Firmennachricht • 17.04.2013
Kaufkraft 2013: Deutsche haben 554 Euro mehr
Auch Österreicher und Schweizer legen zu
Die Studie „GfK Kaufkraft Deutschland 2013“ zeigt, dass den Deutschen im Jahr 2013 nominal rund 554 Euro pro Kopf mehr für ihre Ausgaben zur Verfügung stehen werden als im Jahr 2012.
Die Konsumpotenziale der Deutschen sind dabei regional sehr verschieden. Erstmalig überholt Baden-Württemberg im Ranking der Bundesländer Hessen und rückt auf Rang drei vor.
GfK prognostiziert für das kommende Jahr 2013 eine Kaufkraftsumme von 1.687,7 Milliarden Euro für Gesamtdeutschland. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber der (revidierten) Vorjahressumme von 2,9 Prozent und resultiert in einen pro Kopf-Wert von 20.621 Euro. Damit werden die Deutschen im rechnerischen Durchschnitt im Jahr 2013 nominal 554 Euro mehr für den Konsum, Miete oder andere Lebenshaltungskosten als im Vorjahr zur Verfügung haben. Unter Kaufkraft versteht man das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung, inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld.
Angesichts der von der Bundesbank prognostizierten Inflationsrate von 1,5 Prozent können sich die Bundesbürger nicht nur über den nominalen sondern auch über einen geringen realen Kaufkraftzuwachs von rund 1,4 Prozent freuen.
Simone Baecker-Neuchl, Leiterin der Abteilung Market Data & Research bei GfK GeoMarketing kommentiert: „Trotz Diskussionen um den Euro können wir von einer leicht positiven Nachfrageentwicklung im nächsten Jahr ausgehen, die sich auch im Konsumverhalten niederschlagen dürfte. Allerdings profitieren nicht alle Bevölkerungsgruppen von der positiven Kaufkraftentwicklung. Beispielsweise die Pensionäre, die durch die für 2013 erwarteten Rentenentwicklungen unterhalb der Inflationsrate real Kaufkrafteinbußen hinnehmen müssen. Die Einkommensentwicklung in vielen Branchen wird aber voraussichtlich günstig bleiben.“
Bundesländer: Baden-Württemberg überholt Hessen
Auf Ebene der Bundesländer bleibt Hamburg mit 110,4 Indexpunkten vor Bayern (Index: 109,2). Auf dem dritten Platz wird Hessen (Index: 107,1) von Baden-Württemberg (Index: 107,2) abgelöst. Sechs der 16 Länder weisen eine überdurchschnittliche Kaufkraft pro Kopf auf. Rheinland-Pfalz markiert in etwa den Bundesdurchschnitt. Die ostdeutschen Bundesländer liegen noch immer unter dem gesamtdeutschen pro-Kopf-Schnitt. Das Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit 16.970 Euro pro Kopf.
Kreisranking: Starnberg löst Hochtaunuskreis an der Spitze ab
Die Top 10 der Stadt- und Landkreise bleibt bis auf einen Wechsel an der Spitze unverändert. So verdrängt der Landkreis Starnberg mit einem Indexwert von 147,9 den Hochtaunuskreis (Index: 146,3) auf den zweiten Platz. Die beiden Kreise hatten in der Vergangenheit schon öfter die Plätze an der Spitze getauscht. Starnberg lag im Jahr 2008 zuletzt vor dem Hochtaunuskreis.
Die Stadtkreise München und Erlangen sind die einzigen urbanen Kreise im Top 10 Ranking, alle anderen sind Landkreise. Dies zeigt, dass die kaufkraftstarken Menschen oft noch immer eher im „Speckgürtel“ außerhalb der Stadtgebiete leben. Der Stadtstaat Hamburg ist zwar der zweit-einwohnerstärkste Kreis Deutschlands und liegt im Bundeslandvergleich ganz vorn. Auf der Ebene der Kreise treten aber stärkere regionale Unterschiede hervor. Im Vergleich aller Kreise (Stadt und Land) kommt Hamburg so erst auf Rang 54, im reinen Stadtkreisvergleich auf Rang 18.
Am unteren Ende des Kreisrankings gibt es ebenfalls Veränderungen zu den Vorjahren. Grund ist vor allem die Kreisreform in Mecklenburg-Vorpommern, wo mehrere besonders kaufkraftschwache Kreise verschmolzen und neu eingeteilt wurden. Das neue bundesweite Schlusslicht liegt daher 2013 nicht mehr im Nordosten Deutschlands, sondern in Sachsen, im Landkreis Görlitz (Index: 76,1). In der gleichen Liga befindet sich der Elbe-Elster-Kreis in Brandenburg (Index: 77,3) und der Kyffhäuserkreis in Thüringen (Index: 77,4).
Kaufkraftspreizung
Die Bewohner des Kreises Görlitz haben im Schnitt 15.687 Euro pro Kopf zur Verfügung. Das ist nur etwas mehr als die Hälfte dessen, was den kaufkraftstärksten Deutschen in Starnberg im Schnitt zur Verfügung steht.
Die sogenannte Kaufkraftspreizung, also die Kluft zwischen Arm und Reich reicht in Deutschland von knapp 50 Prozent über dem Durchschnitt in Starnberg bis zu rund 24 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt in Görlitz.
Stark und schwach liegen dabei regional oft nahe beieinander: So beträgt etwa die Kaufkraftdifferenz zwischen dem Stadtkreis Düsseldorf und dem knapp 30 km entfernten Stadtkreis Duisburg fast 7.100 Euro pro Kopf. Das sind knapp 29 Prozent weniger.
GfK veröffentlicht auch Kaufkraft 2013 für Österreich und die Schweiz
Ab sofort sind ebenfalls die GfK Kaufkraftdaten für Österreich und die Schweiz auf Stand 2013 verfügbar. Zwischen den beiden Nachbarstaaten gibt es ebenso deutliche Kaufkraftunterschiede wie innerhalb der Länder. Die Kaufkraftstudie von GfK GeoMarketing untersucht die regionale Verteilung der Kaufkraft von der Ebene der Bundesländer bis zu feinräumigen Postleitzahlgebieten.
Für die Schweiz prognostiziert GfK im Jahr 2013 eine Kaufkraft von 36.351 Euro je Einwohner. Die Gesamtsumme der Kaufkraft in der Schweiz liegt im Jahr 2013 bei 289,2 Mrd. Euro.Die Gesamtsumme der Kaufkraft liegt in Österreich im Jahr 2013 bei 179,8 Milliarden Euro. Das entspricht im Schnitt 21.295 Euro pro Kopf, die jedem Österreicher für den Konsum, die Miete oder Lebenshaltungskosten zur Verfügung stehen. Damit liegen die Österreicher und die Schweizer vor den Deutschen: Der durchschnittliche Bundesbürger hat im Jahr 2013 eine Kaufkraft von 20.621 Euro zu erwarten.
Die Kaufkraft misst das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Der Fokus der Studie von GfK GeoMarketing liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede. Die Studie zeigt, wie regional verschieden die Kaufkraft verteilt ist, sowohl im nationalen Vergleich wie auch innerhalb der Länder.
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