Im Rahmen des 2. MoveRetail Handelstages am 15./16. Mai 2009 berichtete Andreas Kreft, Geschäftsführer Logistik, IT und Organisation bei der coop eG in seinem Vortrage „Nach dem Projekt ist vor dem Projekt – Die Dynamik des Handels mit flexiblen IT-Systemen umsetzen“ über die Umstellung des Lagerverwaltungssystems in den coop Frischelagern in Kiel und Ulm, welche innerhalb von nur drei Monaten erfolgte.
Die coop eG ist eine unabhängige Genossenschaft mit mehr als 100jähriger Geschichte. Das Unternehmen gehört ausschließlich seinen Mitgliedern und hat über 9.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit den Vertriebslinien SKY und plaza ist coop ca. 250 Mal in Nord- und Süddeutschland mit Super- und Verbrauchermärkten, SB-Warenhäusern sowie Bau- und Gartencentern in Schleswig- Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Baden-Württemberg und Bayern präsent. Mit 1,35 Mrd. Euro Jahresumsatz kann der Kon-zern als Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel nördlich der Elbe bezeichnet werden.
2005 entschied sich die coop eG für eine Modernisierung ihres Warenwirtschaftssystems und führte das WWS x-trade von maxess ein, weil „damit unsere Kernprozesse in einer flexiblen, überschaubaren und anpassbaren Softwarelösung abgebildet werden“.
Um der Dynamik des Handels mit seinen sich ständig ändernden Ansprüchen gerecht zu werden, stand auch die coop eG in den darauffolgenden Jahren immer wieder neuen internen und externen Anforderungen gegenüber. Dazu gehörten u. a. die Einführung des Business Intelligence Tools QlikView und die Optimierung des Lagerverwaltungssystems.
Ablösung des LVS in den Frischelagern Kiel und Ulm - Ausgangslage
In den Frischelagern Kiel und Ulm wird hauptsächlich der Sortimentsbereich Fleisch, Wurst, Käse und Salate gelagert, eine Veredlung und/oder Herstellung vor Ort findet nicht statt. Ursprünglich wurden die Prozesse mit der WWS-Standardsoftware CSB abgewickelt. Mitte 2008 erfolgte jedoch durch die CSB die Kündigung des Wartungsvertrages zum Ende des Jahres, verbunden mit einer Nutzungsbeschränkung, welche eine Nutzung der Software ohne Wartungsvertrag ausschließt. Aus diesem Grund entschied sich die coop eG für die Ein-führung eines neuen Lagerverwaltungssystems.
Als besondere Schwierigkeit stand hier der Zeitdruck, da Auswahl und Implementierung aus vorgenannten Gründen bis zum Jahresende 2008 erfolgen mussten. Nach einem intensiven und zügigen Auswahlverfahren entschied sich coop im September 2008 für x-trade wms, das Lageverwaltungssystem von maxess. Für x-trade wms sprachen v. a. die einfache Integrati-on in das bestehende WWS x-trade und die Tatsache, dass die Stammdaten und ein Großteil der Funktionalitäten bereits vorhanden waren. maxess erhielt diesen Auftrag mit der Vorgabe, dass das LVS-Modul in beiden Standorten bereits vor dem Weihnachtsgeschäft eingeführt sein müsste, d. h. innerhalb von gerade einmal 3 Monaten.
Projektverlauf
Zuerst erfolgte in mehreren Workshops die gemeinsame Erstellung eines Lastenheftes mit allen startrelevanten Funktionen für den Frischebereich:
- Chargenverwaltung
- WE-Erfassung durch automatische Übernahme von Wiegeergebnissen
- Onlinekomissionierung auf Basis EAN128 oder EAN-Gewichtsauszeichnung
- Rückerfassung durch automatische Übernahem von Wiegeergebnissen (Waagenan-bindung).
Direkt im Anschluss erfolgte dann durch maxess die Entwicklung dieser startrelevanten Funktionen, so dass x-trade wms termingerecht nach knapp 3 Monaten in Ulm (10.12.2008) und Kiel (15.12.2008) eingeführt wurde. Eine Beeinflussung des Weihnachtsgeschäftes konnte dabei komplett vermieden werden.
Aktuell identifizieren coop und maxess gemeinsame weitere Optimierungspotentiale, welche parallel zum Umbau der Frischelager umgesetzt werden, denn … nach dem Projekt ist vor dem Projekt.
Das Fazit von Andreas Kreft, Geschäftsführer Logistik, IT & Organisation bei der coop nach der Einführung von x-trade und x-trade wms lautet deshalb folgerichtig:
„Während und nach der Einführung eines WWS/LVS-Systems kommen durch die Dynamik im Handel neue Anforderungen auf den Tische, welche schnell und zuverlässig in das lau-fende System integriert werden müssen. Dafür benötigt man v. a. eine gute Mannschaft (prozesssicher, flexibel, teamfähig), flexible und offene Software Produkte wie x-trade, zuver-lässige und dynamische Partner sowie eine flexible und offene IT-Infrastruktur (SAN, Daten-sicherung, Server etc.). Nur so bleibt die IT-Landschaft dynamisch und flexibel erweiterbar!“