Welche Artikel müssen Supply-Chain-Manager heute bestellen, damit in den nächsten Monaten die richtigen Waren in Supermärkten, Baumarktfilialen oder Modeboutiquen geliefert werden? Dieser und weiteren Fragen zur Supply-Chain-Steuerung im Handel ging eine internationale Vergleichsstudie des britischen Marktforschungsinstituts Martec im Auftrag von RELEX Solutions nach. Unter den 126 Teilnehmern der Studie befanden sich Lebensmittelhändler, Baufach- und Möbelmärkte ebenso wie Drogerien und Textilunternehmen. Die Ergebnisse der Befragung in Deutschland, den USA, Großbritannien und Skandinavien zeigen: Die Steigerung der Verfügbarkeiten ohne gleichzeitige Bestandserhöhung ist für alle Händler am wichtigsten.
Für 62 Prozent der Gesamtteilnehmer ist die ständige Verfügbarkeit ihrer Waren ohne zusätzliche Bestandserhöhung die größte Herausforderung bei der Steuerung ihrer Supply-Chain. Auch eine Bestandssenkung ohne negative Auswirkungen auf den Absatz spielt für 47 Prozent aller Händler eine große Rolle – in Deutschland liegt diese Zahl sogar bei 73 Prozent. 52 Prozent der britischen Befragten nannten die Automatisierung von Schlüsselprozessen als erhebliche Schwierigkeit. Das sagen auch 44 Prozent der Gesamtteilnehmer. Was einfach klingt, ist für viele Händler immer noch nicht optimal umzusetzen: „Wir sehen länderübergreifend ähnliche Herausforderungen in der optimalen Steuerung der Supply-Chain. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass es in der Bestandsoptimierung noch Nachholbedarf gibt. Helfen kann ein automatisiertes Supply-Chain-Management, das Bestände und zukünftige Bedarfe optimal zueinander ausrichtet“, erklärt Dr. Timo Ala-Risku, Geschäftsführer von RELEX.
Potential in der Prognoseerstellung
Unter den Studienteilnehmern zeigen sich unterschiedliche Besonderheiten in der Prognostizierung des zukünftigen Bedarfs. Für 69 Prozent der Gesamtteilnehmer liegt die größte Schwierigkeit darin, eine effektive Prognose des zukünftigen Bedarfs über die gesamte Supply-Chain hinweg zu erstellen. In Deutschland fiel das Ergebnis sogar noch deutlicher aus: Hier bezeichnen 83 Prozent der Befragten diese Prognose als größte Herausforderung. Weitere 64 Prozent im Durchschnitt, bzw. 84 Prozent in Deutschland halten es für schwierig, durch Kampagnen verursachte Absatzsteigerungen exakt zu prognostizieren. 58 Prozent der Gesamtteilnehmer sehen eine Herausforderung darin, sich ändernde Verkaufstrends abzubilden, in Deutschland sind es sogar 85 Prozent.
In Nordeuropa stellen die schwankenden Wetterkonditionen Kunden und Händler vor deutlich größere Herausforderungen als in Mitteleuropa, denn Kunden bleiben bei beispielsweise starken Schneestürmen lieber zu Hause: nicht verwunderlich also, dass 72 Prozent der skandinavischen Befragten die größte Schwierigkeit darin sehen, extreme Wetterschwankungen zu berechnen. Von den amerikanischen Teilnehmern empfinden dagegen 73 Prozent die Prognose des Verkaufs neuer Produkte als größte Herausforderung. Möglicher Grund kann die hohe Anzahl an neuen Patenten sein, die jährlich in den USA angemeldet werden. „Eine Standardprognose ist bei der zukünftigen Bedarfserstellung nur die halbe Miete. Wichtig ist, dass Nebenbedingungen wie saisonale Besonderheiten, Werbekampagnen und Trends mit einberechnet werden. Eine zeitgemäße SCM-Lösung berücksichtigt diese Besonderheiten automatisch und berechnet aus den Prognosen optimale Bestellvorschläge. Um einen sehr hohen Automatisierungsgrad in der Disposition zu erreichen, laufen die meisten Bestellvorschläge vollautomatisch durch“, ergänzt Dr. Timo Ala-Risku.
Die Studie zum Download finden Sie hier.