Firmennachricht • 21.07.2008
Ladenbauer leiden unter den Preissprüngen bei Energie und Vormaterial
Große Herausforderungen für die stahlverarbeitenden Unternehmen: Preise für Stahl steigen auch im 2. Quartal 2008 weiter an!
Die Ladenbauer leiden unter den Preissprüngen bei Energie und Vormaterial, das ergab die Umfrage unter den Mitgliedsfirmen auf der Jahresversammlung Anfang Juni 2008 in Bozen. Kostentreiber sind vor allem die immens gestiegenen Rohstoffpreise. Der Stahlpreis wird seinen Höhenflug fortsetzen, die Stahlkonzerne kündigen auch für die 2. Jahreshälfte weitere Preissteigerungen an. Besonders die Systemhersteller im Ladenbau mit hohem Stahlanteil in der Produktion sehen eine existenzgefährdende Entwicklung.
„Die Stahlpreise steigen fast im Wochentakt“, so der Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) in Düsseldorf. Er sieht die aktuelle Situation dramatischer als die Stahlpreisexplosion 2004: „Das Preisniveau ist im Vergleich zu damals deutlich höher, der Preisanstieg noch steiler und Kunden verlängern die Zahlungsziele einseitig. Daraus folgt insgesamt eine historisch beispiellose Liquiditätsbelastung.“ Kostete die Tonne Flachstahl (Warmbreitband) zu Jahresbeginn noch rund 500 Euro, waren es im April bereits 600 Euro. Für Lieferungen ab Juni verlangen die Stahlkonzerne inzwischen 720 Euro, ab September kündigt Arcelor-Mittal eine weitere Preiserhöhung auf dann 770 Euro je Tonne an.
Die Stahlverarbeiter kämpfen an zwei Fronten: die Stahllieferanten diktieren trotz laufender Verträge einseitig massiv die Preise und halten sich an Mengen und Laufzeiten nicht gebunden. Dagegen bezahlen viele Kunden ihre Rechnungen erst nach Monaten und gefährden damit die Liquidität.
Die mittelständisch geprägten Ladenbauunternehmen werden in dieser Situation auf eine harte Probe gestellt und sehen sich gezwungen, die seit Anfang 2008 sehr stark erhöhten Materialkosten an die Kunden weiterzugeben.
Erstmals haben sich am 09. Juni 2008 die stahlverarbeitenden Industrien in einer gemeinsamen Presseerklärung direkt an die Regierung und die Europäische Kommission gewandt und auf die Gefährdung der Konjunktur durch die Stahlpreisexplosionen hingewiesen. Sie appellieren an die Politik, für faire Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb zu sorgen, da sonst die konjunkturelle Entwicklung und unmittelbar Arbeitsplätze in erheblichem Umfang bedroht seien.
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dlv – Netzwerk Ladenbau e.V. (Deutscher Ladenbau Verband)
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