In den letzten Jahren sind die einzelnen Gewerke immer mehr zusammen gewachsen. Dabei ist die Sicherheitstechnik längst ein integrierter Bestandteil eines Smart Buildings. Facherrichter, Fachplaner und Architekten müssen deshalb vermehrt technische Kompetenzen der unterschiedlichen Gewerke aufweisen. Doch auch die Hersteller selbst müssen umdenken. Wo früher proprietäre Anlagen als die Zukunft galten, basieren heute die neuen Systeme auf gemeinsamen Standards. Denn ohne eine gemeinsame Sprache kann die Einbruchmeldeanlage weder mit dem Zutrittssystem kommunizieren, noch ein Livebild der Videokamera an den Hausbesitzer senden. Axis Communications, Marktführer für IP-Video, zeigt sich überzeugt, dass sich diese Entwicklung 2017 fortsetzen wird.
An dem Thema Sicherheitstechnik kommt heutzutage kaum ein Fachplaner, -errichter oder Architekt vorbei. Und dies ergibt durchaus Sinn, haben sich doch Zutrittskontrolle, Videoüberwachung und Co inzwischen als fester Bestandteil im Smart Building etabliert. Das vernetzte, intelligente Haus ist gefragt und die verantwortlichen Bauherren sind gut beraten, bereits vorab alle Aspekte in der Planung zu berücksichtigen. Von großer Bedeutung sind hier Standards.
Trend: Standards gewinnen weiterhin an Bedeutung
Digitale Lösungen erleichtern die Vernetzung verschiedener Systeme miteinander. Diese können untereinander auf Basis eines TCP/IP-Netzwerks mit standardisierten Hilfs- und Anwendungsprotokollen kommunizieren. Die Stromversorgung sichert Power over Ethernet (PoE). Das erleichtert die Notstromversorgung der angeschlossenen Geräte und spart das sonst zusätzlich benötigte Kabel.
Im Sicherheitsbereich gibt es bereits seit 2008 das offene Branchenforum ONVIF, das inzwischen auf über 400 Mitglieder angewachsen ist. Auf dieser Basis entwickelten sich weltweit Standards für IP-basierte physische Sicherheitsprodukte. Seit 2013 ist mit dem Profil C auch der Bereich Zutrittskontrolle integriert. Standards werden auch 2017 weiterhin an Bedeutung gewinnen.
Trend: Leitfaden für Videosicherheitsanlagen – DIN EN62676-4 wird maßgebend
Für viele Bauherren ist der Bereich Sicherheitstechnik oftmals Neuland. Doch eine gut durchdachte Planung ist essentiell, damit das System danach auch die gewünschten Ergebnisse erzielen kann. Hinzu kommt außerdem die Betrachtung des Datenschutzes, da durch Videoüberwachung personenbezogene Daten erhoben werden können.
Mit der Veröffentlichung der Anwendungsregeln der DIN EN 62676-4:2016 einigte sich die Sicherheitsindustrie auf eine Erweiterung der europäischen EN 50132-7:2012, die vor einigen Jahren einen globalen Standard für Videoanalgen geschaffen hat. Sie wird auch in 2017 und in den darauffolgenden Jahren eine wichtige Rolle bei der professionellen Planung von Gebäuden spielen.
Allgemein erfüllt die Norm folgende drei Aspekte:
- Bereitstellen eines Rahmenwerks, um Auftraggeber, Errichter und Benutzer bei der Erstellung ihrer Anforderungen zu unterstützen.
- Die Unterstützung von Fachplanern und Benutzern bei der Festlegung der geeigneten Anlagenteile, die für eine vorgegebene bzw. gewünschte Anwendung des Sicherheitssystems erforderlich sind.
- Und das Bereitstellen von Mitteln zur objektiven Bewertung der Eigenschaften einer Videosicherheits-Anlage.
Trend: Building Information Modelling in 4D oder 5D
Building Information Modelling (BIM) ermöglicht Fachplanern, Errichtern und Architekten mittels 3D-Planungsprogrammen bereits in der Planung, alle möglichen Aspekte eines Smart Buildings zu kalkulieren. Während 3D-Darstellungen inzwischen gang und gäbe sind, geht der Trend 2017 klar in Richtung 4D und sogar 5D. Ein gut geplantes Gebäude hilft auch, die veranschlagten Bau- sowie auch Instandhaltungskosten einzuhalten. Hier spielt unter anderem das Total-Cost-of-Ownership-Konzept eine große Rolle. Oftmals bringt es langfristig gesehen mehr, in intelligentere Produkte mit angebotenen Service- und Supportleistungen zu investieren, als in auf den ersten Blick günstigere Produkte, bei denen für diverse Leistungen Extra-Kosten anfallen.
Trend: Cybersecurity
Die letzten Monate haben es deutlich gezeigt: Der Schutz von IT-Systemen, egal ob es sich um den privaten PC zu Hause, das Smartphone, oder eben das vernetzte Haus handelt, ist für Technikfans nicht mehr optional, sondern ein Must-have. Unternehmen wie Endanwender müssen mehr denn je auf die Sicherheit ihrer Netzwerk-Produkte achten. Fachplaner und auch Facherrichter müssen sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzen, wie sie ihre IT-Systeme schützen – virtuell wie physisch. Die Sicherheit von Netzwerk-Produkten wird dabei nicht nur 2017 ein Thema sein, sondern sämtliche IT-Prozesse auf einen langen Zeitraum gesehen begleiten.
„Für Facherrichter, Fachplaner und Architekten bleibt es auch in Zukunft spannend – und herausfordernd, denn von einem Smart Building wird immer mehr erwartet. Zum Glück gibt es auch zahlreiche positive Entwicklungen im Markt, wie eben die neue DIN EN Norm 62676-4 oder die Entwicklung von 3D- und 4D-Programmen. Auch die Hersteller haben eine große Verantwortung bei der Planung und dem Einsatz von Videosicherheitstechnik und müssen bei Bedarf die Fachplaner mit Planungstools, Beratung oder auch Schulungsangeboten unterstützen“, erklärt Jochen Sauer, Business Development Manager bei Axis Communications.