Mit teilweise starken, vereinzelt schwachen, insgesamt aber durchwachsenen Umsätzen haben die Einzelhändler in Baden-Württemberg den vierten Adventssamstag (23.12.) beendet. Vom bisherigen Weihnachtsgeschäft hatten sich die meisten mehr erwartet. „Unsere Hoffnung liegt nun auf der kommenden Woche zwischen den Jahren“, sagte Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg am Sonntag. Die Diskussionen um die Zukunft des Autos, Feinstaubalarm und saubere Luft in den Innenstädten habe die Kunden nachhaltig verunsichert.
Einen Tag vor Heiligabend waren noch einmal viele Kunden in die Innenstädte geströmt, um letzte Geschenke für den 24.12. zu besorgen. Doch aus Sicht des Handelsverbands waren es weniger als erwartet. „Insgesamt gesehen hat einfach die Frequenz in den Geschäften gefehlt“, sagte Sabine Hagmann.
Profitieren konnten Händler, die jetzt schon verschiedene Verkaufskanäle kombinieren. So wurde das so genannte Click and Collect häufig genutzt. Dabei bestellen die Kunden ein bestimmtes Produkt über die Internet-Seite des Händlers und holen es dann vor Ort im Geschäft ab. „Diese Entwicklung zeigt uns, wie wichtig das Thema Digitalisierung im Handel ist und wie vorbildlich es viele Händler jetzt schon besetzen“, sagte Hagmann.
Insgesamt gesehen seien die meisten Händler aber nicht zufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. „Viele hatten sich mehr erwartet.“ Vor allem Stuttgart mit seinen Feinstaubalarmen habe viele Menschen irritiert, erklärte Hagmann. Die einen dachten, die Luft sei so schlecht, dass man davon krank werde. Die anderen seien unsicher gewesen, ob denn nun Alarm herrsche oder nicht. Belastend für die Händler sei die schwierige Parksituation hinzugekommen. Von solchen Sorgen habe man auch aus Städten wie Ulm, Freiburg oder Konstanz gehört.
Aus Sicht des Handelsverbands ist nun die Politik in der Pflicht. Sie müsse mit dafür sorgen, dass die Attraktivität der Innenstädte wieder steige und der Wohlfühlfaktor nach oben gehe, betonte der Präsident des Handelsverbands, Hermann Hutter. „Es ist höchste Zeit, dass sich alle Betroffenen zusammensetzen und darüber diskutieren, wie wir diese unbefriedigende Situation abstellen können“, so Hutter.