Firmennachricht • 19.03.2013
Warenfluss in der Filiale – Optimierungspotenziale vorhanden
Trendstudie von EHI und Fraunhofer IML erschienen
Die Filiallogistik spielt mit einem Anteil von bis zu 53 Prozent an den gesamten Logistikkosten des Handels eine wichtige Rolle. Dennoch wird sie häufig unterschätzt. Aktuelle Entwicklungen wie Urbanisierung, demografischer Wandel oder die zunehmende Bedeutung des E-Commerce werden künftig die Prozesssteuerung auf Filialebene nachhaltig beeinflussen.
Vor diesem Hintergrund haben EHI und Fraunhofer IML in ihrer gemeinsamen Trendstudie zur Handelslogistik untersucht, welche Maßnahmen die Handelsunternehmen ergreifen, um die Filiallogistik weiterhin effizient zu gestalten. Die wesentlichen Ergebnisse der Studie werden auf der Log 2013, dem gemeinsam von EHI, GS1 Germany und dem Markenverband veranstalteten Logistikkongress, den über 240 Teilnehmern in Köln präsentiert.
Automatische Dispositionssysteme verringern Fehlmengen
73 Prozent der Logistikleiter in Handelsunternehmen und 64 Prozent der Marktleiter setzen bereits automatisierte Dispositionssysteme mit Bestellmengenvorschlag auf Marktebene ein. Jeweils 18 Prozent der befragten Logistikleiter und Marktleiter planen, diese einzuführen. Nur 9 Prozent (Logistikleiter) bzw. 18 Prozent (Marktleiter) sehen in Zukunft keinen Vorteil darin, das Warenwirtschaftssystem mit einer Software zur Bestellunterstützung zu erweitern. Den größten Nutzen solcher Systeme sieht der Handel in der Reduzierung von Out-of-Stock-Raten.
Optimierte Filiallogistik beginnt im Zentrallager
Mehr als die Hälfte der befragten Logistikleiter plant weder eine Anpassung der Kommissionierreihenfolge (52 Prozent) noch eine am Filiallayout ausgerichtete Anordnung der Waren im Zentrallager (58 Prozent). Diese Verfahren werden wahrscheinlich aufgrund lagerprozess- oder sortimentsbedingter Restriktionen nur in geringem Maße eingesetzt werden. Jeweils 30 Prozent der an der Befragung teilnehmenden Logistikverantwortlichen gaben an, eine dieser Maßnahmen bereits umzusetzen.
Von den befragten Marktleitern, die überwiegend dem Lebensmitteleinzelhandel angehören, erhalten bereits 29 Prozent dem Regalbild entsprechend bestückte Ladeeinheiten. Bei weiteren 29 Prozent befindet sich dies zurzeit im Pilotstadium. 42 Prozent der Teilnehmer wollen diese Vorgehensweise auch in Zukunft nicht anwenden.
Zwischenlagerung im Stauraum nimmt ab
In den letzten Jahren ist im Handel ein Rückgang der Warenbestände und Stauraumlagerungen zu verzeichnen. Dies liegt an vermehrten Anstrengungen des Handels, am Einsatz von automatischen Dispositionssystemen mit verbesserten Prognosemodulen und erfolgreichen Category Management-Projekten. Bei neu eröffneten Märkten werden die Stauräume so klein wie möglich konzipiert, sodass sie häufig nur noch Platz für leere Verpackungen, Mehrwegbehälter und sonstige Abfälle bieten.
Nach Aussage der befragten Marktleiter wird aktuell über alle Sortimente hinweg 17 Prozent der angelieferten Ware vor oder nach der Platzierung zwischengelagert. Man erwartet einen weiteren Rückgang innerhalb der nächsten fünf Jahre auf knapp 10 Prozent.
An der Online-Befragung beteiligten sich insgesamt 50 Logistikleiter und Marktleiter bzw. -inhaber aus dem Handel in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
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