wurde mit deren Gründung im Jahr 1997 gelegt.

Persönlicher Kontakt schafft Vertrauen

Messen sind also durchaus noch zeitgemäß und lohnen sich für Aussteller genauso wie für Besucher. Auch wenn sich Produkte gut virtuell darstellen lassen – die haptische Erfahrung ist genauso wenig zu ersetzen wie der persönliche Kontakt zum Aussteller, der Nachfragen direkt beantwortet und jedem potentiellen Kunden individuell begegnet. Bei kaum einer anderen Kommunikationsform bekommt man so detaillierte Rückmeldungen wie auf einer Messe. Live-Präsentationen lassen die Kunden die Produkte persönlich erleben und bieten mit emotionaler Ansprache immer noch die beste Inspiration. Unterschätzen Sie auch nicht das „berühmte“ Netzwerken: Foren, Workshops und Abendveranstaltungen bieten neben dem Erkenntnisgewinn ideale Plattformen zum fachlichen Austausch. Übrigens: Auch auf die eigenen Mitarbeiter wirkt ein guter Messeauftritt als Motivations- und Identitätsstifter.

Autor: Ulrich Spaan, EHI Retail Insitute

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