Nachhaltigkeit: Drogerien Top – Modebranche Flop

Drogeriemärkte und die DIY-Branche schneiden in Sachen Nachhaltigkeit bei den Verbrauchern gut ab

Nachhaltigkeit: Drogerien Top – Modebranche Flop
Quelle: Institut für Handelsforschung (IfH)

Die neuen Ergebnisse des IFH-CSR-Trackers, der halbjährlich die Nachhaltigkeits-wahrnehmung von Unternehmen in der Bevölkerung misst, stellen der Modebranche erneut ein schlechtes Zeugnis aus. Im Branchenvergleich schneiden Textilien, Mode und Schuhe mit 48,2 Indexpunkten deutlich schlechter ab als die Konkurrenz.

Branchensieger der aktuellen Erhebung sind mit 62,5 Indexpunkten die Drogeriemärkte, die sich in allen sechs abgefragten Nachhaltigkeitsdimensionen deutlich von den anderen Branchen abheben können. Vor allem die Spitzenwerte von dm verhelfen der Branche zu ihrem klaren Vorsprung. Neben den Drogerien fällt auch die DIY-Branche positiv auf und landet mit 55,9 Punkten auf Platz zwei. Mit Ausnahme von Praktiker werden den untersuchten Bau- und Heimwerkermärkten hohe Nachhaltigkeitswerte zugeschrieben.

„Obwohl die Bau- und Heimwerkermärkte in Sachen Nachhaltigkeit insgesamt gut bewertet werden, kann sich kein einzelnes Unternehmen besonders hervortun. Gerade hier besteht also noch die Chance zur Profilierung“, so Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH Köln. Der Lebensmitteleinzelhandel landet wie auch in den vergangenen Erhebungen im unteren Mittelfeld. Dabei werden die Discounter von den 3.000 befragten Verbrauchern deutlich schlechter bewertet als die Vollsortimenter. Vor allem die schlechten Bewertungen der Discounter in der Dimension „Mitarbeiterbehandlung“ sind für das schwache Abschneiden der Branche verantwortlich.

Alnatura, dm und Raiffeisen belegen Spitzenplätze

Der Blick auf die einzelnen abgefragten Unternehmen zeigt, dass Alnatura seinen Spitzenplatz verteidigen kann. Mit 71,7 von 100 möglichen Indexpunkten setzt sich der Lebensmittelhändler an die Spitze des LEH-Rankings und belegt auch branchenübergreifend Platz eins. Auch Branchenprimus dm und DIY-Sieger Raiffeisen schneiden bei der Einschätzung der Verbraucher überdurchschnittlich gut ab. Besonderen Nachholbedarf in Sachen CSR-Engagement bescheinigen die Konsumenten den Unternehmen Norma und KiK sowie den Online-Händlern Zalando und Mirapodo.

Mitarbeiterbehandlung und Transparenz sind Verbrauchern besonders wichtig

Von den für den CSR-Tracker des IFH Köln betrachteten sechs CSR-Dimensionen ist die „Faire Mitarbeiterbehandlung“ für die befragten Konsumenten bei der Wahl ihrer Einkaufsstätte am wichtigsten. Neben dem guten Umgang mit den Mitarbeitern im Handel ist zudem die „Aufrichtigkeit bei der öffentlichen Information“ als Hygienefaktor in Sachen Nachhaltigkeit einzustufen. Erst mit etwas Abstand folgen die übrigen Dimensionen „Engagement für den Erhalt der Umwelt“, „Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Kultur“, „Soziale und ökologische Werte im Produktangebot“ und „Fairness im Wettbewerb“. „Seit der ersten Erhebung im Mai 2011 rangiert das Thema Mitarbeiterbehandlung unter den Kriterien ganz oben. Das zeigt: Verbraucher reagieren hier nach wie vor sensibel und das Thema ist bei weitem keine Eintagsfliege“, so Hedde.

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