Dass sich Nachhaltigkeitsengagement lohnt, ist längst kein Geheimnis mehr. Das Thema ist bei Unternehmen sowie bei den Konsumenten präsent. Die aktuelle CSR-Tracker-Erhebung des IFH Köln zeigt nun, dass vor allem dauerhaft angelegtes Engagement Früchte trägt. Die Nachhaltigkeitsgewinner der ersten Erhebung konnten ihr gutes Ergebnis überwiegend halten.
Das IFH Köln befragt halbjährlich 3.000 Konsumenten zur Einschätzung von 48 Einzelhändlern in Sachen Corporate Social Responsibility. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt dabei weiter an Bedeutung. Neun von zehn Befragten können mit dem Begriff etwas anfangen und über die Hälfte räumt ein, dass die Themen Bio und Umwelt ihr Einkaufsverhalten verändert haben. Beim Einkauf von Lebensmitteln achten Konsumenten vor allem bei Eiern, Obst, Gemüse und Fleisch auf die Herkunft der Produkte. Die hohe Relevanz ökologischer Aspekte bei Eiern und Gemüse, kann mit der erhöhten Sensibilität der Verbraucher aufgrund von Lebensmittelskandalen wie EHEC oder Dioxin zusammenhängen. Außerdem ist auffällig, dass Konsumenten vor allem bei Produktgruppen auf Nachhaltigkeit achten, bei denen eine nachhaltige Herstellung gut vorstellbar ist. „Das bedeutet, dass den Konsumenten bei weniger transparenten Produkten wie beispielsweise Süßwaren, der Vorteil und Unterschied nachhaltiger Produktion stärker erläutert werden muss, um einen echten Mehrwert zu generieren", erklärt Bettina Willmann, Bereichsleiterin Forschung & Konzepte am IFH Köln.
Supermärkte können punkten
Die Aufschlüsselung der CSR-Tracker-Ergebnisse nach Branchen zeigt: der Do-it-yourself Branche und dem Lebensmitteleinzelhandel wird deutlich mehr Nachhaltigkeit zugeschrieben als Drogerie- oder Modeunternehmen. Im Bereich Lebensmittel können vor allem Supermärkte punkten. Hier zeigen die verstärkten Nachhaltigkeitsbemühungen der Vollsortimenter offenbar Wirkung. Alnatura, Edeka und Rewe konnten ihr gutes Ergebnis aus der ersten Erhebung teilweise sogar noch einmal verbessern. Bettina Willmann, die den CSR-Tracker am IFH Köln verantwortet, überrascht die auffällige Konstanz der Ergebnisse nicht. „Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Markenimages und kann genau wie andere Teile des Markenkerns nicht kurzfristig verändert werden", erklärt sie.