Globale Supply Chains

Unternehmen im Zwiespalt zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit

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Quelle: LLamasoft

Für die Mehrheit der in Unternehmen für die Supply-Chain-Verantwortlichen steht die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle. Doch auf die Frage, was wichtiger ist, Wirtschaftlichkeit oder Nachhaltigkeit, räumen 60 Prozent der Befragten beiden Zielsetzungen die gleiche Prioriät ein. Weitere 25 Prozent geben der Nachhaltigkeit den Vorrang. Das lässt darauf schließen, dass sich die Grundsätze der Unternehmen von ihrer wirklichen Praxis unterscheiden.

Diese Erkenntnisse sind Ergebnis einer Umfrage, die die Economist Intelligence Unit, der Geschäftsbereich Forschung und Analyse der The Economist Group, gemeinsam mit LLamasoft, einem führenden weltweit tätigen Anbieter von Software und Lösungen für die Optimierung von Lieferketten, durchgeführt hat. Die Befragung zielte darauf ab, die Ansätze und Prioritäten des Supply-Chain-Managements in Bezug auf unternehmerische Nachhaltigkeit zu ermitteln. Unternehmerische Nachhaltigkeit umfasst jene Prozesse, die Unternehmen anwenden, um ihre wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Verpflichtungen, Chancen und Risiken zu steuern. Befragt wurden obere Führungskräfte von 250 Industrie- und Handelsunternehmen aus den USA, Lateinamerika, EMEA und APAC.

Diskrepanz zwischen Aussagen und Taten

„Diese Ergebnisse sind ausgesprochen interessant“, kommentiert Jeremy Kingsley, Technology Editor bei der Economist Intelligence Unit. „Einerseits beobachten wir, dass die Befragten das vermeintlich „Richtige“ sagen, wenn sie abstrakte Fragen über die relative Bedeutung von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beantworten. Wenn es um spezifische organisatorische Prioritäten geht, antworten sie jedoch anders.“ Zudem sei ein Zusammenhang zwischen der Position der Befragten in der Unternehmenshierarchie und der relativen Bedeutung von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit für die Supply Chain aus den Ergebnissen ablesbar. So bestätigen 67 Prozent der Befragten, die Leitungs- und Vorstandstätigkeiten ausüben, dass Nachhaltigkeit für die Supply Chain oberste Priorität besitze, von den restlichen Befragten jedoch nur 55 Prozent.

Auf die Frage, was in ihrem Unternehmen die treibende Kraft für eine nachhaltigkeitsorientierte Lieferkette ist, nennen die Befragten Wachstumschancen (36 Prozent), Kosteneinsparungen (34 Prozent) und die Wichtigkeit verantwortungsbewussten unternehmerischen Handelns (33 Prozent) als die größten Treiber. Doch sie sind durchaus geteilter Meinung darüber, ob eine nachhaltigkeitsorientierte Lieferkette positive oder nachteilige Wirkung auf deren Kosten hat. So nennen sie einerseits höhere Kosten als das größte Hindernis hierfür. Andererseits sehen 38 Prozent der Befragten, vor allem Führungskräfte von Kleinunternehmen, Verantwortung als das größte Hindernis an. Als weitere Hindernisse für mehr Nachhaltigkeit entlang der Supply Chain werden ebenfalls die Schwierigkeit, komplexe Lieferkettennetzwerke zu überwachen (29 Prozent) und Organisationsstrukturen (24 Prozent) genannt.

Reduzierung der Umweltbelastung gewinnt an Bedeutung

Für die kommenden fünf Jahre deuten die Umfrageergebnisse auf eine deutliche Verschiebung der Prioritäten im Supply Chain Management. Auf die Frage nach den obersten Prioritäten ihres Unternehmens diesbezüglich in den vergangenen fünf Jahren nennen europäische Befragte die Senkung der Betriebskosten als wichtigsten Faktor. In den kommenden fünf Jahren soll allerdings die Reduzierung der Umweltbelastung höchste Wichtigkeit erhalten.

Die Prioritäten in der Supply Chain sind demnach durchaus Änderungen unterworfen: Während die Befragten aus Europa der Senkung der Betriebskosten in den vergangenen fünf Jahren höchste Priorität eingeräumt haben, geben sie an, dass in den kommenden fünf Jahren die Reduzierung der Umweltbelastung höchste Wichtigkeit erhalten werde.

„Unternehmen können ihre Lieferketten auf viele Arten schlanker und grüner gestalten. Für eine Firma jedoch, die möglicherweise mehrere Hundert Lieferanten, mehrere Tausend Produkte und mehrere Millionen Kunden koordinieren muss, ist es keineswegs einfach, die besten Alternativen zu ermitteln“, sagt Razat Gaurav, CEO bei LLamasoft. „Um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, ist ein umfassender Überblick über die gesamte Lieferkette nötig. Globale Unternehmen müssen auf Technologie setzen, um „digitale Zwillinge“ ihrer realen weltweiten Lieferketten zu erstellen. Nur so können sie in einer risikofreien Umgebung alle denkbaren wie auch unwahrscheinlichen Szenarien ausarbeiten um Entscheidungssicherheit zu gewinnen, dass Änderungen auch die gewünschten Ergebnisse liefern.

Die Umfrageergebnisse sind im Bericht „Nachhaltigkeit: Das fehlende Glied?” verfügbar und stehen hier zum Download bereit.

Quelle: LLamasoft

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