Wenn Marken auf Shop-in-Shop setzen, gilt: Möglichst viel auf wenig Fläche unterbringen. Aber was sollte man in der Konzeption und bei der Produktpräsentation besonders beachten? Der deutsche Spielzeughersteller Schleich nutzt seit Jahren solche Lösungen und hat Tipps für Branchenkolleg*innen.
Shop-in-Shop-Flächen bieten bekanntermaßen nicht viel Platz. Was rätst du anderen, die so auf der Fläche verkaufen möchten? Hast du Tipps für kleine Details, die große Wirkung zeigen?
Kai Flad: Der wichtigste Tipp für eine Shop-in-Shop-Lösung ist ein modulares Möbelsystem. Diese Flächen sind immer individuell – manchmal hat man zwei Quadratmeter, manchmal 200. Das Möbelsystem sollte man stets anpassen können, egal ob man eine Wandlösung oder eine Freifläche in L-Form, rechteckig oder rund hat. Es ist wichtig, dass das System schnell aufgebaut und flexibel ist. Wichtig ist auch, dass die Einheiten – falls nötig – von beiden Seiten bespielbar sind. Viele Händler*innen haben auch gewisse Vorgaben, wenn es um die Höhe oder Breite geht; da sollte man als Marke variabel mit den Präsentationen bleiben.
Wie stellt man denn am besten sicher, dass die Produkte von der Kundschaft gesehen werden?
Das wäre mein zweiter Tipp: Achtet auf das richtige Licht. Für die Sichtbarkeit unserer Produkte haben wir unsere Beleuchtung verbessert. Früher hatten wir nur eine Rückwandbeleuchtung, jetzt strahlen wir die Produkte von vorne an. Das sieht nicht nur besser aus, sondern sorgt auch dafür, dass die Waren besser zur Geltung kommen. Auch die Platzierung der Regalböden ist wichtig – wir achten darauf, dass die Produkte auf Augenhöhe der Kund*innen präsentiert werden.
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Modular spricht auch für Wiederverwendbarkeit. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei solchen Systemen?
Das ist selbstverständlich in vielerlei Hinsicht mittlerweile ein großes Thema. Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig. Wir achten darauf, dass unsere Möbelsysteme langlebig und wiederverwendbar sind. Wenn wir Systeme abbauen, versuchen wir, sie an anderer Stelle wiederzuverwenden, anstatt sie zu entsorgen. Das spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt. Das sollten auch Branchenkolleg*innen stets im Blick haben.
Im Podcast „Retail o-Tones“ hast du uns exklusive Einblicke in die Point-of-Sale-Aktivierung bei Schleich gegeben. Dabei spielen Screens eine wichtige Rolle. Was ist für dich ein No-Go, wenn es um digitale Medien am POS geht?
Für mich ist es ein absolutes No-Go, wenn die Kundschaft mit zu vielen Informationen überladen wird. Zu viele Botschaften und Claims können verwirrend wirken. Es ist wichtig, eine klare Struktur zu haben und die Informationen zielgerichtet und übersichtlich zu präsentieren. Auch sollte man darauf achten, dass die Informationen, die über verschiedene Kanäle verteilt werden, konsistent und leicht zugänglich sind.